IHK-Magazin Ausgabe 07/2022

TITELTHEMA | CYBERKRIMINALITÄT

Johannes Schimscha, Geschäfts- führer der Schimscha GmbH, beugt vor: Er hat in seinem Unternehmen die IT-Infrastruktur neu aufgestellt.

VERNETZTE IT-SYSTEME Ein Industrieunternehmen rüstet auf E s war der Gedanke an einen Cyberangriff, der Johannes Schimscha zu „Die Weisheit ‚Never change a running system‘ hat sich heute überholt“, sagt Schim- scha.

Eine weitere wichtige Maßnahme war die Neu- konzeption der Back-ups: Jetzt sichern mehrere Server parallel, sowohl im Unter- nehmen, als auch außerhalb. Zusätzlich findet ein Backup über Bandlaufwerke statt. Die auf den ersten Blick alter- tümlich anmutende Methode hat einen entscheidenden Vorteil. Bandlaufwerke lassen sich nicht verschlüsseln. Der beauftragte IT-Dienstleister filtert darüber hinaus den Datenverkehr der Schimscha GmbH auf potenzielle Be- drohungen vor. Alle Syste- me werden stetig gewartet und mit einem Monitoring permanent überwacht. So könne gewährleistet werden, dass Auffälligkeiten proak- tiv bemerkt und untersucht werden.

Jahresbeginn dazu bewegte, die IT-Infrastruktur seines Unternehmens mit Hilfe eines externen Dienstleisters neu aufzustellen. „Wir sind ein metallverarbeitender Be- trieb. Wenn wir unsere Daten verlieren würden, könnten wir zuschließen“, berichtet der Geschäftsführer. Die Sicherheit der IT ist umso wichtiger, als auch bei der Schimscha GmbH alle Ma- schinen bereits ab Werk für IoT (Internet of Things)-An- wendungen und Wartungs- zugriffe voll vernetzt sind. Einige Unternehmen in der Region mussten ihre Produk- tion aufgrund von Hackeran- griffen bereits für mehr als eine Woche herunterfahren.

Nach einer ersten Aufnahme des Ist-Zustandes ging es bei Schimscha an die Arbeit. Das Team des IT-Dienstleisters stellte nicht nur die Haupt- geräte auf virtuelle Server um, die sich im Fall der Fälle gegenseitig ersetzen kön- nen. Auch die Rechner in der Produktion, die zum Teil noch mit Windows 7 liefen, wurden ausgetauscht. Die Maschinen der Produktion wurden in ein separiertes Netzwerk mit eigenen IP-Adres- sen ausgelagert. So kann der Betrieb weiterarbeiten, selbst wenn eine der Maschinen über die Wartungszugänge angegriffen wird.

Wenn wir unsere Daten verlieren, könnten wir zuschließen.“ Johannes Schimscha, Ge- schäftsführer der Schimscha GmbH

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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2022

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