IHK-Magazin Ausgabe 2/2025

STANDPUNKT

Sechs Punkte für mehr Wachstum

W ährend ich diese Zeilen schreibe, tobt der Bundestagswahlkampf: auf Straßen, in Talkshows, Social Media und Veranstaltungen. Auch wir haben die Kandidaten zu IHK-Wahl-Arenen in Mann- heim und Heidelberg eingeladen. Wichtig war uns dabei der direkte Austausch mit den Unternehmerinnen und Unterneh- mern. Während Sie diese Zeilen lesen, ist die Wahl Geschichte. Vermutlich mit einem Ergebnis, dass die Regierungsbildung an- spruchsvoll macht. Klar ist, dass vor der neuen Bundesregierung gewaltige Auf- gaben liegen. Uns droht das dritte Stagna- tionsjahr in Folge! Und an dieser Schwäche hat die Politik maßgeblichen Anteil. Das gilt für die noch amtierende, aber auch für die Vorgänger- regierungen. Im World Competitiveness Ranking des IMD-Instituts ist Deutsch- land bereits seit 2014 Stück für Stück abgerutscht und in den vergangenen drei Jahren geradezu abgestürzt. Stark unterdurchschnittlich schneidet der Standort bei Arbeitsmarkt, Unter- nehmensrecht, Reformbereitschaft und vor allem Steuern ab. Kein Wunder, dass im IHK-Konjunkturbericht die wirt-

Was zu tun ist, liegt daher auf der Hand:

Die Steigerung der Wettbewerbs- fähigkeit des Standorts Deutschland muss wieder Priorität Nummer 1 werden. Dazu brauchen wir weniger, bessere und widerspruchsfreie Regulatorik und in Folge auch viel weniger Bürokratie. Wir brauchen strukturelle Reformen, die unsere Sozialsysteme demografie- fest machen, die besorgniserregende Entwicklung der Sozialversiche- rungsbeiträge aufhalten und die Beschäftigung fördern statt verhindern. Wir benötigen eine klare Aufgaben- verteilung zwischen Wirtschaft,

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Die IHK-Wahl-Arenen in Mannheim und Heidelberg: mehr auf Seite 34

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Der IHK-Konjunktur - bericht: mehr auf Seite 38

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Staat und Bürgern und eine entspre- chende Priorisierung des Haushalts. Der Fokus liegt auf Bildung, Infra- struktur, innerer und äußerer Sicherheit sowie digitale Verwaltung, ohne uns dabei Schuldenberge zu hinterlassen. 5. In diesem Zuge brauchen wir eine umfassende Steuerreform, die Unternehmen wettbewerbsfähige Steuersätze bringt. 6. Was wir nicht (mehr) brauchen: Mikroregulierung des Staates und Subventionen für einzelne

Die Steigerung der Wettbewerbs- fähigkeit Deutsch- lands muss wieder Priorität Nummer 1 werden.

schaftspolitischen Rahmen- bedingungen unter den Top 5 der Risiken auftauchen: Vier von zehn Unternehmen sehen hier Gefahren für das eigene Geschäftsmodell.

Unternehmen oder Branchen, sondern Entlastungen in der Breite, damit unser Land wieder auf Wachstumskurs kommt.

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2025

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