IHK-Magazin Ausgabe 2/2025

AUS DER IHK

DIHK-KAMPAGNE Für Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik

und wie der Wirtschaftsstandort blo- ckiert wird und liefern praxisnahe Lö- sungen, die wirklich etwas verändern. Unser Ziel: Unternehmen entlasten, Wachstum ermöglichen und Wohl- stand sichern. Für weniger Bürokratie, mehr Wettbewerbsfähigkeit und eine starke Wirtschaft.“ Unter dem Motto „Ich kann so nicht arbeiten“ schildern Unternehmerinnen und Unternehmer in einer DIHK-Kampagne die Hinder- nisse, die ihren Geschäftsbetrieb oder

auch ihre Wirtschaftsregion ausbrem- sen; auf Seiten der DIHK ergänzt mit konkreten Verbesserungsvorschlägen. Darüber hinaus analysiert die DIHK in den „Top-Themen 2025 der Wirt- schaft“ und in ihrer neuen Podcast- Reihe „WirtschaftsWissen“ zentrale Anliegen wie Bürokratiebelastung, Infrastrukturlücken, Fachkräfteman- gel und Energieversorgung

ANGESICHTS DER SCHWEREN WIRT - SCHAFTSKRISE HAT DIE DIHK ihre Aktivitäten für eine Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik verstärkt. „Deutschlands Unternehmen stehen unter Druck: Wachsende Bürokra- tie, endlose Planungsverfahren und steigende Kosten bremsen sie täglich aus“, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf von Präsident Peter Adrian und Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. „Wir zeigen konkret auf, wo

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DIHK-KONJUNKTURUMFRAGE Drittes Krisenjahr in Folge droht IN DEN NÄCHSTEN ZWÖLF MONA - TEN rechnen weiterhin deutlich mehr Unternehmen mit schlechteren Ge- schäften als mit besseren. Zu diesem Ergebnis kommt die DIHK-Konjunk- turumfrage. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Wirtschaftsleis- tung in Deutschland 2025 zum dritten Mal in Folge sinkt. Aufgrund der Daten wird immer deutlicher, wie tief die Strukturkrise ist: 60 Prozent der Un- ternehmen sehen in den wirtschafts- politischen Rahmenbedingungen ihr größtes Geschäftsrisiko – ein Negativ- Rekord“, sagt Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. Umso dringlicher sei es, so Melnikov, „dass die Politik ihre Neuaufstellung nach der Bundestags- wahl nutzt, um endlich wieder klare Wachstumsimpulse zu setzen“. Für das Gesamtjahr rechnet die DIHK auf- grund der Ergebnisse damit, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent schrumpfen wird. „Nach 2023 und 2024 steuern wir mit 2025 auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu – die längste Schwächephase in der deut- schen Nachkriegsgeschichte“, warnt die DIHK-Hauptgeschäftsführerin. „Das ist eine Zäsur und unterstreicht den akuten Handlungsbedarf.“ Mehr zum Thema auf Seite 38

E-COMMERCE „Einheitliche Regeln für alle“

muss aufhören: Einheitliche Regeln für alle – und deren konsequente Durchsetzung sind das Gebot der Stunde!“. Aus Sicht der DIHK seien dazu „keine neuen Regelungen nötig, die zu weiteren bürokratischen Belas- tungen führen“. Wichtig sei vor allem eine konsequente Anwendung des bestehenden Rechts. „Dazu brauchen wir zum Beispiel dringend eine Ver- besserung der digitalen und analogen Infrastruktur für den Zoll. Auch die angekündigte Abstimmung der Maß- nahmen aus den einzelnen Politik- bereichen wie beispielsweise Umwelt, Produktsicherheit, Steuern und Zoll, ist dabei unerlässlich.“ Die vergangene Bundesregierung hat Ende Januar bereits einen „Aktions- plan E-Commerce“ beschlossen, der zentrale Vorschläge aus dem von der DIHK im Dezember 2024 veröffent- lichten Zehn-Punkte-Maßnahmenka- talog für einen fairen E-Commerce enthält. Ziel des Aktionsplans ist, wie von der DIHK seit Langem gefordert, vor allem die Rechtsdurchsetzung gegenüber Online-Handelsplattfor- men und -Händlern sowohl aus der EU als auch aus Drittstaaten zu ver- bessern.

DIE EU-KOMMISSION WILL DIE FLUT von über außereuropäische Online- Plattformen georderten Waren besser kontrollieren. Die DIHK spricht sich für faire Wettbewerbsbedingungen aus, warnt aber vor neuer Bürokratie. Zu den Plänen, die die EU-Kommis- sion Anfang Februar vorgestellt hat, zählen eine stärkere Abstimmung der zuständigen Behörden unter- einander und eine Gebühr für den Import von Paketen. Auch soll die Einhaltung der Vorschriften des DSA (Digital Services Act) besser sicher- gestellt werden, sodass die Angebote auf den Online-Plattformen legal und sicher sind. Eine EU-weite Strategie für fairen Online-Handel sei „längst überfällig“, betont dazu Dirk Binding, Handels- und Digitalexperte der DIHK. Das gelte „besonders ange- sichts der wachsenden Konkurrenz durch E-Commerce-Direktvertrieb aus Drittländern“. Es gehe nicht darum, internationalen Handel zu verhindern, stellt er klar, sondern um gleiche Wettbewerbsbe- dingungen. Denn: „Deutsche Händler tragen hohe Steuerlasten und strenge Auflagen, während ausländische An- bieter Schlupflöcher ausnutzen. Das

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2025

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