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OMM „Made in Odenwald“ Nach einem schwierigem Start freuen sich die Möbelbauer in Buchen über eine gute Auftragslage.
W ovon Ulrich Ehret, Geschäftsführer der Odenwälder Möbel Manufaktur GmbH (OMM), überzeugt ist? „Es gibt einen Markt für hochwertige Möbel aus der Region.“ Der 54-Jährige muss es wissen. Denn er wagte nach der Insolvenz seines früheren Arbeitgebers, der traditions- reichen Franz Fertig Sitz- und Liegemöbel KG, mit sieben ehemaligen Kollegen den Neustart des Buchener Unternehmens. Ehrets Ziel ist es, eigene Modelle zu kreieren und am Markt zu etablieren. OMM-Möbel sollen hochwertig und langlebig sein. Dafür verpasste man Sofas, die aus Kollektionen der Vorgän- ger-Firma Franz Fertig übernommen wurden, ein „Facelift“: Formen, Farben und Stoffe sind frecher und moderner. „Unsere Schlafsofas sollen gebrauchstüchtig, wandelbar und dabei auch bequem sein“, so Ehret. Ob das Produkt passt, kann man im angegliederten Werksver- kauf gleich testen. Der Start von OMM im August 2023 war der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser und kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt, sagt der
Hat ein klares Ziel: Ulrich Ehret will Möbel bauen, die hochwertig und gleichzeitig wandelbar sind.
te Betriebsleiter und Prokurist gewesen und somit bestens vertraut mit der Branche. Ehret selbst baute auf das Know-how seiner ortsverbundenen Mitarbeiter, den guten Ma- schinenpark, gute Produkte und nicht zuletzt auf den Rückhalt seiner Familie. Weiterer Vor- teil: OMM produziert in Hallen, die das Unter- nehmen von der Stadt Buchen anmietet, die den gesamten Fertig-Komplex in Bahnhofs- und Altstadtnähe gekauft hatte. Ehret konnte auch einen Teil der Maschinen und Lagerbestände des Vorgängers erwerben. Anderthalb Jahre nach Gründung freut sich der OMM-Chef über eine gute Auftragsla- ge. Rund 50 Möbelhändler konnte er davon überzeugen, Sofas und Sessel aus Buchen in ihr Sortiment aufzunehmen. Daneben soll die Manufaktur als Zulieferer und Dienstleister für die Möbelindustrie agieren – davon erhofft sich der Geschäftsführer viel. Außerdem zählen auch Reparaturen und Neupolsterungen zum Service, die nötigen Fachleute und Maschinen sind vorhanden. Auf Wunsch werden die OMM-Möbel den
Ich würde es wieder so machen. Weil meine Familie mitzieht. OMM-Geschäfts - führer Ulrich Ehret
Geschäftsführer rückblickend. Die Nachfrage war angesichts weltweiter Krisen eingebrochen. Unsicherheit prägte das Klima. Ehret spricht von maximaler Kaufzurückhaltung bei den Kunden. Zudem hatten sich in Corona-Zeiten viele Haus- halte bereits frisch einge- richtet. So sei der Fachhandel wenig gewillt gewesen, neue Lieferanten ins Programm aufzunehmen. Entsprechend holprig gestalteten sich die ers- ten Monate. Doch zum Glück hätten die Gläubiger Vertrauen in den jungen Betrieb und ihren Chef gesetzt. Immerhin war dieser zuvor über Jahrzehn-
Vorstellungen der Kunden angepasst. „Wir wollen weiter wachsen“, betont Ehret. Rückbli- ckend stellt er trotz oder gerade angesichts der bewältigten Schwierigkeiten fest: „Ich würde es wieder so ma- chen. Weil meine Familie mitzieht.“ SB
Im Odenwald entworfen: der OMM-Sessel Noel
omm-moebel.de
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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2025
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