Jugend-Verbraucher-Dialog: Abschlussdokumentation

Peermoderatorin: Johanna Mirea

Klimagesunde Ernährung – Grundbedarfsanpassung oder „Wer entscheidet, was wir essen?“

Die Anlage 2 des Umsatzsteuergesetzes (UstG) zu § 12 Abs. 2 regelt die Liste der dem ermäßigten Steuersatz unter- liegenden Gegenstände (7 % statt 19 % Mehrwertsteuer). 1 Die Begünstigung der Gegenstände ist „widersprüchlich und kompliziert“, stellt der Bundesrechnungshof in sei- nem Bericht an den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages (2022) fest. 2 Dies gilt auch für Lebensmittel mit verringerter Besteuerung, sog. Grundbedarfslebens- mittel, finden junge Verbraucher*innen. So werden jene finanziell benachteiligt, die sich vegetarisch oder vegan ernähren: pflanzliche Drinks und Fleischersatzproduk - te bspw. werden mit dem vollen Mehrwertsteuersatz besteuert. 3 In diesem Prototyp werden bei einer Neuaushandlung der gelisteten Lebensmittel die Verbraucher*innen einbezogen – in einer groß angelegten Studie stimmt die Bevölkerung über ihre Lebensmittel des täglichen Bedarfs ab. Die Mehrwertsteuersätze werden entspre- chend angepasst und Produzent*innen per Gesetz ver- pflichtet, diese Ermäßigung an die Verbraucher*innen weiterzugeben, sodass klimafreundlichere und gesünde- re Alternativen beim Einkauf im Supermarkt erschwing- lich werden. 1 Bundesministerium der Justiz, o. D.: https://www.gesetze-im-internet.de/ustg_1980/anlage_2.html 2 Bundesrechnungshof, 2022: https://www.bundesrechnungshof.de/ SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2023/88-fa-umsatzsteuer- volltext.pdf?__blob=publicationFile&v=3 3 Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, 2022: https://www.verbrau- cherzentrale.sh/pressemeldungen/lebensmittel/mehrwertsteuer- bei-lebensmitteln-so-sieht-es-in-deutschland-aus-72810

Hoher Aufwand für nachhaltiges Reisen – Bahn fahren in Europa ist kompliziert Junge Menschen wollen die Welt entdecken. Dafür müs- sen sie nicht immer mit großen CO 2 -Emissionen um den halben Globus fliegen – auch in Europa gibt es einiges zu erkunden, viel umweltfreundlicher mit dem Zug. Der Dschungel von Bahnunternehmen, die sich von Land zu Land unterscheiden, erschwert jedoch die Planung. Auch das vermeintlich vorteilhafte Interrail-Programm birgt viele Tücken: Dazu zählen bspw. Sitzplatzreservie- rungen, die auf den Seiten der jeweiligen Reiseanbieter vorgenommen werden müssen, deren Webseiten im Zweifelsfall keine englische Übersetzung haben. Lösung dafür ist eine App von und für junge Reiselus- tige, die sich gegenseitig Tipps für reibungslose Abläu- fe geben können. Sie heißt „Travel Friends“ und hat eine Altersbeschränkung (18–30 Jahre). Neben Hin- weisen auf die schnellsten und unkompliziertesten Routen, können hier auch vor-Ort-Empfehlungen oder Reisebegleiter*innen aus anderen EU-Ländern gefun- den werden. Die Fragesteller*innen tragen ihre Bedürf- nisse ein und erklären ihr Problem, geholfen wird von Peers, die ihre Erfahrungen teilen und so dabei helfen, den Dschungel der Angebote zu überblicken.

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