IHK-Global Business Ausgabe 12/2022

EUROPA/ZENTRALASIEN

Junge motivierte Arbeitskräfte sind Usbekistans Start-Kapital für IT-Dienste

USBEKISTAN IT-Service für die Welt

Die Branche profitiert von der fort- schreitenden Marktliberalisierung und von gezielten Fördermaßnahmen. Mit seinen mehr als 35 Millionen Ein- wohnern hat das bevölkerungsreichs- te Land Zentralasiens einen besonde- ren Trumpf in der Hand: Alljährlich strömen etwa 700.000 junge und motivierte Menschen auf den Arbeits- markt. Viele davon interessieren sich für Informations- und Kommunika- tionstechnik (IKT).

Usbekistan will internetbasierte Dienstleistungen zu einem lukrativen Exportgeschäft entwickeln. Die Chancen dafür stehen gut. Das Land baut die IT-Infrastruktur aus und investiert in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Die Investitionen in den IT-Sektor summierten sich in den Jahren 2017 bis 2021 auf 2 Milliarden US-Dollar (US$). Davon stammen 700 Millionen US$ aus dem Ausland.

Ausländischen Auftraggebern und Kunden von IT-basierten Diensten bietet sich in Usbekistan ein erheb- liches Kostensenkungspotenzial. IT- Fachkräfte erhielten Mitte 2022 nach Angaben der Firmengruppe Head Hunter im Durchschnitt ein monat- liches Gehalt von 550 US$ - bei einer großen Spreizung. GTAI/IHK

GROSSBRITANNIEN CE und EU-Prüfzertifikate bis Ende 2024 gültig

TÜRKEI Bauwirtschaft weiter unter Druck

31. Dezember 2024 zertifiziert hat, werden für die UKCA-Kennzeichnung anerkannt. Somit können Hersteller das UKCA-Zeichen – bis zum Ablauf des Zertifikats oder spätestens Ende 2027 – auf ihren Produkten anbrin- gen, ohne eine erneute Prüfung durch eine britische Prüfstelle (UK Appro- ved Body) zu durchlaufen. CE-gekennzeichnete Medizinpro- dukte werden in Großbritannien bis 30. Juni 2024 akzeptiert. Die ur- sprüngliche Deadline 30. Juni 2023 wurde um ein Jahr verlängert. IHK Ausführliche Informationen unter: ihk.de/rhein-neckar/international/maerkte- international/grossbritannien/uk-produkt- zulassungen-und-kennzeichnungspflichten Vielmehr wurde eine neue Befris- tungsform eingeführt: die „besondere Befristung“. Bei betriebsbedingten Kündigungen ist es nun für alle Arbeitgeber möglich drei Personen, die von besonderer Bedeutung für den Betrieb sind, von der sogenannten „last in – first out“-Liste von Kündi- gungen zu nehmen. AHK/IHK Die wichtigsten Änderungen erklärt Dr. Kerstin Kamp-Wigforss, Chefjuris- tin der AHK Schweden, unter: handelskammer.se/de/nyheter/ reform-des-schwedischen-arbeits- rechts-ab-oktober-2022

Die britische Regierung verlän- gert die Frist für das Inverkehr- bringen von CE-gekennzeichneten Produkten um weitere zwei Jahre bis Ende 2024. Ab 1. Januar 2025 müssen kennzeichnungspflichtige Waren das UKCA-Label tragen. UKCA- und Importeur-Kennzeich- nung sind bis 2027 als Aufkleber oder Begleitdokument zulässig. Ab 2028 müssen UKCA-Label und die Adressda- ten des Importeurs am Produkt selbst angebracht werden. Begleitdokumente müssen bei der Ware bleiben, bis sie ihren Endverbraucher erreichen. CE-Konformitätsbewertungen, die eine in der EU ansässige Benannte Stelle (EU Notified Body) vor dem

Die Baubranche leidet unter hohen Materialkosten, beson-

ders bei Eisen und Zement. Viele Projektmanager bestellen deshalb Baumaterialien bereits deutlich früher in der Designphase eines Bauprojekts. Die Finanzierungsschwierigkeiten zahlreicher Unternehmen bleiben bestehen. Die Kreditzinsen sind meist trotz der Leitzinssenkungen mit den höheren Ausfallrisiken in der Türkei gestiegen. Gleichzeitig verteuert die schwache Lira die Bedienung von Auslandskrediten und erschwert den Zugang zu externen Finanzierungen. In der ersten Jahreshälfte 2022 sind die Kauf- und Mietpreise für Wohnun- gen weiter gestiegen und das Angebot hat sich verknappt. Dazu dürfte die hohe Inflation, die Anleger in Immo- bilien flüchten ließ, ebenso beigetra- gen haben wie günstigere Wohnungs- baudarlehen bei öffentlichen Banken. Makler berichten zudem von einem Anstieg der Wohnungsnachfrage aus dem Ausland durch den Ukrainekrieg. Im 1. Halbjahr 2022 führten Russ- land, Iran und Irak die Verkäufe ins Ausland an. Einen negativen Effekt auf den Wohnungsbau haben dagegen hohe Baukosten und die Fluktuation des Wechselkurses, die Projektkosten schwer kalkulierbar machen. GTAI/IHK

SCHWEDEN Reform des Arbeitsrechts

Am 1. Oktober 2022 traten eine Vielzahl gesetzlicher Änderungen im schwedischen Arbeitsrecht, insbesondere im Kündigungsschutz- gesetz, in Kraft. Während einige Regelungen den Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen, schaffen andere mehr Flexibilität. So ist es nicht mehr möglich, Arbeitsverträge mit „allge- meiner Befristung“ (also sachgrund- loser Befristung) abzuschließen.

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