WEINBREVIER
Einblicke hinter die Kulissen – mit unseren Winzertalks
Traditionelle italienische Küche passend zumWein
Ein wahr gewordener Winzer-Traum in der Toskana
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LUGANA ODER PINOT GRIGIO? W E I S S W E I N L A N D I T A L I E N Wie stehe ich zu dem Rebensaft aus Bella Italia? Nach meinem Schulab- schluss wollte ich auf eigene Faust die Weinwelt erkunden. Italien war das erste Land außerhalb meiner Heimat, welches ich aufgrund meiner Liebe zum Wein bereist habe. Es zog mich vom Friaul nach Südtirol, von dort in die Toskana und über das Piemont mit vollem Kofferraum, wieder zurück nach Österreich. Ich habe das italienische Lebensgefühl inhaliert und liebe es bis heute. Traditionelles Essen, gute Weine und anregende Gespräche – das habe ich damals in ganz Italien erlebt und bin daher vielleicht etwas voreingenommen, wenn es um italienischen Wein geht.
Kann man eigentlich sagen, dass irgendetwas typisch ist, ohne gleich Vorurteile zu bedienen? Typisch Italien, was ist das für Sie? Terracotta-Fliesen am Boden und elegante Arcadengänge an einem lichtdurchfluteten Platz? Die Ingenieurskunst und blitz-blanke Fertigungsstrecken von Ferrari? Filme von Fellini und Bücher von Italo Calvino? Pizza und Chianti? Typisch Italien wäre vielleicht, dass all das stimmt. Und, auch wenn man oft versucht ist, sich nur einen Aspekt herauszupicken, auf die eine oder andere Weise findet ganz Italien Ausdruck in den Weinen aus dem Land. Man muss nur genau genug hinsehen. Schon findet man Weine, die elegant und schnittig sind, genau wie solche die opulent sind und verspielt. Es gibt die „typischen“ Essensbegleiter genau wie die „typischen“ Terrassenweine. Das ist das Geheimnis an Klischees, sie können sinnvoll sein, solange man sich bewusst ist, dass sie nur oberflächlich sind und nie allgemeine Gültigkeit haben können. Sie stimmen oft genug, um hinreichend zu sein, sind aber im Einzelfall keine Hilfe. Entdecken Sie mit uns und diesem Brevier ganz viel was „Typisch Italien“ ist, sich aber oft genug gegenseitig widerspricht und sowieso nur einen winzigen Ausschnitt bildet.
M A S T E R C L A S S Sebastian Russold
Am: Freitag, den 13.05.2022 19:00 bis 21:00 Uhr online
D och was fasziniert mich außer der Kultur und Kulinarik an Italien? In keinem anderen Land liegen Moderne und Tradition so nah beieinander; zumindest, wenn es um Wein geht. Heimische Rebsorten, die lange Zeit ausschließlich in den italieni- schen Anbaugebieten zu finden waren, haben große Klassiker der Weinwelt hervorgebracht. Nebbiolo, Sangiovese und Fiano werden mittlerweile auf der ganzen Welt angebaut und bringen überraschende und spannende Genussmomente ins Glas. Obwohl in Italien etwa 400 verschiedene Rebsorten zu finden sind, verbinden die meisten Weintrinker Italien mit Rotwein. Die weißen Vertreter leiden oft unter der Strahlkraft von Barolo, Brunello und Co.. Wenn es um weiße Weine aus Italien geht, hat sich die breite
Viel Spaß bei der Lektüre und beim Probieren der Weine wünscht Ihr
sätzlich das trinken, was uns Freude bereitet. Aber mal ehrlich, wer von uns möchte immer dieselbe Pasta auf dem Teller haben? Gerade wenn es um Weißwein geht, bietet Italien mehr als die genannten Vertreter, die mittler- weile auf fast jeder Weinkarte und jedem Supermarktregal zu finden sind. Um ein paar Beispiele zu nennen: Im Piemont gibt es den Arneis, leicht fruch- tig mit einer moderaten Säure, perfekt auf der Terrasse im Sommer. Friulano im Osten Italiens bietet zu Antipasti und vor allem zur Mortadella eine gute Alternative. Im Süden warten Trebbiano, Fiano und Falanghina, allesamt Rebsorten, die elegante, fein-fruch- tige Weine hervorbringen, gut zum Grillen oder in geselliger Runde. Auf Sizilien finden wir meine persönlichen Frühlings- und Sommerweine. Der Grillo besticht mit seiner Leichtigkeit und Fruchtigkeit zum Aperitif oder als Sun-Downer. Der Catarratto mit seiner feinen Mineralität und Ausdruck brilliert zu Fisch oder Gegrilltem. Das ist nur ein kleiner Auszug. Etliches ist zu erkunden, wenn wir alte Pfade verlassen und uns auf Neue begeben. Entdecken auch Sie Italiens Reichtum! —
Schicht der Bevölkerung an- scheinend auf Pinot Grigio und Lugana eingetrunken. Dagegen ist nichts einzu- wenden, wir sollten grund-
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Der erfundene Erfinder TYPISCH PIEMONT
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Die Steigerung von „für jeden Tag“ 1 FONTANABIANCA
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PALIO DE SIENA
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König Laurins Rosengarten TYPISCH SÜDTIROL Glückende Experimente 2 ALOIS LAGEDER Der Charme des Charmat 3 TERRE DEI BUTH Bescheiden an der Weltspitze 4 LIVIO FELLUGA Palio de Siena TYPISCH TOSKANA Eine toskanische Weihnachtsgeschichte 5 BRANCAIA Alles modern oder was? 6 SIRO PACENTI Das Maremma-Mosaik 7 LE PUPILLE Capretto al Forno TYPISCH SIZILIEN Die Jesuslatschen verloren 8 FEUDOMONTONI Hidden Champions 9 BORGO DI COLLOREDO Der apulisch-olympische Gedanke 10 DE QUARTO VITIVINICOLTORI ONLINE VERANSTALTUNGEN
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Die Steigerung von „für jeden Tag“ FONTANABIANCA
Der Charme des Charmat TERRE DEI BUTH 22
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Eine toskanische Weihnachtsgeschichte BRANCAIA
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ONLINE VERANSTALTUNGEN 62
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Man kann es sich richtig vorstellen, wie der Mundschenk des Königshauses Savoyen verzweifelte, ob der süßen Rotweine aus dem Piemont. Barolo vor dem Jahre 1840, das war ein nicht fertig durchgegorenes, süßes Zeug – vielleicht wie schaler Lambrusco. Schon damals konnte man damit keinen Weinfreund begeistern und so blieb demMarchese di Barolo nichts anderes übrig, als sich Unterstützung einzuholen, um seinen Ländereien einen Wein abzuringen, der auch seiner französischen Gattin mundete. E r bestellte also einen, der es wissen musste, einen Franzosen. Louis Oudart, TYPISCH PIEMONT D E R E R F U N D E N E E R F I N D E R
Önologe aus der Champagne konnte mit den Erfahrun- gen aus dortigen, sehr kalten Weinregion auch den Barolo-Winzern einiges beibringen. Denn das Problem war die Winterkälte. Die Nebbiolo wurde so spät reif, dass die Gärung im Winter stattfinden musste und wegen der Kälte konnte der Wein nicht durchgären. Oudart riet nun dazu, tiefe Keller zu graben, deren Temperatur konstant bleibt, und brachte noch einige Hygieneregeln mit, um den Wein zusätzlich zu verbessern. Etwas später brachte er das Rezept auch noch ins Barbaresco, mit dem gleichen, großen Erfolg. So heißt es jedenfalls in vielen, zum Teil auch renom- mierten Quellen zur Herkunft des Barolo. Allerdings deutet wenig darauf hin, dass die Geschichte wahr ist. Oudart, ein Négociant aus Genua hatte nichts mit den Marchesi zu tun. Auch die alternative Geschichte, laut der ein Spion zu den Winzern der Champagne geschickt wurde, um sich dort die Tricks abzuschauen, ist vermut- lich nicht wahr.
Dabei muss man davon ausgehen, dass es – und hier gibt es wirklich eine Parallele zur Champagne – nicht den einen Erfinder des Weinstils gibt, sondern vielmehr eine Entwicklung und ein ständiger Erfahrungsaus- tausch stattgefunden haben. Das war im 19. Jahrhun- dert Gang und Gäbe, verwunderlich wäre eher, wenn die Piemonteser einen Spion schicken müssten, um etwas zu erschleichen, was sie sicherlich auch bei einem guten Glas und einem Essen unter Kollegen hätten in Erfah- rung bringen können. Bleibt noch die Frage, warum braucht es einen Oudart? Die Story taucht erstmals in einer italienischen Geschichte des Weinbaus von 1937 auf. Seitdem macht Oudart die Runde und er wird sich lange als praktisch erwiesen haben. Denn Barolo war zu dem Zeitpunkt ein Hinterwäldler-Wein, weit entfernt von seinem heutigen Prestige. Da konnte ein erfundener Erfinder aus der Champagne nicht schaden. —
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2021 ROERO ARNEIS Bruno Giacosa, Piemont
Bruno Giacosa war der Großmeister unter den pie- monteser Winzern. Seine Baroli genießen immer noch höchste Wertschätzung, aber auf dem Wein- gut hat man sich auch immer um die anderen Reb- sorten der Region, wie den Arneis gekümmert. Mit elegantem Duft nach gelben Steinobst mit Konturen von frischen Kräutern, etwas Brunnenkresse und nassem Stein. Zartwürziger Geschmack mit kräfti- gem Schmelz und milder, harmonischer Textur. Ein niveauvoller, vielseitiger und großzügiger Speisen- begleiter. Als Gericht dazu könnte man sich Seeteu- fel mit Parmaschinken-Kräuterkruste oder einen Steinbutt mit Beurre blanc sehr gut vorstellen. 9– 11°C 30339-21 0,75 l jetzt bis 2025 1l =29,20 € 21,90 €
TURIN
Asti
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Alba
ANGEBOT
2017 BOCA Antonio Vallana e Figlio, Piemont
2017 BAROLO CASCINA NUOVA Elvio Cogno, Piemont
Das Kernland des Piemont, die Langhe, wird immer wärmer und mediterraner. Das hat die Weine dort nicht schlechter gemacht, aber sicher üppiger. Doch es gibt noch die unbekannteren Weingebiete des Piemont. In den Höhenlagen im Norden der Region, schafft man es immer noch, einen kühlen Wein zu keltern, der am klassischen Stil festhält. Der Boca ist der feinste Wein des Alto Piemonte, denn durch den besseren Schutz der Berggipfel sind die Durchschnittstempe- raturen hier deutlich niedriger als in Gattinara. Das sorgt durch den längeren Rei- feprozess für Finesse und Spiel. Auch weil dieWeine aus Boca immer einen ordent- lichen Spritzer Vespolina enthalten, die der Nebbiolo nicht nur Farbe, sondern auch feine, dunkelbeerige Saftigkeit hinzugeben. Die vulkanischen Böden ver- leihen ihm zusätzlich eine einzigartige Mineralität. So war Barolo, bevor der Klimawandel kam. 15 – 17°C 37785-17 0,75 l jetzt bis 2033 1l =34,53 € 25,90 €
Cascina Nouva, neues Weingut, heißt bei Elvio Cogno der Einstiegsbarolo, aber was für ein Einstieg ist das! Der heutige Chef und Schwiegersohn von Elvio, Valter Fissore, schafft es, präzise auf dem Grat zwischen Ernsthaftigkeit und Trinkfreude zu wandeln. Kein Barolo, den man ewig lagern muss, bevor er trinkbar ist, aber auch kein moder- ner, weichgespülter Wein. Herrliche reife Kirscharomen, wunderbar garniert mit Minze, Anis und Tabak. Ein bril- lianter, ganz klarer Nebbiolo-Wein, für alle, die Barolo lieben, aber auch für Weinfreunde, die ihn gerne einmal kennenlernen wollen. 16– 18°C 31822-17 0,75 l jetzt bis 2036 1l =45,20 € statt 36,00 € 33,90 €
Schaumwein
Rotwein
Roséwein
Weißwein
Rosé-Schaumwein
Biowein
NatWine
Limitiert
Stark limitiert
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Matteo Pola hat prima Laune. Tatsächlich scheint der wuschelige Kopf hinter Fontanabianca gar keine schlechte zu kennen. „Uns geht’s doch gut!“ Sagt sich so einfach, aber selten klingt es so wahr wie bei ihm. Im Video-Call ist Matteo gleich verbindlich: „Schade, dass ich dich nicht herumführen kann, aber der Akku vom Laptop hält dafür nicht lang genug.“
V or unserem Gespräch war er im Keller, erzählt er, wo gerade der Tresterhut überspült wird. Der Keller ist Matteos Revier, während sein Vater Aldo sich vor allem um die
mehr. Das Mundgefühl der Weine ist wesentlich runder.“ Er sei froh, dass auch viele Kunden ihm die Rückmeldung geben, dass es ihnen jetzt besser schmecke. „Süßer, sagen sie dann oft“, er lacht,
Weinberge kümmert, bis Matteos jüngster Bruder mit der Weinbauschule fertig ist. „Es ist ja so, dass ich wirklich richtig Glück gehabt habe. Mein Vater hat dieses Weingut an mich übergeben und gesagt, die Jugend habe Energie und Ideen, da wolle er nicht im Weg stehen, also hat er mich machen lassen.“ Ganz so harmonisch ist es vielleicht doch nicht abgelaufen, am Anfang haben sich Generation Zwei und Drei der Pola- Winzer schon auch mal in die Haare be- kommen. Aber jetzt sei Vater Aldo genauso „happy“ wie er selbst. Und das Wort klingt mit italienischem Akzent noch fröhlicher als sowieso. Der 31-Jährige gebietet über 15 Hektar Weinberge und ein neues, Ende 2018 fertig gestelltes Weingutsgebäude. „Ich habe das Potenzial der Weine gesehen, aber zu
„ich nehme das als Kompliment, auch wenn die Weine natürlich genauso trocken sind, wie die älteren Jahrgänge.“ Seinen Einfluss und Tatendrang kann man nicht unterschätzen, nicht nur das Weingut wurde umgebaut, sondern Matteo hat auch einiges am Stil von Fontanabianca verändert, seit er 2016 in das Weingut ein- getreten ist. Im Weinberg wird früher ge- erntet („Ich will auf keinen Fall überreife Trauben!“) und im Keller hat er die Maische- standzeit reduziert, so betont er verglichen mit den meisten Kollegen Frucht und Frische der Weine. „Ich bin stolz darauf, dass meine Weine leicht zu trinken sind, denn das bedeutet schließlich nicht, dass sie kein Potenzial haben. Es muss nicht der alko- holische, kraftvolle Blockbuster sein. Ehrlich gesagt, will man davon doch keine ganze
» ICH BIN STOLZ DARAUF, DASS MEINE WEINE LEICHT ZU TRINKEN SIND, DENN DAS BEDEUTET SCHLIESSLICH NICHT, DASS SIE KEIN POTENZIAL HABEN ... « Matteo Pola
D I E S T E I G E R U N G V O N „ F Ü R J E D E N T A G “ FONTANA- BIANCA
Flasche trinken und wenn doch, dann steht man am nächsten Morgen bestimmt nicht gerade schwungvoll auf.“ Matteo grinst breit und setzt hinzu: „Ich liebe Riesling und auch Burgunder. Das sind Weine, die schlank sind und Spaß machen, da bekommt man locker die Flasche leer. Das gefällt mir viel besser als ein Wein, der nach einem Glas schon satt macht.“ Es kommt ihm auf die Balance an, der Wein muss ein ausgewogenes Verhältnis haben aus Tannin, Säure und Frucht, sonst
meinem Vater gesagt, dass wir ein neues Weingut brauchen, so wie es davor gewesen ist, bekamen wir das nicht umgesetzt.“ Jetzt steht das Gebäude direkt am Bordini-Weinberg von dem der Top-Barbaresco des Weinguts stammt. Die riesige Fensterfront des modernen Verkostungsraums lenkt den Blick auf die Altstadt von Neive, die auf der nächsten Hügelkuppe thront. Alles ist neu und vom Besten. Stahl- und Zementtanks, sowie ein darunter liegender Keller mit verschiedenen Fassgrößen von Barriques bis zu den traditionellen Botti. Wenn die Weine in die Lagerung gehen, muss nicht mehr gepumpt werden. Heute ist alles so angelegt, dass der Wein nur mittels Schwerkraft bewegt wird. „Das Pumpen ist nicht gut für den Wein, man kann sich das so vorstellen, wie im Flug- zeug, wenn die Ohren zugehen. Der hohe Druck schockiert den Wein sozusagen“, meint Matteo. Der noch größere Effekt sei aber dem neuen Fasskeller geschuldet. „Ja, das ist jetzt überhaupt erst ein richtiger Keller. Davor standen die Fässer in einem Schuppen, wo die Luftfeuchtigkeit viel niedriger ist als bei einem Raum unter der Erde.“ Die Feuchtigkeit verändere das Verhalten des Eichen- holzes, sagt Matteo, und die Tannine, die aus dem Holz stammen, würden sich dadurch im Wein ebenfalls anders anfühlen. „Vorher waren die Tannine viel trockener und harscher, jetzt schmelzen sie
gefällt er ihm nicht. Das Gleich- gewicht dieser Komponenten mache den Wein am Ende einfach zu trinken, sagt Matteo. „Manche Kunden haben das Vorurteil, dass ein Wein in jungen Jahren irgendwie im Ungleichgewicht sein sollte, um gut über mehrere Jahre zu reifen. Da hört man dann oft, das Tannin sei ja schon krass, aber das werde sich schon integrieren.“ Matteo zuckt die Achseln: „Kann sein, aber jetzt ist die Flasche auf, mein Freund.“
1. | MATTEO POLA UND SEIN VATER ALDO IM WEINBERG 2. | DIE WEINBERGE VON FONTANABIANCA IN NEIVE
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3. | WEIN IST EINE FAMILIEN- ANGELEGENHEIT
Auch in Matteos Sinn balancierte Weine, die jung hervorragend schmecken, können fantastisch reifen. Balance kann auch bedeuten, dass von allem genug da ist, um dem Wein das Rückgrat für viele Jahre Entwicklung zu geben. So versucht Matteo, den Wein für jeden Tag, den "Every-Day-Drinker", wie er es nennt, zu steigern, ihn auf ein neues Niveau zu heben. Aber was heißt hier jeder Tag?
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ESSENS BEGLEITER
Meint er das so wie im geflügelten Wort, dass man Barbaresco unter der Woche und amWochenende Barolo trinken solle? „Das kommt immer auf den Vergleich an. Vergleichst du Barbaresco und Barolo stimmt das. Aber nimmst du Barbaresco und Barbera kehrt sich das um. Vom Arneis ganz zu schweigen, den trinken wir hier hier sowieso am liebsten mit Kumpeln am Pool statt der Cola.“ Wieder lacht Matteo sein ansteckendes Lachen und man kommt gar nicht dazu, einzu- wenden, dass sein Arneis zu den viel- seitigsten Speisebegleitern im Kölner Weinkeller gehört, also weit von schnöder Cola entfernt ist. Seine Art, Wein nicht allzu überkandidelt zu betrachten, ist eine weitere Tradition der Familie. Als Aldo angefangen hat, sich von der Mischwirt- schaft mit Viehzucht abzuwenden und
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REBSORTEN CHARAKTER
2019 BARBARESCO BORDINI Fontanabianca, Piemont
den Wein als wichtigstes Produkt anzusehen, sei nicht viel Geld da gewesen. „Mein Vater hat zu mir gesagt, egal, was ich tue, der Wein muss immer noch für einen armen Studenten erschwinglich bleiben. Er selbst wollte in seiner Jugend viele Weine probieren, die er sich aber nicht leisten konnte. Zu dieser Art Weingütern wollte er niemals gehören.“ Und daran hält sich auch Matteo. „Es ist ja auch so, dass wir Winzer uns unterein- ander kennen, ich höre auch, was die anderen für Kunden haben“, sagt Matteo und stellt fest, dass seine Kunden im Schnitt wesentlich jünger sind. „Das sind oft genug Leute in meinem Alter, die einfach guten Wein haben wollen. Ich finde, das passt sehr gut zueinander.“ —
Vom Balkon des Weinguts Fontanabianca aus sieht man durch ein sanft geschwungenes Tal auf dem gegenüberliegenden Hügel den Ort Neive, Heimat einiger der größten Crus des Barbaresco. Direkt un- terhalb des Balkons liegt in perfekter Südausrichtung der Bordini, einer der berühmtesten Crus von Neive. Hierher stammt dieser sanf- te Riese, das Flaggschiff von Fonatanabianca. Der Wein ist zwar dicht und texturiert, aber jetzt schon sehr weich und gefällig. Nase mit einer warmen Kirschnote sowie einem Hauch Tabak und Teer. Ein wundervoller Begleiter für Gegrilltes und Gebratenes. 16– 18°C 31235-19 0,75 l jetzt bis 2039 1l =45,20 € 33,90 €
ANGEBOT
2021 LANGHE ARNEIS Fontanabianca, Piemont
2019 BARBARESCO Fontanabianca, Piemont
1. | ALDO POLA PRÄGT MIT SEINER WEIN-PHILOSOPHIE AUCH SEINE SÖHNE 2. | VOM WEINGUT AUS BLICKT MAN DIREKT AUF DIE ALTSTADT VON NEIVE
Dieser 2019er Barbaresco stammt aus unterschiedlichen Lagen rund um Neive, dem Zentrum des berühmten Anbau- gebietes. Wer den leichteren Stil des Piemonteser Weines bevorzugt, ist hier genau richtig. Ein idealer Wein zum jun- gen Genuss, der auch noch weiter reifen kann. Indes: er ist schon jetzt so schmackhaft, dass man gar nicht warten mag. Matteo Polas Weine sind heute mehr denn je Ausdruck der weichen Hügel des Piemont. Der Wein wird zum Teil in gro- ßen Holzfässern, zum Teil in Barriques ausgebaut, was den Charakter der Nebbiolo sehr gut zur Geltung kommen lässt. Sensationeller Barbaresco zu einem unschlagbaren Preis. Bitte dekantieren! 16– 18°C 31233-19 0,75 l jetzt bis 2038 1l =26,53 € statt 22,50 € 19,90 €
Der 2021er Langhe Arneis von Fontanabianca ist ein klassi- scher Vertreter dieser Rebsorte, die fast ausschließlich im Piemont vorkommt, wo man sie auch als "Barolo Bianco" bezeichnet. Ein vollmundiger Weißer mit würziger Frucht und saftig-mildem Charakter. Apfel und Birne kommen in den Sinn sowie etwas Melone, dazu ein Hauch Orangenab- rieb und ungeschälte Mandel Er eignet sich wegen seiner moderaten Säure zum Einfach-So-Trinken, aber auch sehr gut als Speisenbegleiter, besonders zu vegetarischen Ge- richten mit einer leichten Bitternote, zum Beispiel zu Arti- schocken oder Gerichten mit vielen Kräutern.
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2020 LANGHE NEBBIOLO Fontanabianca, Piemont
Das ist typischer, authentischer Nebbiolo-Genuss ohne die großen Ortsnamen Barolo oder Barbaresco. Das ist großer Spaß für Fans des Piemonts und solche, die es werden wollen.
8– 10°C
31231-21
0,75 l
15 – 17°C
0,75 l
31232-20
im 5 + 1 11,90 €
jetzt bis 2024
1l = 15,87 €
jetzt bis 2027
1l = 18,53 €
13,90
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Schaumwein
Rotwein
Roséwein
Weißwein
Rosé-Schaumwein
Biowein
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Limitiert
Stark limitiert
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Es heißt, dass in den Südtiroler Dolomiten einst das Zwergenreich von König Laurin lag. Sein Volk schürfte fleißig nach Edelsteinen und Kristallen. Entsprechend reich war auch Laurin, der einen wunderschönen Rosengarten, eine Tarnkappe und einen Stärkegürtel besaß. Was er nicht hatte, war eine Ehefrau und so war er wutentflammt, als er hörte, dass der König im Etschtal seine Tochter Similde TYPISCH SUDTIROL K Ö N I G L A U R I N S R O S E N G A R T E N
L aurin beschloss, seine Tarnkappe zu tragen und so unsichtbar auch ohne Einladung an die Etsch zu fahren. Dort be- zauberte ihn sogleich Simildes unvergleichliche Schönheit und Laurin wusste sich nicht zu helfen, unsichtbar entführte er die Königstochter auf dem Pferd in sein Bergreich. Angeführt von dem Helden Dietrich von Bern zog sogleich eine Schar los, die Similde wieder zurückzuholen. Laurin stellte sich in seinem Rosengarten dem Kampf, ausgestattet mit dem Gürtel, der ihm die Stärke von zwölf Männern verlieh, wollte er die Recken eilig zurückschlagen. Aber falsch gedacht, der Gürtel allein genügte nicht. Also zog Laurin auch die Tarnkappe an, aber die Menschen erkannten an der Bewegung der Rosen, wo der Zwerg sich befand, überwältigten ihn und nahmen ihn gefangen.
Die treulosen Rosen verfluchte Laurin jedoch noch, bevor er fortgebracht wurde. Weder bei Tageslicht noch in der Nacht sollte ihre Schönheit zu sehen sein. Allerdings hatte er die Dämmerung nicht bedacht, sodass im Abend- schein der Rosengarten an günstigen Tagen in voller Pracht zu sehen ist. Mit dieser Sage erklärt man in Südtirol das prächtige Abendglühen, das „Enrosadira“ der Berge im letzten Sonnenschein. Interessant ist, dass in den verschiedenen Fassungen, die überliefert wurden, der moralische Fokus immer wieder unterschiedlich bewertet wird. Mal steht Laurin im positiven Licht da und der Garten ist eine glühende Erinnerung an das Unrecht, das ihm angetan wurde, mal ist er ein verrohter Lüstling und der Garten erstrahlt, weil er zu den Helden um Dietrich gehalten hat und den Zwerg verriet. —
vermählen wollte und eine Maifahrt für alle Könige und Prinzen organisiert hatte, die in Frage kamen.
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2021 FONTANASANTA MANZONI BIANCO Foradori, Trentino
Die erfolgreichste Züchtung von Luigi Manzoni ist die Manzoni Bianco, die heute in Südtirol und im Veneto recht weit verbreitet ist. Manzoni hat Weißburgunder und Riesling gekreuzt und da- bei erfolgreich Körper und Struktur des Weißburgunders mit Aromenvielfalt und Frische des Riesling verbunden. Diese tolle Rebsorte baut Emilio Zierock im Betontank und anschließend im gebrauchten Akazienfass aus. Die Nase ist dadurch eher würzig, erinnert an Quitte, Esskastanien und Kräuter. Am Gaumen dann mit Schmelz und Mineralik, die Frische wirkt zurückhaltend, sanft-unterstützend. Toller Wein, ob zum Essen oder als Erfri- schung für Anspruchsvolle. 11 – 13°C 31303-21 0,75 l jetzt bis 2025 1l =26,53 € 19,90 €
UDINE
VINCENZA
VERONA
NV PROSECCO BRUT "CAMPO NICOLETTA" Vignale di Cecilia, Venetien
SCHMECKT JEDEM
Bei diesem Prosecco aus der Einzellage Campo Nicoletta inmitten der malerischen Colli Euganei konnten
2021 PINOT GRIGIO SELECTION J. Hofstätter, Südtirol
wir nicht widerstehen. Der hohe Kalkanteil im Boden, der typisch ist für die niedriger gelegenen Weinberge der Region, gibt ihm eine champagnerhafte Finesse.Dezent würzig im Duft, mit ansprechen- den floralen Nuancen, übt er sich auch am Gaumen zuerst in Zurück - haltung, bis er dann so richtig Fahrt aufnimmt, und mineralisch gepuf- fert seine anregende Frische bis ins lange Finish durchhält. Ein geradliniger, stoffiger Prosecco, der wirklich außergewöhnlich ist. Auf Primärfrucht kann er locker verzichten, denn seine würzige Ader sorgt für Trinkanimation pur. Genial auch als Speisenbegleiter zu Antipasti und kräftigen Fischgerichten. 6–8°C 30752-NV 0,75 l jetzt 1l = 19,87 € 14,90 €
Pinot Grigio, oder Grauburgunder, wie man ihn hierzulande kennt, ist ein Klassiker Südtirols. Bei J.Hofstätter wird der Wein, der sonst eher als Alltagswein ausgebaut wird, aber noch um ei- niges gesteigert. Die Trauben werden rigoros ausgesucht, um das Beste aus der Sorte herauszuholen. Das Aroma von saftigen Bir- nen und gelbem Steinobst bestimmt die Nase, dazu kommen Weißdorn und eine leichte Würze. Am Gaumen kräftig, mit Schmelz und erneut faszinierender Würze. Wir können nicht ge- nug bekommen von diesem erlesenen Tropfen, deswegen haben wir ihn uns exklusiv gesichert. 8–9°C 31762-21 0,75 l jetzt bis 2025 1l = 15,87 € 11,90 €
Schaumwein
Rotwein
Roséwein
Weißwein
Rosé-Schaumwein
Biowein
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In Margreid, am südlichsten Zipfel Südtirols, ist es viel wärmer als sonst überall in Südtirol. Man hat schon eher den Eindruck eines mediterranen, subtropischen Klimas, jedenfalls was die Pflanzenwelt angeht. Das Etschtal ist tief eingeschnitten, im Tal liegt die fruchtbare Flussebene, von der aus es plötzlich steil den Hang hoch geht. Direkt in diesem Knick liegt der kleine Ort mit dem großen Weingut.
D ie Lageders sind schon seit Generationen im Wein, zuerst als Négociants, seit 1855 auch mit einem eigenen Keller, der zuerst in Bozen lag. 1934 erwarb die Familie den Ansitz Löwengang, ein typisches Tiroler Herrenhaus von 1666 in Margreid. Hier werden seitdem die Weine gemacht und im nahegelegenen Ansitz Hirschprunn gibt es ein Restaurant mit eigener Landwirtschaft. Beim Senior, Alois Lageder, dem Fünften, und dem neuen Chef, Clemens ist das höchste Ziel der Einklang, miteinander, mit der Natur und mit den Weinen. In gewisser Hinsicht scheint es nur folgerichtig, dass bei Lageder schon seit 2004 alles auf Biodynamie ausgerichtet ist, selbst die Zukäufe anderer Winzer sollen ab 2023 sämtlich aus zertifiziert biodynamischem Anbau stammen. Clemens ist 2015 in den Familienbetrieb eingestiegen, nachdem er in der ganzen Welt herumgekommen ist. In Paris, Zürich, dem Burgund, New York und Luxemburg hat er gelebt, bevor er nach Margreid zurückgekehrt ist, um seine Vision von
Spannend ist, wie bei Lageder Tradition und der Blick in die Zukunft überein kommen. Einerseits werden lange verschüttete Traditionen wie etwa Tiere im Weinberg wieder eingeführt, andererseits ermuntert der studierte Soziologe Clemens seine Mitarbeiter stets dazu, weiter zu experimentieren: „Wir machen Fehler, das ist doch ganz klar, aber was macht man daraus. Ich denke, man muss aus der Praxis lernen, denn wenn man sich darauf einlässt, Fehler zu machen und zu lernen, begibt man sich auf den Weg, alles im Wandel zu sehen und als Ganzes.“ Auf diesem Weg begleitet Clemens auch sein Kellermeister Jo Pfisterer, der stets auf der Suche nach Verbesserungen im Wein ist. „Wir haben ein großes Ziel und das ist Qualität“, sagt Clemens, „wir haben zwar 200 Jahre Geschichte als Weingut, aber Neugier und Veränderung sind elementar. Schon allein, weil wir mit und in der Natur arbeiten und die sich stets verändert.“ So ist natürlich auch in Südtirol der Klimawandel eine riesige Umwälzung für die Winzer. Das Weingut Lageder ist darauf aber besser eingestellt als die meisten. Denn die Familie scheut sich nicht davor, beispielsweise ihren Pinot Grigio Porer auf inno- vative Weise zu vinifizieren. „Wir haben jedes Jahr vielleicht hundert
Experimente laufen. Die meisten davon sind Fehl- schläge, einige sind einiger- maßen interessant, aber hin und wieder gibt es mal eins, das wir als vollen Erfolg verbuchen und aus dem wir für unsere normale Weinlinie lernen können“, beschreibt Clemens die Herangehensweise. Der Porer ist ein ganz besonde- rer Grauburgunder, weil er das gewisse Extra an Struk- tur und Substanz hat. Das
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biodynamisch angebautemWein zu verwirklichen. Dazu ist es nötig, den Fokus vom reinen Weingut weg hin zu einem „Hoforganismus“, wie er es nennt, zu lenken. Also vielfältige landwirtschaftliche Kulturen, Viehzucht und vieles mehr, um einen in sich geschlos- senen Kreislauf, beinahe einen eigenen Kosmos zu bilden. So werden die Weinberge im Winter von Kühen und Schafen als Weide benutzt, die neueste Entwicklung bei Lageder. 1. | BIODIVERSITÄT WIRD BEI LAGEDER GROSS GESCHRIEBEN 2. | FASZINIEREND AN SÜDTIROL SIND VOR ALLEM AUCH DIE HÖHENUNTERSCHIEDE DER WEINBERGE 3. | CLEMENS UND ALOIS LAGEDER
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liegt daran, dass Jo Pfisterer und Clemens Lageder hier auf die Idee gekommen sind, den normalen Weißwein mit kleineren Anteilen von Orange Wine aus derselben Ernte zu cuvéetieren. Nicht so viel, dass es sich stark niederschlägt, aber doch genug für ein bisschen Rückgrat und Würze im Hintergrund. Überhaupt gehört in Südtirol und insbesondere bei der Familie Lageder das Experiment mit zur Tradition, man könnte fast sagen, zur DNA. Klar, Klima und Wetter sind ständig in
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WEITEREWEINE
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Veränderung, aber es ist auch charakteristisch für die Region, dass so viel experimentiert wird. Zum einen treffen in Südtirol Traditio - nen aus Österreich und aus Italien aufeinan- der. Die regionale Küche kennt Knödel in allen Variationen genau wie Risotto oder andere Gerichte italienischen Ursprungs. Das spiegelt sich auch in den Weinen, die große Vielfalt an Rebsorten spricht für den Grenzlandcharakter. Außerdem gibt es eine fantastische Vielfalt an Bodenbeschaffenheiten mit unter anderem
2020 RÖMIGBERG VERNATSCH Alois Lageder, Südtirol 14– 16°C 30656-20 0,75 l jetzt bis 2026 1l = 17,87 € 13,40 €
2020 PINOT GRIGIO PORER Alois Lageder, Südtirol
Der Name des Pinot Grigio Porer stammt von einer alten Familie, die in Margreid ihre Weinberge hatte. Der stei- nige, sandhaltige Boden mit viel Kalk in den steilen Hän- gen hin zur Etsch sorgt für eine gute Drainage. Das Mik- roklima mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht hält den Wein auch bei längerer Reifezeit frisch. Der Porer weist neben den sortentypischen Aro- men von exotischen Früchten auch herbere, minerali- sche Noten auf. Das würzige Rückgrat liegt daran, dass ein Teil des Weins längeren Schalenkontakt hatte und ein anderer sogar komplett als Orange Wein mit den Schalen vergoren wurde. Die Cuvée aus den drei Weinen sorgt für diese unvergleichliche Dichte. Gönnen sie ihm gern ein bisschen Luft oder ein paar Jahre im Keller um sich ganz zu entfalten. 7 – 10°C 30331-20 0,75 l jetzt bis 2025 1l =24,80 € 18,60 €
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ANGEBOT
Kalkstein, tonhaltigen Böden und Porphyr vulkanischen Ursprungs. Dazu kommen noch die Höhenunterschiede. Das Leben in Südtirol findet vor allem in den tiefen Tälern zwischen den Alpen und Dolomiten statt. Allein die Weinberge, deren Trauben bei Lageder verarbeitet werden, haben Höhenunterschiede von 800 Metern. Von Margreid, dem tiefsten Punkt geht es hinauf bis auf 1000 Meter im Eisacktal. „Diese großen Unterschiede regen auf jeden Fall die Fantasie an“, so Clemens. Aber mit dem Weingut geht er weiter, indem er immer wieder Versuche anstellt mit für die Region neuen Rebsorten oder mit fast vergessenen, autochthonen Sorten Südtirols. Er ist noch lange nicht am Ende. —
2017 COR RÖMIGBERG CABERNET SAUVIGNON Alois Lageder, Südtirol 16– 18°C 30654-17
0,75 l
52,90 €
jetzt bis 2029 1l =70,53 €
2019 KRAFUSS PINOT NOIR Alois Lageder, Südtirol 16– 18°C 30652-19
» WIR HABEN ZWAR 200 JAHRE GESCHICHTE ALS WEINGUT, ABER NEUGIER UND VERÄNDERUNG SIND ELEMENTAR. SCHON ALLEIN, WEIL WIR MIT UND IN DER NATUR ARBEITEN UND DIE SICH STETS VERÄNDERT. « Clemens Lageder
0,75 l
41,60 €
jetzt bis 2029 1l =55,47 €
2021 LAGREIN ROSÉ Alois Lageder, Südtirol 7 – 10°C jetzt bis 2024 1l = 14,93 € 30103-21
2021 CHARDONNAY Alois Lageder, Südtirol
0,75 l
2020 FÓRRA MANZONI BIANCO Alois Lageder, Südtirol
11,20 €
Ein toller Chardonnay, der nicht viele Um- schweife macht. Eine Nase mit weißem Pfir - sich, Birne und Honigmelone, etwas Holun- derblütenduft. Am Gaumen gesellt sich dazu süßer Apfel. Diese Aromatik wird schön ge- puffert durch eine leichte Frische, die an Grapefruit und Zitruszesten erinnert. Ein grandioser Wein, der sich mit seiner unkom- plizierten, zugänglichen Art viele Freunde macht. 8–9°C 30101-21 0,75 l jetzt bis 2025 1l = 13,73 € statt 11,30 € 10,30 €
Diese Kreuzung aus Riesling und Weißburgunder wird immer populärer und man fragt sich höchstens, warum es dafür fast 90 Jahre seit der Züchtung gebraucht hat. Hier ein grandioses Beispiel mit Aromen von Mirabelle und Birne, dazu leicht rauchigen, würzigen Noten. Am Gaumen stoffig, mit Schmelz und Körper, der aber mit einer angenehmen Frische interessant bleibt. Langan- haltend mit charmanter Würze: Kardamon und Anis. Wenn das die Weine sind, die in Südtirol gemacht wer- den, wenn der Klimawandel droht, dann brauchen sich die Genießer schon mal keine Sorgen zu machen! 7 – 10°C 30671-20 0,75 l jetzt bis 2025 1l =26,53 € 19,90 €
2020 PINOT GRIGIO CANTINA RIFF Alois Lageder, Venetien 7 –9°C 30655-20 0,75 l jetzt bis 2024 1l = 11,33 € 8,50 €
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1. | HELENA LAGEDER ARBEITET ALS EXPORT- MANAGERIN MIT IHREM BRUDER CLEMENS ZUSAMMEN 2. | BIODYNAMIE: HORNMIST 3. | DAS GEMÜSE, DAS BEI LAGEDER PRODUZIERT WIRD, KANN MAN IM EIGENEN RESTAURANT "PARADEIS" GENIESSEN
2020 LÖWENGANG CHARDONNAY Alois Lageder, Südtirol 9– 11°C 30016-19 0,75 l jetzt bis 2028 1l =63,33 € 47,50 €
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Es gibt manche Weinregionen, wo sich nicht viele Winzer auf Bio-Anbau einlassen, weil die klimatischen Bedingungen den Anbau ohne die Hilfsmittel konventioneller Landwirtschaft bis an den Rand der Unmöglichkeit erschweren. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Weine in der jeweiligen Region so günstig verkauft werden, dass sich Winzer den teureren Bio-Anbau nicht leisten können, weil sie die Preissteigerung nicht an die Kunden weitergeben können.
F rancesco Galardi vom Prosecco-Weingut Terre dei Buth erklärt: „Natürlich ist das in den meisten Fällen eine Mischung, aber die wenigsten Leute machen sich eine Vor-
stellung, wie groß die klimatischen Heraus- forderungen für uns hier in der Gegend von Treviso am Ufer des Piave sind. Weil das Wetter und vor allem die Feuchtigkeit so unvorhersehbar sind, muss man jeden Tag in den Weinberg, um spontan entscheiden zu können, was getan werden soll.“ Die wenigsten Winzer seien bereit dazu, so viel Arbeit auf sich zu nehmen. Bis vor Kurzem gab es wenigstens noch einen Anreiz vom Consorzio Prosecco DOC, das Bio-Winzern vereinfachte, ihre Flächen für die DOC zu qualifizieren. „Als die Regelung neulich weggefallen ist, haben am selben Tag fast 15 Weingüter ihr Bio-Siegel aufgegeben“, lacht Francesco.
Und warum? „Naja, unsere Nach- barn sind Bauern. Wenn du einfach nur Trauben anbaust, die du mit möglichst viel Gewinn verkaufen möchtest, dann kannst du das mit dem Bio auch lassen, aber Paolo ist ein richtiger Winzer. Ihm geht es um den Wein.“ Paolo ist der Kopf hinter Terre dei Buth, während seinem Bruder Massimo das Schwesterweingut La Jara gehört, die beide aus dem Besitz des Vaters hervorgegangen sind. Die Brüder teilen sich das Weinguts- gebäude und arbeiten beim jeweils anderen mit. Auch Exportmanager Francesco arbeitet für beide. „Tatsächlich wird zwar alles weit- gehend identisch gemacht, aber trotzdem sind die Weine von Terre dei Buth direkter und zugänglicher, sie haben etwas mehr Frucht und Üppigkeit, weil die Weinberge
» ABERWIR WOLLEN FRISCHE UND FRUCHT IMWEIN ERHALTEN, DESWEGEN DÜRFEN DIE TRAUBEN NICHT ZU LANG IN DER HITZE BLEIBEN... « Francesco Galardi
Dabei war die Familie Marion, die hinter Terre dei Buth steht, schon sehr früh
auf Boden mit mehr Ton liegen.“ Ja, wenn man es ernst meint mit Prosecco, dann kann man auch hier im vermeintlichen Allerwelts- prickler Unter schiede der Bodenbeschaffenheit schmeck bar machen. Doch dafür braucht es einen Winzer, der sein Handwerk versteht und der Weine und Weinberge liebt. Einen wie Paolo Marion eben.
dabei. 1999 haben die Brüder Massimo und Paolo begonnen, die Traubenproduktion ihres Vaters auf Bio umzustellen. „Es war damals eine schlimme Zeit, es war nicht ungewöhnlich, tote Tiere im Weinberg zu finden, weil die Belastung mit den Chemikalien so hoch war.“ Und damit meint Francesco tatsächlich Mäuse und sogar Füchse, nicht bloß Insekten. Für Paolo und Massimo war also klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Und so begannen sie die Umstellung, mussten aber auch ein hohes Lehrgeld bezahlen – die erste Ernte, erzählt Francesco, haben die Brüder komplett verloren. „Aber sie haben daran geglaubt und sich durchgekämpft. Heute wachsen zwischen unseren Rebstöcken Pflanzen, nach denen man bei unseren Nachbarn lange suchen kann…“
Seit 2013 gibt es Terre dei Buth als richtige Herstellerabfüllung. Zuvor hatte Paolo den Wein als Fassware verkauft, um seinen Keller aufzubauen. Die Herstellung von Schaumwein nach der Charmat-Methode braucht einiges an teurer Ausrüstung. Da wären die Gärbehälter für die erste
1. | BIO-ANBAU UND MODERNE METHODEN – DAS WIDERSPRICHT SICH NICHT BEI TERRE DEI BUTH
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1. | DIE ALPEN GRÜSSEN BIS INS VENETO 2. | PAOLO MARION KÜMMERT SICH UM ALLES SELBST
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und zweite Gärung und natürlich Vollernter – Moment! Vollernter? „Ja,“ bestätigt Francesco, „man muss richtig schnell sein bei der Ernte, sonst wird das nichts mit gutem Prosecco. An Handlese ist da nicht zu denken.“ Er fährt fort, zu erläutern, dass bei Terre dei Buth normalerweise von Mitte August bis Ende August geerntet wird. Da ist es teilweise noch weit mehr als 30 Grad Celsius. „Aber wir wollen Frische und Frucht im Wein erhalten, deswegen dürfen die Trauben nicht zu lang in der Hitze bleiben und mit einer Erntemaschine dauert es maximal eine Viertelstunde vom Rebstock bis zur Presse im Keller. Deswegen liegt das Weingut auch mitten in den Weinber- gen.“ Die Charmat-Methode bedeutet für die Weine, dass sie recht schnell ihre Kohlensäure bekommen, das lange Hefelager der
traditionellen Methode aus der Champagne entfällt. Deswegen entwickeln Charmat-Weine nicht die klassischen autolytischen Noten, wegen denen Champagner oft nach Brioche duftet. Statt- dessen hat Prosecco den Charme von viel mehr Frucht, die müsse aber auch konsequent erhalten werden. Deswegen muss es nach der Ernte in dieser Hitze besonders schnell gehen, erklärt Francesco. Auch wenn die Weine es hergäben, sagt Francesco, solle man sich bei Terre dei Buth aber nicht zu sehr auf die Herstellung und das Terroir oder eine sensorische Tiefenanalyse versteifen. „Es ist trotzdem Prosecco! Wein, der Spaß machen soll. Unserer gibt dazu halt noch das gute Gefühl, Bio zu sein.“ —
NV PROSECCO FRIZZANTE Terre dei Buth, Venetien
NV PROSECCO SPUMANTE BRUT Terre dei Buth, Venetien
Der Frizzante von Terre dei Buth eignet sich sehr gut als Aperitif, in seiner eleganten frischen Art aber auch perfekt als Speisenbegleiter zu leichten Antipasti. Der animieren- de Duft spiegelt frische Birnen und Äpfel – mit einem Hauch von exotischen Früchten. Am Gaumen dann mit feiner Perlage, die die Frische des Weins trägt. Fein saftig und anregend durch und durch. Ein echter Charmeur, wel- cher aber mit kühler Ader Schluck für Schluck begeistern kann. 6–8°C 38881-NV 0,75 l jetzt bis 2025 1l = 13,20 € 9,90 €
Ein herrlich frischer Bio-Prosecco, der schon im Glas animierend schäumt. Die Nase begeistert mit Zitrus, grünem Apfel, Pfirsich und etwas Mandel. Am Gaumen überrascht er mit einem frischen und trockenen Antrunk, aus dem sich erst nach und nach eine subtil-an- genehme Süße herausschält, die an tropische Früchte erinnert. Die Perlage ist fein und erfrischend. Der Wein hallt angenehm lang am Gaumen nach. Ein Wein, wie gemacht, um einen schönen Abend zu verbringen, ob als Aperitif vor dem Dinner oder beschwingter Be- gleiter in geselliger Runde. Wir lieben seine Finesse! 6–8°C 38882-NV 0,75 l jetzt bis 2025 1l = 17,20 € im 5 + 1 12,90 €
3. | GROSSE GÄRTANKS FÜR DIE CHARMAT-METHODE
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MÉTHODE CHARMAT
Die wohl am weitesten verbreitete Methode zur Herstellung von Schaumwein, die unter anderem für die meisten Sekte, für Prosecco und Asti Spumante genutzt wird. Das in Italien auch Metodo Martinotti genannte Verfahren sieht eine zweite Gärung in einem großen Gärbehälter vor, statt die Kohlensäuregärung in der Flasche zu vollziehen, wie bei der Méthode Traditionelle.
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B E S C H E I D E N A N D E R W E L T S P I T Z E
Die Geschichte des Weinguts und des Mannes Livio Felluga zu erzählen, bedeutet gleichzeitig auch, einen großen historischen Kontext aufmachen zu müssen. Livio ist 1912 geboren auf der Halbinsel Istrien, die damals noch zu Österreich-Ungarn gehörte. Aber dann kam der Erste Weltkrieg, nach dem die Halbinsel Italien zugeschlagen wurde – sie war gewissermaßen der Preis, um die Italiener auf die Seite der Alliierten zu ziehen.
I n der Zeit zwischen den Kriegen arbeitete der junge Livio mit seinem Vater in den Weinbergen der Familie und machte Weine, die in der Gaststätte des Großvaters ausge- schenkt wurden. Als der nächste Weltkrieg kam, lebte er bereits
im Friaul und war alt genug, um eingezo- gen zu werden. Und so kämpfte Livio und geriet in Kriegsgefangenschaft. Während dieser Zeit kam er nach Schottland und lernte als Arbeiter bei der Kartoffelernte moderne, landwirtschaftliche Methoden kennen. Als er freikam, war er Mitte 30, Istrien jugoslawisch und hinter dem Eisernen Vorhang verschwunden. Livio ging also zurück ins Friaul und begann, sich nach Weinbergen umzusehen, denn er erkannte schnell, dass der dortige Wein sehr viel Potenzial hatte.
rebsortenreinen Weinen, wobei Livio beson- ders auf Weißwein setzte, was damals eher untypisch war. Vorherrschend im Friaul der 50er Jahre waren Merlot und Cabernet Franc, die autochthonen Weißweinsorten ließ man links liegen. So oblag es Livio, Sorten wie den Friulano für die große Weinwelt wieder zu entdecken. Das war aber nicht alles, denn er pflanzte auch viele internationale Sorten, wie Pinot Grigio oder Sauvignon Blanc, um damit ebenfalls große Erfolge zu feiern. Die sortenreinen Weine sollten allerdings nicht allein bleiben, sondern alsbald durch Cuvées der friulischen und internationalen Sorten ergänzt werden. Die wesentliche Neuerung Livios war eine neue Kellertechnik, die damals noch
» WENN ICH NACH INSPIRATION ODER MUT FÜRMEIN EIGENES LEBEN SUCHE, DANNMUSS ICH NUR AN SEINE GESCHICHTE DENKEN. « Laura Felluga
Damals krähte außer ihm kein Hahn
nach Wein aus dem Friaul, sodass Livio kaum Probleme hatte, an Top-Lagen zu kommen. In den 50er Jahren gab es insgesamt kaum italienischen Wein, der
revolutionär war, so sehr sie heutzutage auch ganz normal und auf der ganzen Welt verbreitet ist, nämlich die Gärung in Stahltanks. Mit dieser Methode gelang es, den Wein mit einer zugänglichen,
außerhalb des Landes getrunken wurde, dass sich daran etwas ändern sollte, lag nicht zuletzt auch an Livio selbst. „Wenn ich nach Inspiration oder Mut für mein eigenes Leben suche, dann muss ich nur an seine Geschichte denken“, sagt Laura, die Enkelin des Gründers. Dabei hatte er keine übermäßig komplizierte Philosophie. „Er hat verstanden, dass Wein in jedem Schritt sehr viel Arbeit benötigt, damit er wirklich gut werden kann. Das bedeutet vor allem, dass man im Weinberg sehr viel von Hand machen muss, nicht nur die Ernte, sondern auch die Arbeiten unter dem Jahr.“ Wenn man das richtig anstellt und sich diese kostspielige Art der Weinberatung leisten möchte, dann hat man beste Voraussetzungen, um einen Terroir-Wein zu bekommen, sagt Laura. „Von Terroir-Wein hatte übrigens damals in Italien noch kein Mensch gehört. Das er ebenfalls mitgebracht.“ 1956 kam der erste Jahrgang des Weinguts Livio Felluga heraus. Direkt mit dem selbst gestalteten, heute ikonischen Etikett, das eine Landkarte der Umgebung des Weinguts in Brazzano darstellt. In den ersten Jahren lag der Fokus auf
1. | DER MANN, DIE LEGENDE: LIVIO FELLUGA 2. | DIE ABBAZIA DI ROSAZZO IST SEIT DEM 13. JAHRHUNDERT EIN ORT DES WEINBAUS
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2020 SHARIS BIANCO Livio Felluga, Friaul
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Sharis verbindet als Cuvée aus Chardonnay und Ribolla Gialla symbo- lisch das Friaul mit der großen, weiten Welt. Einen ähnlich weiten Bo- gen spannt auch die Aromatik. Man nimmt blumige Aromen wahr, Jasmin, Orangenblüte und Maiglöckchen, dazu heimisches Obst und exotischere Fruchtnoten wie Papaya und Ananas, komplettiert durch zitrus-zestige Aromen von Zitrone, Limette und Bergamotte. Am Gaumen lebendig und mineralisch, dabei aber auch ein bisschen was zu kauen und eine leichte Cremigkeit. Fantastischer Wein und ein optimaler Begleiter zu leichten, italienischen Sommergerichten. 8– 10°C 30002-20 0,75 l jetzt bis 2024 1l = 18,53 € 13,90 €
charmanten Frucht zu versehen, während gleichzeitig die in Handarbeit gepflegten Trauben die vielfältige Aromatik aus den Weinbergen mitbrachten. Diese zu erhalten und nicht zu über- decken war ein weiterer positiver Effekt der Stahltanks. Heutzutage werden die meisten Weißweine und viele Rotweine im Edelstahl vergoren, oft genug sogar darin gelagert, bis der Wein auf die Flasche gezogen wurde. Als Vorreiter im Friaul hat Livio damit einen Weltmarkt erobert. Als erste Frau in einer Männer-Familie, wie Laura Felluga sagt, hat sie den Anspruch, nicht nur das Erbe ihres Großvaters, der vor wenigen Jahren im Alter von 102 Jahren verstorben ist, fortzu- führen, sondern auch, der Familie neue Impulse zu geben. „In meiner Familie ist man eher introvertiert. Im alten Stil und in aller Bescheidenheit haben die Männer es vorgezogen, einfach ihre Weine für sich sprechen zu lassen.“ Heute, so erzählt Laura, wolle sie dafür stehen, dass sich die Familie etwas mehr öffnet. „Es ist ja so, dass wir diese unfassbare Geschichte haben. Und daran ist nichts falsch, nichts ist Marketing-Blabla. Aber zum Leben in einer so traditionellen Winzer-Familie gehört es nunmal nicht, Geschich- ten zu erzählen, sondern halt nur, Wein zu machen. Das können wir schon ganz gut und wir haben es mit der Bescheidenheit auch weit gebracht. Aber ich habe mich in der ganzen Welt umgesehen und ich finde, dass unsere Geschichte noch viel weiter verbreitet werden müsste, damit sich auch andere an der Geschichte von Livio Felluga genauso inspirieren können, wie an den Weinen.“ —
1. | DAS FRIAUL BIETET
HERRLICHES TERROIR, DAS HAT LIVIO FRÜH ERKANNT
WEITEREWEINE
2020 VERTIGO Livio Felluga, Friaul
2018 ABBAZIA DI ROSAZZO Livio Felluga, Friaul
ANGEBOT
Die klassische Rotwein-Cuvée des Friauls in meisterhafter Interpretation. Man kann ein- fach nicht genug von ihr bekommen. 16– 18°C 30110-20 0,75 l jetzt bis 2026 1l = 19,87 € 14,90 €
2020 PINOT GRIGIO Livio Felluga, Friaul
Der neueste Spitzenwein des Weinguts. Seit einiger Zeit bewirtschaftet man die Weinberge dee uralten Abtei von Rosazzo – hier haben Mönche seit dem 13. Jahrhundert Wein angebaut. Der gemischte Satz aus Friulano, Sauvignon Blanc, Pinot blanc, Malvasia Istriana und Ribolla gialla er- gibt diesen Maßstäbe setzenden Wein. Mit begeisternder Präzision greift hier alles ineinander, vom Duft nach Stein- obst, süßem Apfel, Honig, Blüten, Heu, Kräutern, Vanille und Muskat bis zum Gefühl im Mund, wo sich der Wein vollmundig und mit gutem Körper präsentiert, aber auch vibrierend knackig und energiegeladen. Fantastische Län- ge. Ein Wein, mit dem man ein ganzes Menü vom Aperitif mit Austern bis hin zum Fleischgang mit Kalb begleiten könnte. Fulminant! 8– 10°C 30651-18 0,75 l jetzt bis 2024 1l =57,33 € 43,00 €
2. | DAS WEINGUT IST FEST IN FAMILIENHAND
Die Sorte Pinot Grigio war schon immer eins der besonderen Stecken- pferde Livio Fellugas. Jahrzehnte bevor der Hype um Grauburgunder aus Italien einsetzte, pflanzte Livio den Grundstock für diesen Wein. Heute treten sein Sohn und seine Enkelin mit dem Pinot Grigio an, um aufzuzeigen, zu welch edlen Weinen dieses schwarze Schaf der Pinot-Familie fähig ist. Enkelin Laura rät dazu, diesemWein ein paar Jahre Lager zu gönnen, dann „schält sich die feuersteinige Minerali- tät heraus“. Toller, komplexer Vertreter der Rebsorte, der wirklich gar nichts mit dem Klischee von Pinot Grigio gemeinsam hat. 8– 10°C 30109-20 0,75 l jetzt bis 2024 1l =22,53 € statt 18,90 € 16,90 €
2020 SAUVIGNON Livio Felluga, Friaul
Sauvignon Blanc aus kühlerenWeinbergen ist die schönste Ausprägung dieser Rebsorte. Frisch mit kräuterig-grünen Aromen. Lecker! 8– 10°C 30627-20 0,75 l jetzt bis 2024 1l =23,87 € 17,90 €
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Schaumwein
Rotwein
Roséwein
Weißwein
Rosé-Schaumwein
Biowein
NatWine
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