MENA/AFRIKA
SAUDI-ARABIEN Abwassersektor wird stark ausgebaut
Erheblicher Nachholbedarf: In Saudi-Arabien bleibt ein großer Teil des Abwassers ungeklärt. Private Unternehmen sollen neue Klärwerke bauen und bestehende Anlage modernisieren.
2030 mit erforderlichen Klärwerkska- pazitäten von 10,7 Millionen Kubik- metern/Tag. Landesweit existierten 2022 insgesamt 143 Kläranlagen mit einer Gesamtkapazität von 6,4 Millio- nen Kubikmetern/Tag. Ohne Berück- sichtigung alter Anlagen, die still- gelegt werden sollen, müssten somit von 2023 bis 2030 neue Kläranlagen mit einer Leistung von 5,3 Millionen Kubikmetern/Tag in Betrieb gehen. Staatliche Akteure geraten bei den Investitionen in neue Kläranlagen zunehmend aus dem Fokus. Private Investoren haben begonnen, Abwas- serprojekte im Rahmen von Private Public Partnerships (PPP) durch- zuführen. Zuständig für die Aus- schreibung und Vergabe von PPP-Ab- wasserprojekten und den Abschluss langfristiger Wasserabnahmeverträge
In Saudi-Arabien wird aktuell nur etwa die Hälfte des Abwassers geklärt. Bis 2030 soll der Anteil 95 bis 100 Prozent erreichen. Entsprechend treibt die Regierung den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Klärwerke voran. Nach Angaben der Projektdaten- bank MEED sind derzeit Kläranlagen im Wert von rund 9 Milliarden US-Dollar im Bau oder in Planung. Hinzu kommen weitere Milliardenin- vestitionen für die Erweiterung der Abwasserleitungssysteme. Gemäß der „National Water Strate- gy“ soll geklärtes Abwasser 2030 zu 70 Prozent wiederverwendet werden. Bis 2022 lag der Anteil lediglich bei etwa 23 Prozent. Fast 95 Prozent des wiederverwerteten Abwassers flossen 2022 in die Landwirtschaft. Die staatliche Planung kalkuliert für
ist die Saudi Water Partnerships Com- pany (SWPC). Sie gehört zum Finanz- ministerium. Die zum staatlichen Public Invest- ment Fund gehörende National Water Company (NWC) ist der größte Betreiber von Kläranlagen. Sie ist landesweit für 114 Kläranlagen mit einer Kapazität von etwa 5 Millionen Kubikmetern/Tag zuständig. Die meisten NWC-Kläranlagen sollen über langfristige Verträge mit Lauf- zeiten von 10 bis 25 Jahren an private Betreiber vergeben werden. GTAI/IHK Saudi Water Partnerships Company (SWPC): swpc.sa/en National Water Company (NWC) nwc.com.sa/EN das Visum für maximal sechs Monate innerhalb eines Zwölfmonatszeitrau- mes ausgestellt wird. Ergänzend gelten nach wie vor die Regeln des deutsch-südafrikanischen Doppelbesteuerungsabkommens. Hier gibt es die so genannte 183-Tage Regelung, die eine Besteuerung in Süd- afrika für (maximal) diesen Zeitraum aussetzt. Diese positive Regelung sollte aller- dings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Risiken geben kann. Insbesondere sollte darauf geachtet werden, dass keine unbeabsichtigte Betriebsstätte entsteht. GTAI/IHK
SÜDAFRIKA Neues Visum für digitale Nomaden
Die südafrikanische Regierung hat am 28. März 2024 ein Visum für digitale Nomaden einge- führt. Das Visum können Menschen beantragen, die für einen ausländi- schen Arbeitgeber mobil arbeiten und nicht weniger als 1 Million Rand pro Jahr (rund 50.000 Euro) verdienen. Es kann maximal für drei Jahre ausgestellt werden. Ausländische Telearbeiter können mit einem solchen Visum nicht nur einreisen, sondern auch von der Registrierungspflicht bei der südafri- kanischen Finanzbehörde (SARS) be- freit werden. Voraussetzung ist, dass
Digital Nomads Welcome! Vor allem jungen und reiselustigen Arbeitnehmern aus Deutschland dürfte die Möglichkeit zum Remote Working in Südafrika gefallen.
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IHK Global Business 06/2024
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