Internationale Jugendarbeit: Sichtbar, engagiert, notwendig Die Internationale Jugendarbeit war in Potsdam so sicht- bar vertreten wie selten zuvor – und wurde als wichtiger Bestandteil einer demokratischen Kinder- und Jugend- arbeit wahrgenommen. In dem „Park der Möglichkeiten“ präsentierten sich zahlreiche Träger und Förderstellen, darunter IJAB, JUGEND für Europa, die bilateralen Jugend- werke und Koordinierungsstellen, aber auch kleinere, spezialisierte Anbieter. Das große Interesse am IJAB- Stand spiegelte den hohen Bedarf an internationalen Angeboten und Beratungsformaten wider. Mit den eigenen Veranstaltungen griff IJAB zentrale Themen auf: Jugendarmut, Digitalisierung, Nachhaltig- keit, „Jugend, Frieden und Sicherheit“ im Kontext der UN-Resolution 2250 – und vor allem die Demokratie- förderung durch Internationale Jugendarbeit. In einem gemeinsamen Forum mit JUGEND für Europa und ande- ren Förderstellen betonte Prof. Dr. Andreas Thimmel (TH Köln), dass internationale Programme zwar keine Kriege verhinderten, aber Respekt und Gleichwertigkeit fördern könnten – vorausgesetzt, die Trägerstrukturen blieben stabil.
IJAB-Direktor Daniel Poli warnte: Ohne starke, demo- kratisch verfasste Träger drohe ein Rückbau demo- kratischer Teilhabe. Er forderte nicht nur den Schutz bestehender Strukturen, sondern auch politische und finanzielle Verlässlichkeit. Frauke Muth (JUGEND für Europa) ergänzte selbstkritisch: Wer internationale Jugendbegegnungen allein als Freizeitangebote ver- stehe, verfehle deren demokratiefördernde Wirkung. Die klare Botschaft: Internationale Jugendarbeit muss sich als politisches Handlungsfeld positionieren. Parlamentarischer Abend: Demokratie stärken – Weltoffen leben! Nur einen Monat später, am 15. Oktober, wurde diese Botschaft im politischen Berlin weitergetragen. Beim Parlamentarischen Abend unter dem Motto „Demokratie stärken – Weltoffen leben! Mit Internationaler Jugend - arbeit in die Demokratie investieren“ kamen rund 100 Gäste aus Politik, Verbänden und Trägerlandschaft in der Akademie der Künste zusammen. Eingeladen hatte IJAB zusammen mit den Fach- und Förderstellen der Inter- nationalen Jugendarbeit.
IJAB – Jahresbericht 2024
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