Vorwort
Liebe Leser*innen,
2024 war ein besonderes Jahr für IJAB: Unser neues Leitbild hat erstmals sichtbar Wirkung entfaltet. Es steht für drei zentrale Botschaften. Erstens: Das „I“ in IJAB bekommt neues Gewicht. Wir denken und handeln internationaler – aus Überzeugung. In einer Zeit, in der nationale Abschottung wieder an Bedeutung gewinnt, setzen wir auf Austausch und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Als Geschäfts- stelle und als Mitgliedsorganisationen, die sich für Begegnung und Verständigung junger Menschen sowie von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe einsetzen, wissen wir: Abgrenzung löst keine Probleme – ganz im Gegenteil: sie schafft immer neue und größere. Inter - nationale Jugendarbeit hingegen erweitert Perspekti- ven, schafft Vertrauen und vermittelt Freude an einem Leben mit und in Vielfalt. Diese ermutigende Erfahrung möchten wir weitergeben – an die gesamte Kinder- und Jugendhilfe. Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugend- arbeit in Potsdam 2024 hat uns gezeigt: Wir sind mit die- ser Haltung nicht allein. Unser internationales Engage- ment fand dort breite Resonanz. Zweitens: Unsere Arbeit basiert auf klaren Werten. Demokratie, Menschenrechte, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind unser Fundament. Gerade in Krisen- zeiten – angesichts von Krieg, Terror, Klimakrise und wachsender sozialer Unsicherheit – brauchen junge Menschen Orientierung und Räume, um eigene Antwor- ten zu finden. Internationale Jugendarbeit kann nicht alle Probleme lösen, aber sie kann jungen Menschen eine Stimme geben und sie dabei unterstützen, eine Haltung zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen – für sich, füreinander und für eine gemeinsame Zukunft.
Rolf Witte Vorsitzender
Drittens: IJAB ist mehr als die Summe seiner Teile. Das Zusammenspiel von Geschäftsstelle, Mitglieds- organisationen und Förderern ist unser Modell – es wird aktiv und partnerschaftlich gelebt. Die Mitgliederver- sammlung am 28. Juni 2024 hat drei gemeinsame Arbeits- felder definiert. Besonders im Fokus: Demokratiebildung und politische Jugendbildung in internationalen Kontex- ten. Angesichts des Erstarkens extrem rechter Parteien in Deutschland und Europa ist das ein deutliches Zei- chen. Wir wollen die Internationale Jugendarbeit für alle jungen Menschen zugänglich machen – und setzen z.B. mit der Neuauflage unseres Projekts VISION:INCLUSiON bewusst ein Zeichen gegen Ungleichheitsideologien. Zudem wollen wir in Politik und Gesellschaft stärker sichtbar machen, welchen Beitrag Internationale Jugend- arbeit leistet – u.a. mit der Kampagne #internationalhe- art, die wir künftig breiter aufstellen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende und inspirierende Lektüre!
Ihr Rolf Witte
IJAB – Jahresbericht 2024
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