IJAB Jahresbericht 2024

Was hat IJAB 2024 bewegt – und was wurde angestoßen, weiterentwickelt, neu gedacht? Der aktuelle Jahresbericht gibt einen kompakten Einblick in ein Jahr mit internationalem Fokus, strategischen Weichenstellungen und viel Engagement im Netzwerk.

IJAB Jahresbericht 2024

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Fachmagazin beyond

Einblicke in die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe und das Aufwachsen von Jugend - lichen in den Partnerländern China, Japan, Türkei, UK und USA.

Halbjährlich internationale Impulse für die Jugendarbeit. Kostenlos abonnieren.

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Zivilgesellschaft im Umgang mit Rechtsextremismus stärken

Lernen für den Internationalen Jugendaustausch

 Materialien zur Demokratie- und Menschenrechtsbildung

 IJAB-Onlinekurse und MOOCs

Youthwork Translator Fachbegriffe der Kinder- und Jugendhilfe übersetzt und erklärt.

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Nachweise International

Bildungsziele und Internationale Jugendarbeit sichtbar machen: Die Nachweise International bescheinigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Teilnahme, das Engagement oder gezeigte Kompetenzen bei Projekten der Internationalen Jugendarbeit.

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Mit einem Klick Zertifikate für die ganze Gruppe erstellen.

Nachweise können auf Deutsch, Englisch und Polnisch ausgestellt werden.

Infosystem „Kinder- und Jugend­ hilfe in Deutschland“ On- oder offline und mehrsprachig: Mit dem Infosystem Rahmenbedingungen, Aufgaben und Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland im nationalen und internationalen Fachdialog erläutern.

i-EVAL Evaluation Internationaler Begegnungen Fragebögen für Teilnehmende und Mitwirkende

i-eval.eu

kinder-jugendhilfe.info

Verfügbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Polnisch, Türkisch und Ukrainisch

Verfügbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch und Russisch

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Vorwort

Liebe Leser*innen,

2024 war ein besonderes Jahr für IJAB: Unser neues Leitbild hat erstmals sichtbar Wirkung entfaltet. Es steht für drei zentrale Botschaften. Erstens: Das „I“ in IJAB bekommt neues Gewicht. Wir denken und handeln internationaler – aus Überzeugung. In einer Zeit, in der nationale Abschottung wieder an Bedeutung gewinnt, setzen wir auf Austausch und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Als Geschäfts- stelle und als Mitgliedsorganisationen, die sich für Begegnung und Verständigung junger Menschen sowie von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe einsetzen, wissen wir: Abgrenzung löst keine Probleme – ganz im Gegenteil: sie schafft immer neue und größere. Inter - nationale Jugendarbeit hingegen erweitert Perspekti- ven, schafft Vertrauen und vermittelt Freude an einem Leben mit und in Vielfalt. Diese ermutigende Erfahrung möchten wir weitergeben – an die gesamte Kinder- und Jugendhilfe. Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugend- arbeit in Potsdam 2024 hat uns gezeigt: Wir sind mit die- ser Haltung nicht allein. Unser internationales Engage- ment fand dort breite Resonanz. Zweitens: Unsere Arbeit basiert auf klaren Werten. Demokratie, Menschenrechte, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind unser Fundament. Gerade in Krisen- zeiten – angesichts von Krieg, Terror, Klimakrise und wachsender sozialer Unsicherheit – brauchen junge Menschen Orientierung und Räume, um eigene Antwor- ten zu finden. Internationale Jugendarbeit kann nicht alle Probleme lösen, aber sie kann jungen Menschen eine Stimme geben und sie dabei unterstützen, eine Haltung zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen – für sich, füreinander und für eine gemeinsame Zukunft.

Rolf Witte Vorsitzender

Drittens: IJAB ist mehr als die Summe seiner Teile. Das Zusammenspiel von Geschäftsstelle, Mitglieds- organisationen und Förderern ist unser Modell – es wird aktiv und partnerschaftlich gelebt. Die Mitgliederver- sammlung am 28. Juni 2024 hat drei gemeinsame Arbeits- felder definiert. Besonders im Fokus: Demokratiebildung und politische Jugendbildung in internationalen Kontex- ten. Angesichts des Erstarkens extrem rechter Parteien in Deutschland und Europa ist das ein deutliches Zei- chen. Wir wollen die Internationale Jugendarbeit für alle jungen Menschen zugänglich machen – und setzen z.B. mit der Neuauflage unseres Projekts VISION:INCLUSiON bewusst ein Zeichen gegen Ungleichheitsideologien. Zudem wollen wir in Politik und Gesellschaft stärker sichtbar machen, welchen Beitrag Internationale Jugend- arbeit leistet – u.a. mit der Kampagne #internationalhe- art, die wir künftig breiter aufstellen.

Ich wünsche Ihnen eine anregende und inspirierende Lektüre!

Ihr Rolf Witte

IJAB – Jahresbericht 2024

1

IJAB Europäischen und weltweiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich gestalten

Als Netzwerk von freien und öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe setzen wir uns mit klaren Positionen für die Interessen des Arbeitsfeldes der Inter- nationalen Jugendarbeit ein. Die Geschäftsstelle bietet den Mitgliedern, jungen Menschen und allen Akteur*innen im Jugendbereich Beratung, fachliche Unterstützung und Qualifizierungs - möglichkeiten für ihre internationale Arbeit. Als Partner des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützen wir Vorhaben des Ministeriums im Bereich der Inter- nationalen Jugendarbeit und Jugendpolitik, setzen diese um und bieten ihm fachliche Beratung. Darüber hin- aus nehmen wir Aufgaben im Rahmen internationaler jugendpolitischer Prozesse der Bundesregierung wahr. Wir engagieren uns für ein offenes und soziales Europa. IJAB ist Rechtsträger von JUGEND für Europa , der Nationalen Agentur für die EU-Programme Erasmus+ Jugend und Erasmus+ Sport sowie Europäisches Solidari- tätskorps in Deutschland.

IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. ist ein Zusammen - schluss freier und öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Als Netzwerk und bundes- zentrale Struktur gestalten wir europäischen und welt- weiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich. Die Mitgliedsorganisationen und die Geschäftsstelle bil- den ein starkes Netzwerk: Gemeinsam sind wir IJAB. Wir engagieren uns für das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen und offenen Welt, in der sich junge Menschen frei entfalten können. Wir sind davon über- zeugt, dass internationaler Austausch zur weltweiten Verständigung beiträgt und jungen Menschen Bildungs- chancen und neue Lebenswege in die Zukunft eröffnet. Dafür setzen wir uns im Dialog und durch partnerschaft- liche Zusammenarbeit weltweit ein. Die Arbeit von IJAB ist wertebasiert. Wir setzen uns für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft ein, in der alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Alter, sozialer und ethnischer Herkunft, Religions­ zugehörigkeit sowie sexueller Orientierung – gleiche Rechte haben. Wir stehen für ein friedliches und soli- darisches Zusammenleben in der Welt und für ein geeintes Europa. Der Erhalt unserer natürlichen Lebens- grundlagen ist für uns von hoher Bedeutung. Wir arbei- ten dafür, dass junge Menschen die Welt als einen Ort erleben, in den sie sich einbringen und den sie gestalten können. Um dies zu verwirklichen, tragen wir zur Schaf- fung der nötigen Rahmenbedingungen bei.

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IJAB-Jahresbericht 2024

Inhalt

Junge Menschen erreichen und beraten

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Vorwort

1

IJAB: Europäischen und weltweiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich gestalten 

Eurodesk

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Ö ffentlichkeitsarbeit

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Internationale Zusammenarbeit gestalten

5

Menschen für die Internationale Jugendarbeit begeistern

Jugendpolitische Zusammenarbeit mit internationalen Partnern Zusammenarbeit in europäischen und internationalen Netzwerken 

38 40

6

Veranstaltungshighlights 2024

10

Nationale Informationskanäle nutzen und entwickeln

45

Jugendpolitik in Europa und weltweit im Blick

13 14 16

Kommune goes International+

46 47

Jugendhilfeportal

Informationen zur Jugendpolitik in Europa

Monitoring

JUGEND für Europa

49

Know-how fü r die Internationale Jugendarbeit

Verein und Geschäftsstelle

56 58 59 61 62 63 64 65 66

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Vorstand

Jahrestagung „Fachkräfte im Blick“ 2024 Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021 

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IJAB-Mitgliedernetzwerk 2024 Mitgliederversammlungen

23 Orientierung im System der Kinder- und Jugendhilfe  26 Kompetenzstelle Sprache  27 Prävention sexualisierter Gewalt in der Internationalen Jugendarbeit 28 Digitale Internationale Jugendarbeit 30

Mitglieder

IJAB in Gremien und Initiativen Finanz- und Personalmanagement

Organigramm

Impressum

Internationale Zusammenarbeit gestalten

Europäische und internationale Zusammenarbeit ist ein zentrales Element der Arbeit von IJAB – ob bilateral mit Partnerländern wie der Türkei, Japan, dem Vereinigten Königreich oder den USA oder im Rahmen europäischer und internationaler Netzwerke wie ERYICA, Eurodesk und dem International Youth Policy Dialogue. 2024 stand dabei im Zeichen intensiver fachlicher Begegnungen, strategischer Dialogformate und thematischer Schwerpunkte wie Medienkompetenz, Jugendbeteiligung und Künstliche Intelligenz. In herausfordernden politischen Zeiten trägt IJAB mit seinem Engagement dazu bei, Brücken zu bauen, Fachkräfte zu vernetzen und jugendpolitische Entwicklungen auf nationaler wie internationaler Ebene mitzugestalten.

IJAB – Jahresbericht 2024

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Jugendpolitische Zusammenarbeit mit internationalen Partnern Gemeinsam durch herausfordernde Zeiten

Im Jahr 2024 setzte IJAB die bilaterale Zusammenarbeit mit Partnerländern wie der Türkei, Japan, dem Vereinigten Königreich und den USA fort – und das unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen. Mit der Türkei stand das Thema Jugendmedienkompetenz im Fokus, während der Austausch mit Japan wertvolle Einblicke in die Medienbildung junger Menschen ermöglichte. Die Partnerschaften mit dem Vereinigten Königreich und den USA wurden durch vielfältige Aktivitäten gestärkt. So trägt IJAB dazu bei, in bewegten Zeiten internationale Verständigung zu fördern und Fachkräfte nachhaltig zu vernetzen. Türkei kamen Vertreter der Türkischen Jugendstiftung und des Vereins Zentrum für die Entwicklung der Zivilgesellschaft.

Der deutsch-türkische Fachkräfteaustausch beschäf- tigte sich 2024 mit dem Themenfeld Jugendmedien- kompetenz. Neben den Möglichkeiten, die Soziale Medien jungen Menschen bieten, um miteinander in den Austausch zu treten, stehen Fachkräfte sowohl in Deutschland als auch in der Türkei zunehmend vor den Herausforderungen, die bei der Mediennutzung ent- stehen: Neben dem Schutz der Privatsphäre geht es dabei auch um Themen wie Cybermobbing, Hatespeech oder Bodyshaming. Eine immer größere Rolle spielen in diesem Kontext auch Fakenews und Desinformations- kampagnen. Bereits 2023 reiste eine deutsche Gruppe Fachkräfte in die Türkei, um sich mit dem Thema Jugend- medienkompetenz zu befassen. Vom 22. bis 26. April 2024 wurde das Thema Jugend- medienkompetenz im Rahmen eines Fachprogramms in Dresden mit türkischen Fachkräften bearbeitet. Dabei bestand auch die Gelegenheit, sich mit den deutschen Teilnehmer*innen des Vorjahres über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Deutschland und der Türkei auszu- tauschen. Dadurch gewannen sie nicht nur neue Impulse für die Arbeit, sondern auch konkrete Ideen und Moti- vation für deutsch-türkische Jugendaustauschprojekte zum Thema Jugendmedienkompetenz. Der deutsch-türkische Fachausschuss wurde 2024 von deutscher Seite ausgerichtet und fand vom 25. bis 28. November 2024 in Köln statt. Vertreten sind im deutsch- türkischen Fachausschuss neben den Jugendministerien beider Länder auf der türkischen Seite das Ministerium für Soziales und das Bildungsministerium. Neu hinzu

Auf deutscher Seite sind der Deutsche Bundesjugendring, die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugend- bildung, die BAG Evangelische Jugendsozialarbeit, die Deutsch-Türkische Jugendbrücke und eine Vertreterin der Bundesländer beteiligt. Der Fachausschuss verein- barte im Rahmen des Protokolls die Durchführung von drei Programmen in 2025.

Im Sommer 2024 wurde aus dem IJAB journal „beyond – Internationale Impulse für die Jugendarbeit“. Im Fokus der ersten Ausgabe: Der Fach- und Jugendaustausch mit der Türkei.

2024 01

INTERNATIONALE IMPULSE FÜR DIE JUGENDARBEIT

IM FOKUS: Fach- und Jugendaustausch mit der Türkei

KINDER- UND JUGENDHILFE MEHR INTERNATIONALE PERSPEKTIVEN

FORSCHUNG JUGENDAUSTAUSCH MIT UK

Internationale Zusammenarbeit gestalten

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Japan IJAB unterstützt das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) in Fragen der Zusammenarbeit mit Japan im Jugendbereich und setzt die Vereinbarungen um.

Vertreter*innen des japanischen Bildungsministeriums (MEXT) und des BMFSFJ 1 trafen sich am 4. und 5. Dezember 2024 in Japan zu bilateralen Regierungs- gesprächen . Beide Seiten tauschten sich zu aktuellen Entwicklungen in der Jugendpolitik aus. Die Aktivitäten des Jahres 2024 wurden ausgewertet und die Austausch- programme für 2025 besprochen. Das Studienprogramm „Das mediale Umfeld jun- ger Menschen: Herausforderungen und Lösungsan- sätze“ wurde letztmalig zum o.g. Themenschwerpunkt durchgeführt. Vertreter*innen öffentlicher und freier Träger und aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes nah- men vom 26. Mai bis 9. Juni 2024 in Japan daran teil. Zwei Wochen lang hatten die beteiligten Fachkräfte bei Fachvorträgen, Einrichtungsbesuchen und im Austausch mit japanischen Kolleg*innen die Gelegenheit, sich mit Mediennutzung und Medienbildung in Japan zu beschäftigen. In der daraus entstandenen Dokumenta- tion wurden die für Medienpädagogik und Jugendarbeit hierzulande relevanten Impulse zusammengefasst.

Vom 28. Oktober bis 10. November 2024 lernten japa- nische Fachkräfte in Berlin und während des Regional- programms in Kiel verschiedene Organisationen und Institutionen der Jugendmedienbildung kennen und tauschten sich mit Expert*innen aus. Das Fachkräfte- seminar am Ende des Programms ermöglichte den Aus- tausch mit den deutschen Teilnehmenden. Auch die japani- schen Fachkräfte aus der Jugendarbeit und angrenzender Bereiche nahmen viele neue Anregungen mit. Weitere Aktivitäten 2024 fand ein Treffen mit den weiteren Trägern des Fachaustausches mit Japan statt. Zudem wurden Infor- mationen zur Zusammenarbeit mit Japan und zu den Ergebnissen des Studienprogramms über die Webseite von IJAB mit der Fachöffentlichkeit geteilt.

1 Zum Zeitpunkt der beschriebenen Aktivitäten (2024) trug das Bundesministerium den Namen „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)“. Mit der Regierungsbildung 2025 wurde es zum „Bundesministerium für Bildung, Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ)“ umbenannt. Im Jahresbericht wird bei Rückblicken auf 2024 der damalige Name verwendet; für allgemein gehaltene Aussagen nutzen wir den aktuellen Namen.

IJAB – Jahresbericht 2024

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USA

Im Jahr 2024 standen das Transatlantic Exchange in Social Work-Programm (TraX) und das Deutsch-US-Amerikanische Praktikumsprogramm (DAP) im Mittelpunkt des Länderbereichs USA – zwei Programme, die den transatlantischen Austausch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe fördern.

14 junge Menschen reisten als DAP -Stipendiat*innen für ein Praktikum in die USA. TraX bot erneut neun Fach- kräften aus Deutschland die Möglichkeit, tief in den All- tag der sozialen Arbeit in den USA einzutauchen. Ob in Chicago (IL), Kalamazoo (MI) oder Morgantown (WV) – TraX-Teilnehmende begleiteten amerikanische Kolleg*innen bei ihrer Arbeit, tauschten sich intensiv aus und lernten die verschiedenen Bausteine des US-Sozial- systems kennen.

Wissen teilen, Perspektiven wechseln, Netzwerke knüp- fen – darum geht es im fachlichen Austausch. Doch es sind vor allem die persönlichen Begegnungen, die blei- ben: Gespräche mit Kolleg*innen, Erlebnisse in Gast- familien und das Gefühl, für einen Moment Teil einer anderen Gesellschaft zu sein. Solche Erfahrungen öffnen neue Blickwinkel und schlagen Brücken, die oft weit über das Programm hinaus Bestand haben und ein unsicht- bares Freundschaftsband knüpfen, das vor allem in angespannten Zeiten so wichtig ist. Die deutsch-amerikanische Freundschaft steht der- zeit vor Herausforderungen. Die USA befinden sich an einem Scheideweg – innen- wie außenpolitisch. Wel - che Auswirkungen das auf den Austausch haben wird, ist ungewiss. Doch eines ist sicher: Seit fast 70 Jahren trägt TraX zur Verständigung zwischen Deutschland und den USA bei – und wir werden auch 2025 wieder daran anknüpfen.

Das Programm fiel in eine span - nende, aber auch aufgeladene Zeit: den heißen Wahl - kampf zur US- Präsidentschafts- wahl 2024. Die gesellschaftliche

Anspannung in den USA war allgegenwärtig. Für IJAB ein Anlass, genauer hinzuschauen: Wie erleben junge Men- schen in den USA diesen politischen Ausnahmezustand? Die Antworten finden sich im Online-USA-Special „Jugend im Wahljahr“ , das Einblicke in ihre Sorgen, ihr politisches Engagement und ihre Perspektiven auf das komplexe Wahlsystem gibt.

Internationale Zusammenarbeit gestalten

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Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK)

Trotz Brexit und Pandemie bleibt der deutsch-britische Jugendaustausch ein wichtiges Thema. Seit 2024 unterstützt IJAB den Auf- und Ausbau von Partnerschaften zwischen Trägern beider Länder und begleitet neue Impulse für die Zusammenarbeit.

In diesem ersten Jahr lag der Fokus auf einer verstärkten Zusammenarbeit von Trägern der Jugendarbeit beider Länder: Mit dem Trägertreffen Deutsch-Britischer Jugendaustausch im September 2024 in Berlin und wei- teren begleitenden Aktivitäten bot IJAB eine Plattform, um konkrete Ideen für den Jugend- und Fachkräfteaus- tausch zu entwickeln, Partnerschaften aufzubauen und dauerhafte Kooperationen zwischen deutschen und bri- tischen Kolleg*innen zu etablieren. Zum Jahresende erschienen die Länderinformationen UK als Online-Reader. Neben grundsätzlichen Informationen zu den Strukturen und politischen Rahmenbedingungen der Kinder- und Jugendhilfe und über das Aufwachsen von Jugendlichen im Vereinigten Königreich enthält die Publikation praktische Anregungen und Tipps für Fach- kräfte, Jugendleiter*innen und junge Menschen gleicher- maßen.

Vor dem Rückgang internationaler Austauschaktivitäten als Folge der Coronapandemie und dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU lagen die statistisch erfassten bilateralen Jugendbegegnungen zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich unter den TOP 10 der Partnerländer mit dem höchsten Austausch- aufkommen. Das gemeinsame Ziel der deutschen und britischen Regierungen ist daher der Ausbau und die Verbesserung des Austauschs zwischen jungen Menschen und Fach- kräften aus Deutschland und dem Vereinigten König- reich. Seit 2024 berät und unterstützt IJAB im Rahmen der Zusammenarbeit mit UK-German Connection aktiv deutsche Träger und Antragstellende bei der Planung und Durchführung von außerschulischen Austausch - projekten mit dem Vereinigten Königreich.

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Zusammenarbeit in europäischen und internationalen Netzwerken

Die Zusammenarbeit in europäischen und internationalen Netzwerken bietet wertvolle Impulse für fachlichen Austausch, konzeptionelle Weiterentwicklung und gemeinsame Antworten auf jugend­ politische Herausforderungen. IJAB engagiert sich auf europäischer Ebene in den Jugendinformations­ netzwerken Eurodesk und ERYICA sowie international im Rahmen des International Youth Policy Dialogue. Durch diese Mitwirkung trägt IJAB dazu bei, Jugendpolitik und Jugendarbeit in Deutschland – aber auch den Partnerländern – kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Europäische Jugendinformation vernetzen – ERYICA

Generalversammlung in Bukarest

ERYICA, das europäische Netzwerk nationaler Jugend - informationsdienste, fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Jugendinformation. IJAB vertritt dabei die Interessen der deutschen Jugendinformations- dienste auf europäischer Ebene und schlägt eine Brücke zwischen nationalen Angeboten, regionalen Initiativen und dem europäischen Austausch. Im Jahr 2024 engagierte sich IJAB-Direktor Daniel Poli in seiner Funktion als Vorstandsmitglied aktiv in der Weiter- entwicklung des Netzwerks. Der ERYICA-Vorstand kam vier Mal zusammen, um das Arbeitsprogramm für 2024 und 2025 zu beraten, die Social-Media-Kampagne „Walk the Talk“ zur Europawahl mit Unterstützung des Europäi-

Vom 22. bis 25. Mai 2024 fand die Generalversammlung von ERYICA in Bukarest statt – parallel zur Versammlung der gastgebenden Nationalen Jugendstiftung Rumäniens (FNT). Über 190 Teilnehmende aus ganz Europa kamen zusammen, um aktuelle Themen wie Demokratie, Wah- len, Jugendbeteiligung und Künstliche Intelligenz zu dis- kutieren. Fachimpulse boten unter anderem Virgil Spiridon vom Europarat mit einem Beitrag zu Cyberkriminalität sowie Arianna Sala vom European Centre for Algorithmic Transparency, die Entwicklungen im Bereich der Künst -

schen Parlaments umzusetzen und die Generalversammlung sowie das Netzwerktreffen vorzubereiten. Beim Vorstandstreffen im Herbst in Brüssel stand zudem der Dialog mit Vertreter*innen der Europäischen Kommission über die zukünftige Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Auch interne Veränderungen präg- ten das Jahr: Der Vorstand begleitete den Wechsel in der Geschäftsstelle und die Neubesetzung der Position der Direktorin.

Internationale Zusammenarbeit gestalten

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Vernetzt für Europas Jugend – ERYICA Generalversammlung 2024 in Bukarest.

International Youth Policy Dialogue

lichen Intelligenz beleuchtete. Tobias Flessenkemper (Europarat) und Mathieu Orphanides (Europäische Kommission) gaben Einblicke in den aktuellen Stand der Jugendinformation in Europa. Neben den Präsentationen der Europawahl-Kampagnen von ERYICA, EYCA und Eurodesk war die Aufnahme des städtischen Jugendzentrums Chişinău aus der Republik Moldau in das Netzwerk ein besonderer Moment der Versammlung. Online-Network-Meeting Am 1. Oktober 2024 fand das jährliche Network-Meeting von ERYICA als virtuelle Konferenz statt. Die Teil - nehmenden tauschten sich über aktuelle Projekte und gemeinsame Herausforderungen in der Jugend- information aus. In mehreren Ländern, darunter Luxemburg und Finn- land, wurde ein Rückgang der öffentlichen Förderung thematisiert. Gleichzeitig wurden innovative Ansätze vorgestellt, die neue Impulse für die Arbeit im Netzwerk setzten – auch für IJAB. Besonders im Bereich Künstliche Intelligenz eröffneten sich vielversprechende Perspekti - ven für zukünftige Kooperationen.

Auf Initiative von IJAB findet jährlich der International Youth Policy Dialogue (IYPD) statt. Ziel ist es, den länder - übergreifenden Austausch zu jugendpolitischen Themen zu fördern. Das Format trägt dazu bei, europäische und internationale Erfahrungen nutzbar zu machen und Impulse für die Weiterentwicklung der Jugendpolitik und Jugendarbeit in Deutschland zu setzen. Das Netzwerktreffen fand vom 22. bis 24. Mai 2024 in Luxemburg statt und konzentrierte sich auf die The- men „The DNA of Youth Work“, Jugendinformation und evidenzbasierte Jugendpolitik. Vertreter*innen aus Groß - britannien, Luxemburg, Schweden, Irland, der Schweiz, Belgien, Portugal und Deutschland tauschten sich über bewährte Methoden und aktuelle Herausforderungen in der Jugendarbeit aus. Vor Ort bot sich die Gelegenheit, verschiedene Einrichtungen und Projekte in Luxemburg zu besuchen und praktische Einblicke zu gewinnen. IJAB nutzte das Treffen außerdem, um das Netzwerk zum Deutschen Jugendhilfetag (DJHT) 2025 in Leipzig einzu- laden. Dort wird IJAB neben der Fachmesse ein umfang- reiches Rahmen- und Austauschprogramm gestalten, um den internationalen Dialog weiter zu vertiefen.

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Jugendpolitik in Europa und weltweit im Blick IJAB beobachtet weltweit jugendpolitische Entwicklungen, dokumentiert diese, ordnet internationales Wissen ein und stellt relevante Erkenntnisse zielgruppengerecht zur Verfügung. IJAB bringt nationale Perspektiven in europäische Wissensnetzwerke ein und stärkt so den fachlichen Austausch im Jugendbereich. Über die Mitwirkung im European Knowledge Centre for Youth Policy (EKCYP) und an der Online-Enzyklopädie YouthWiki ist IJAB eng in europäische Berichterstattungs- und Diskussionsprozesse eingebunden. Die thematischen Schwerpunkte spiegeln aktuelle jugendpolitische Diskurse auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wider.

IJAB – Jahresbericht 2024

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Informationen zur Jugendpolitik in Europa IJAB ist über das European Knowledge Centre for Youth Policy (EKCYP) europaweit mit Expert*innen, Forschung und Praxis aus der Jugendpolitik vernetzt und arbeitet aktiv an der Online-Enzyklopädie YouthWiki zur Jugendpolitik in Europa mit. Beide Plattformen fördern den Austausch und die Weiter­ gabe von Informationen zwischen nationaler und europäischer Jugendpolitik. Im Rahmen von Youth­ Wiki erfolgt auch die Bestandsaufnahme zur Situation junger Menschen in Deutschland sowie zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie – als Beitrag zum EU-Jugendbericht.

YouthWiki

Ergänzend fand im September ein Live Talk zum Thema „Empowering Young People – Youth Checks and Youth Mainstreaming“ statt. IJAB nahm im November 2024 am Treffen des europäi - schen YouthWiki-Netzwerks in Athen teil. Dort wurde unter anderem das Thema „Zugang zu bezahlbarem und hochwertigem Wohnraum“ als künftiger Schwerpunkt für einen ländervergleichenden Bericht identifiziert. Ein weiterer Fokus lag auf der Öffentlichkeitsarbeit: YouthWiki-Inhalte zu Deutschland sowie aktuelle Bei- träge werden dafür über die Projektseite im Jugendhilfe- portal verbreitet. Zudem war YouthWiki im September 2024 auf dem 4. Bundeskongress Kinder- und Jugend- arbeit in Potsdam präsent.

YouthWiki ist die europäische Online-Enzyklopädie zu nationalen Jugendpolitiken und stellt vergleichbare Informationen aus 34 Ländern zu jugendrelevanten Strukturen, Politiken und Maßnahmen bereit. Ziel ist es, die europäische Zusammenarbeit im Jugendbereich zu fördern und politische Entscheidungsprozesse zu unterstützen. Die Plattform wird aus Mitteln des EU- Programms Erasmus+ finanziert. Deutschland wird im YouthWiki-Netzwerk durch IJAB vertreten. 2024 wurde in Zusammenarbeit mit einer externen Autorin das YouthWiki-Kapitel „Soziale Inklusion“ für Deutschland neu erstellt. Es bietet einen umfassenden Überblick über Maßnahmen zur sozialen Teilhabe junger Menschen. Zudem wurden drei neue interaktive Ver- gleichskarten im Bereich „Youth Work“ entwickelt.

Im Juli veröffentlichte YouthWiki den länderver - gleichenden Bericht „Youth impact assessment and

the youth test“, der Praktiken des Youth Mainstreaming in 33 Ländern analysiert. Ein Kapitel widmet sich dem Jugend-Check in Deutschland.

YouthWiki-Netzwerktreffen 2024 in Athen mit Beteiligung von IJAB und Diskussionen zu jugendrelevanten Themen wie bezahlbarem Wohnraum.

Jugendpolitik in Europa und weltweit im Blick

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EKCYP

Im Auftrag des BMFSFJ ist IJAB seit 2005 Partner im Netz- werk des European Knowledge Centre for Youth Policy (EKCYP) – einem Partnerschaftsprojekt der Europäischen Kommission und des Europarats im Jugendbereich (EU– CoE Youth Partnership) und benennt eine*n nationale Korrespondent*in. EKCYP bereitet Informationen zu jugendpolitischen Entwicklungen, Forschungsergeb- nissen und bewährten Verfahren auf und unterstützt den Austausch zwischen Forschung, Politik und Praxis. 2024 aktualisierte IJAB die Informationen zur Jugend- politik in Deutschland und unterstützte die Youth Partnership bei der fachsprachlichen Überarbeitung des Fragebogens zur Studie über die Situation und Teilhabe junger Menschen im ländlichen Raum. IJAB nahm außer - dem am Online-Netzwerktreffen Anfang 2024 sowie am Jahrestreffen der EKCYP-Korrespondent*innen und des Pools Europäischer Jugendforscher*innen (PEYR) im Mai in Brüssel teil. 2025 wird der Fokus der Youth Partnership auf der 4. European Youth Work Convention liegen, die im Mai auf Malta stattfindet. Beim Netzwerktreffen 2025 wird der Arbeitsplan für 2026–2027 erarbeitet. Schwerpunkt- themen bleiben bis dahin: Mentale Gesundheit und Wohlbefinden, Jugend im ländlichen Raum, Youth Main - streaming, Jugendpartizipation und Künstliche Intelligenz.

Der EU-Jugendbericht, ein Bericht der Europäischen Kommission, wird alle drei Jahre erstellt, um die Fort- schritte bei der Umsetzung der EU-Jugendstrategie in den Mitgliedstaaten festzustellen. IJAB ist im Rahmen des YouthWiki mit einer Bestands- aufnahme und Berichterstattung der Situation junger Menschen und der Umsetzung der EU-Jugend- strategie in Deutschland für den EU-Jugendbericht betraut. In einer dritten Feedbackrunde wurde 2024 das Abstimmungsverfahren mit den zuständigen Akteur*in- nen der Bundesländer zu ausgewählten YouthWiki-Inhal- ten fortgesetzt. Ausgewählte Informationen und Beispiele guter Praxis aus der Feedbackrunde zu den Themen Partizipation und Jugendarbeit wurden in das YouthWiki eingearbeitet. Das YouthWiki wird so, durch konkrete Informationen aus den Bundesländern, kontinuierlich weiterentwickelt. Das Projekt wird in den folgenden Jahren unter dem Titel „Feedbackverfahren zur Beteiligung der Bundesländer und der Zivilgesellschaft an der Ausgestaltung der deut- schen Inhalte des YouthWiki“ fortgesetzt.

Sérgio Xavier zu Radical Education | Un-konferenz „Critical Youth Work“

IJAB – Jahresbericht 2024

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Monitoring Internationale Jugendpolitik im Fokus

Das Monitoring von IJAB besteht darin, nationale, europäische und internationale jugend - politische Entwicklungen sowie relevante Informationen und Veranstaltungen kontinuier - lich und anlassbezogen zu beobachten, zu analysieren und einer breiten Fachöffentlichkeit in verschiedenen Formaten aufzubereiten.

Verbreitung und Nutzung von Monitoring-Ergebnissen

Internationale Trends, Tendenzen und Schwerpunkt- themen werden über das Monitoring identifiziert und – bei Bedarf – auf ihre Auswirkung auf die nationale Jugend- politik und Kinder- und Jugendhilfe hin geprüft. Schwer- punktthemen ergeben sich zudem aus der Zusammen- arbeit mit der Youth Partnership des Europarats und der EU sowie mit YouthWiki. 2024 wurde das Monitoring um jugendpolitische Entwicklungen in multilateralen Struk- turen erweitert – insbesondere im Kontext der Vereinten Nationen, der OECD sowie der Jugendformate Y7 und Y20. Internationales Monitoring in Themen Das Monitoring von IJAB orientiert sich an den Priori- täten und Entwicklungen, die sich aus den EU-Rats- präsidentschaften und den Jugendstrukturen auf EU- Ebene ergeben: 2024 ging es insbesondere um Youth Mainstreaming, mentale Gesundheit und Wohlbefinden junger Menschen, Jugendbeteiligung, Nachhaltigkeit und ländliche Jugend. Das Thema Jugendbeteiligung wurde in Zusammenhang mit dem Prozess des Nationalen Aktionsplans Kinder- und Jugendbeteiligung der Bundes- regierung in den Fokus genommen. Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen setzte IJAB 2024 thematische Schwerpunkte auf Demokratie und Demokratiebildung sowie auf das Thema Jugend, Frieden und Sicherheit. Im Monitoring rückten zudem Jugend- kriminalität und Gewaltprävention in Schweden sowie das Quality Label des Europarats stärker in den Fokus.

Die im Monitoring gewonnenen Informationen fließen in verschiedene europäische und nationale Zusammen- hänge ein – darunter das European Knowledge Centre for Youth Policy, YouthWiki, das Fachmagazin beyond sowie die Website von IJAB. Dort werden sie in Form von Kurz- meldungen, Berichten, Interviews und Veranstaltungs- hinweisen veröffentlicht und tragen zur fachlichen Orien - tierung und Vernetzung im Jugendbereich bei. Perspektive: Internationales Monitoring für internationalen Austausch Auch 2025 werden Demokratie, Jugend, Frieden und Sicherheit sowie die Rolle junger Menschen in einer nachhaltigen, widerstandsfähigen demokratischen Gesellschaft thematische Schwerpunkte sein. Im inter- nationalen Kontext rücken der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, die 4. European Youth Work Convention sowie Entwicklungen rund um den UN- Zukunftspakt und die Erklärung zu zukünftigen Genera- tionen (Declaration on Future Generations) in den Fokus. IJAB wird das Monitoring weiterhin nutzen, um Impulse für den internationalen fachlichen Austausch zu setzen.

Jugendpolitik in Europa und weltweit im Blick

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Know-how für die Internationale Jugendarbeit IJAB unterstützt Fachkräfte der Internationalen Jugendarbeit mit vielfältigen, praxisnahen Angeboten. Ziel ist es, aktuelle Entwicklungen aufzugreifen, fachliche Impulse zu setzen und zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung im Arbeitsfeld beizutragen. Dabei bringt IJAB Forschung und Praxis mit- einander in Verbindung, schafft Räume für Austausch und Reflexion und begleitet Prozesse, die auf strukturelle Weiter- entwicklung und fachliche Orientierung zielen. So trägt IJAB dazu bei, Fachkräfte zu stärken und internationale Jugend- arbeit zukunftsfähig zu gestalten. 2024 setzte IJAB gezielt Themen, die für die Weiter- entwicklung des Arbeitsfeldes und seine jugendpolitische Verankerung relevant sind: mit Angeboten zur Qualifizierung, zur evidenzbasierten Weiterentwicklung, zur Förderung sprachsensibler Kommunikation und eines professionellen Umgangs mit Mehrsprachigkeit, zur Stärkung von Schutz- konzepten sowie zur Gestaltung des digitalen Wandels. Damit leistet IJAB einen Beitrag zur Sicherung von Qualität und Teilhabe in der Internationalen Jugendarbeit – und positioniert sich zugleich als Akteur im Dialog zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik.

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Jahrestagung „Fachkräfte im Blick“ 2024 Haltung zeigen – klare Signale gegen Rechts

Vom 30. bis 31. Januar 2024 fand im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn die erste Ausgabe der überarbeiteten Jahrestagung für Fachkräfte der Internationalen und Europäischen Jugendarbeit statt. Die Veranstaltung, organisiert von IJAB und JUGEND für Europa, brachte rund 80 Fach- und Führungskräfte zusammen – erstmals auch aus dem deutschsprachigen Ausland. Ziel war es, sich zu aktuellen jugendpolitischen Entwicklungen auszutauschen, neue Impulse zu gewinnen und die Rolle der Internationalen Jugendarbeit im gesellschaftlichen Wandel zu stärken.

Konzept mit Perspektive

Peer-Cafés: Austausch mit Tiefgang

Die Tagung wurde als dreijähriges Modellvorhaben neu aufgesetzt. Der bekannte Charakter als Jahresauf - takt wurde beibehalten, zugleich neue Beteiligungs- formate wie Peer-Cafés, ein „Markt der Möglichkeiten“ und thematische Workshops integriert. Die Bedarfe und Interessen der Teilnehmenden wurden bereits bei der Anmeldung erhoben und flossen in die Programm - gestaltung ein. Eine größere Methodenvielfalt sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Input und Dialog trugen dazu bei, den Wissenstransfer zu stärken und die Sicht- barkeit bestehender Tools und Themen zu erhöhen. Demokratische Bildung im Fokus In seinem Impuls betonte Daniel Poli, Direktor von IJAB, die Rolle der Internationalen Jugendarbeit als Plattform für Friedensarbeit und demokratische Bildung. Gerade in Zeiten von Klimakrise, Krieg und wachsendem Rechts- populismus seien Fachkräfte gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Internationale Jugendarbeit könne jungen Menschen Räume eröffnen, um über Grenzen hinweg miteinander in Dialog zu treten und Demokratie

Zehn Peer-Cafés boten Gelegenheit für kollegialen Austausch auf Augenhöhe. Die Themen reichten von der Finanzierung von Projekten, Jobunsicherheit und Preissteigerungen über politische Bildung rund um die Europawahlen, partizipative Ansätze und Erinnerungs- arbeit bis hin zu Fragen der Mehrsprachigkeit, loka- len Verankerung, Öffentlichkeitsarbeit und mentalen Gesundheit. Alle Formate wurden von Teilnehmenden selbst gestaltet und ermöglichten eine offene Diskussion aktueller Herausforderungen im Arbeitsfeld. Markt der Möglichkeiten: Praxis trifft Innovation An 18 Stationen präsentierten Träger, Projekte und Ins- titutionen Good-Practice-Beispiele, neue Publikationen und innovative Ansätze – darunter die Weiterentwicklung des Qualitätskatalogs Internationale Jugendarbeit unter Berücksichtigung hybrider Formate, Schutzkonzepte, Inklusion und digitale Tools. Auch IJAB und JUGEND für Europa nutzten den Markt, um ihre Arbeit sichtbarer zu machen.

im Alltag zu erleben. Gleichzeitig müssten Mobilitätsangebote nach- haltiger gestaltet werden, um glo- bale Herausforderungen ernst zu nehmen.

Know-how für die Internationale Jugendarbeit

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Workshops: Vertiefung und Qualifizierung

Rückmeldungen und Ausblick

In fünf thematischen Workshops wurde inhaltlich ver- tieft gearbeitet. So befasste sich ein Workshop mit der Ansprache neuer Zielgruppen am Beispiel junger Men- schen in stationären Hilfen. Ein weiterer beleuchtete, wie Fachkräfte mit den Herausforderungen aktueller Kriege umgehen können – sowohl methodisch als auch emotional. Der Israel-Palästina-Konflikt wurde als Bei - spiel eines importierten Konflikts diskutiert – mit Fokus auf Gesprächsführung und Bildungsprozesse. Ein vier- ter Workshop thematisierte die Qualität von Austausch- projekten durch digitale Elemente. Im fünften Work- shop wurden aktuelle Erkenntnisse aus dem Projekt „SchutzJu“ zur Entwicklung partizipativer Schutzkonzepte vorgestellt. Internationale Öffnung und gemeinsames Lernen Besonders positiv wurde die Beteiligung von Fach- kräften aus Österreich, Belgien, Liechtenstein und Luxemburg bewertet. Der Austausch mit Partner- organisationen außerhalb Deutschlands wurde als wert - volle Bereicherung empfunden – gerade vor dem Hinter- grund, dass viele Herausforderungen international geteilt werden. Die Tagung trug dazu bei, neue Schnitt- stellen zu identifizieren, Perspektivwechsel zu ermög - lichen und gemeinsame Strategien zu entwickeln.

Die Teilnehmenden bestätigten das Potenzial des neuen Konzepts. Gleichzeitig wurde angemerkt, dass es für Ver- anstaltungen dieser Größenordnung mehr Rückzugs - räume, längere Pausen und ein gutes Gleichgewicht von Input und Austausch brauche. IJAB und JUGEND für Europa verstehen sich als lernende Organisationen und werden das Format auf Basis des Feedbacks weiter- entwickeln. Die Gliederung in Impuls, Peer-Café, Markt und Workshops bleibt erhalten – soll aber hinsichtlich des zeitlichen Zuschnitts überarbeitet werden. Politische Bildung bleibt zentral Vor dem Hintergrund der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, der Europawahl 2024 und der politischen Entwicklungen weltweit bekräftigten die Veranstaltenden die Bedeutung Internationaler Jugend- arbeit als zivilgesellschaftlicher Akteur. Die Fachkräfte sind aufgerufen, junge Menschen in ihrer politischen Mündigkeit zu stärken und Haltung gegen demokratie- feindliche Tendenzen zu zeigen. Ergebnisse und Materialien Ein Interview mit den Veranstaltenden sowie sämtliche Beiträge wurden auf einem Padlet zur Tagung veröffent - licht. Weitere Materialien, Hinweise auf Publikationen und Fortbildungsangebote sind auf den Webseiten von IJAB und JUGEND für Europa zu finden. Die nächste Jahrestagung ist für das Frühjahr 2025 geplant.

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Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021 Einblicke und Impulse Der „Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021“, herausgegeben von IJAB, analysiert die Struk- turen, Angebote und Wirkungen der Internationalen Jugendarbeit in Deutschland und leistet einen Beitrag zur Qualitäts- und Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes. Er dient als strategisches Instru- ment, um die Arbeit der Träger und Akteure der Internationalen Jugendarbeit zu unterstützen und die empirische Grundlage zu stärken.

› Kapitel 1: Was ist Internationale Jugendarbeit? – Ziele, Zielgruppen, Angebote, Themen, Wirkungen und Strukturen › Kapitel 2: Wirkung der Pandemie auf die Inter­ nationale Jugendarbeit - Das Jahr 2021 und seine besonderen Herausforderungen › Kapitel 3: Internationale Jugendarbeit im Jahr 2021 – Im Spiegel der Kinder- und Jugendhilfestatistik › Kapitel 4: Öffentlich geförderter internationaler Jugend- und Fachkräfteaustausch – Der Zuständig- keitsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend › Kapitel 5: Der Kinder- und Jugendplan des Bundes – Die Förderung der Angebote der Internationalen Jugendarbeit › Kapitel 6: Internationale Jugendbegegnungen aus Sicht der Teilnehmenden - Panelstudie Internationale Jugendbegegnungen – Datenanalyse 2021 + 2022 › Kapitel 7: Inklusiv. Partizipativ. Nachhaltig. Digital. – Erasmus+ Jugend wirkt! › Kapitel 8: Schüleraustausch weltweit – Einblicke in die Austauschprogramme des Arbeitskreises gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA) Im Kern der Analyse stehen drei zentrale Aspekte: die Aus - wirkungen der COVID-19-Pandemie, die Erfahrungen der Teilnehmenden und die zentralen Förderprogramme.

Ein systematischer Einblick in die Internationale Jugendarbeit

Internationale Jugendarbeit bietet Lern- und Erfahrungs- räume für junge Menschen, ermöglicht Einblicke in unter- schiedliche Lebensweisen und fördert den Respekt vor anderen Kulturen. Gegenseitiges Verständnis, Toleranz, interkulturelles Lernen, Verantwortungsübernahme und bürgerschaftliches Engagement werden so unterstützt. Sie erweitert den Gestaltungs- und Entfaltungsspielraum junger Menschen und knüpft an ihre Interessen, Motiva- tionen und Lebenslagen an. Um die vielfältigen Facetten der Internationalen Jugend- arbeit zu beleuchten, greift der Bericht auf verschiedene Datenquellen zurück, darunter die Kinder- und Jugend- hilfestatistik und der Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP). Die acht Kapitel ermöglichen einen umfassenden Überblick:

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Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Erfahrungen der Teilnehmenden

Ein wesentlicher Schwerpunkt des Datenreports liegt auf der Analyse der Herausforderungen und Veränderungen, die die COVID-19-Pandemie für die Internationale Jugendarbeit mit sich brachte. Die Verlagerung in digitale Formate und die Notwendigkeit neuer Ansätze werden ebenso beleuchtet wie die Grenzen digitaler Angebote im Vergleich zu persönlichen Begegnungen. Obwohl der Anteil digitaler Angebote stark anstieg, fanden im Jahr 2021 nur 10 % aller Maßnahmen rein digital oder hybrid statt, während die Gesamtzahl der Aktivitäten pande- miebedingt stark zurückging. Der Bericht betont, dass der direkte Kontakt und die nonverbale Kommunikation in persönlichen Begegnungen durch digitale Formate nur schwer zu ersetzen sind.

Die Panelstudie gewährt Einblicke in die Perspektiven der Jugendlichen, die an internationalen Begegnungen teilgenommen haben. Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie fallen die Bewertungen überwiegend posi- tiv aus, was die Bedeutung dieser Erfahrungen unter- streicht. Die Studie zeigt, dass die große Mehrheit der Teilnehmenden mit ihren Erfahrungen zufrieden war. Die Zufriedenheit der Teilnehmenden ist auch im Vergleich zu den Vorjahren weiterhin hoch, was die Relevanz und den Wert internationaler Austauschprogramme betont. Die Studie verdeutlicht zudem, dass internationale Jugendbegegnungen nicht nur das interkulturelle Lernen nachhaltig fördern, sondern auch die Begeisterung jun- ger Menschen für weitere Auslandsaufenthalte wecken.

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Förderprogramme im Fokus

Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und die Bedeutung der Internationalen Jugendarbeit zu unter- streichen, wurde der Datenreport erstmals aktiv in den sozialen Medien beworben. Unter dem Hashtag #Fact- Friday wurden zentrale Ergebnisse auf Instagram und LinkedIn geteilt. Dieser Ansatz hat dazu beigetragen, die Sichtbarkeit des Berichts zu erhöhen. Bedeutung und Ausblick Die Erkenntnisse des „Datenreports Internationale Jugendarbeit 2021“ bilden eine zentrale Basis für die Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes. Die fortlaufende Erhebung und Analyse der Daten tragen dazu bei, Ent - wicklungen sichtbar zu machen, Trends zu identifizieren und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Um die Anerkennung der Internationalen Jugendarbeit weiter zu stärken, wird die empirische Grundlage durch regel- mäßiges Reporting ausgebaut. Die nächste Veröffent - lichung ist für 2026 geplant und basiert auf den Daten von 2023.

Der Datenreport liefert detaillierte Informationen zu zen- tralen Förderprogrammen wie Erasmus+ Jugend und den Austauschprogrammen des AJA (Arbeitskreis gemein- nütziger Jugendaustausch). Besonders hervorzuheben ist dabei der Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP), der als wichtigstes Förderinstrument der Internationalen Jugendarbeit in Deutschland dient. Die bilateralen Fach- und Förderstellen, die ebenfalls aus KJP-Mitteln unter- stützt werden, leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Vernetzung, Beratung und Förderung von inter- nationalen Austauschprojekten. Diese Programme und Strukturen sind essenziell für die Umsetzung unserer Arbeit und ermöglichen vielfältige Begegnungen und Projekte. Veröffentlichung und Nutzung Der Datenreport wurde im Frühjahr 2024 auf der Träger- konferenz des Bundesministeriums für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vorgestellt und steht als PDF und in gedruckter Form zur Verfügung. Er dient als Grundlage für politische Entscheidungen, Fachver- anstaltungen und die strategische Weiterentwicklung für das Arbeitsfeld Internationale Jugendarbeit.

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Orientierung im System der Kinder- und Jugendhilfe Fundierte Informationen zu Strukturen, Aufgaben und Rahmenbedingungen Das digitale Infosystem „Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland“ unter kinder-jugendhilfe.info bietet einen leicht verständlichen und fachlich fundierten Überblick über das System der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Es richtet sich an Fachkräfte aus Jugendhilfe, Jugendarbeit und Jugendpolitik – sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext – und ist in mehreren Sprachversionen verfügbar.

Nutzer*innen können die Informationen flexibel zusammenstellen – für Online-Präsentationen ebenso wie für Offline-Einsätze. Zusätzlich zur Plattform stehen die Inhalte als umfangreiche PowerPoint-Präsentations- serie (rund 100 Folien) und als PDF-Download bereit. Kontinuierliche Aktualisierung und Weiterentwicklung Auch im Jahr 2024 wurde das Infosystem „Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland“ weiter gepflegt und aktu - alisiert. Neben der Einarbeitung fachlicher Änderungen in den deutschen, französischen und englischen Ver- sionen wurde insbesondere die neue SINUS-Jugend- milieustudie 2024 berücksichtigt. Die Erkenntnisse daraus flossen in alle Sprachversionen des Abschnitts „Gesellschaftliche Rahmenbedingungen“ ein und erweitern das Verständnis jugendlicher Lebenswelten im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe. Ausblick auf 2025 Für 2025 ist die Einarbeitung der Überarbeitung der heb- räischen und russischen Sprachversionen geplant. Dar- über hinaus werden erforderliche technische Updates umgesetzt, um die Funktionalität und Sicherheit des Info- systems langfristig zu gewährleisten. Eine umfassende inhaltliche Prüfung des gesamten Systems ist für das Jahr 2026 vorgesehen.

Das Infosystem ist ein wissenschaftlich fundiertes Infor - mations- und Arbeitsinstrument für Fachkräfte der Kin- der- und Jugend(hilfe)politik, Wissenschaftler*innen und weitere jugendpolitisch Engagierte, die im nationalen und internationalen Fachaustausch tätig sind. Es unter- stützt gezielt Peer-Learning-Prozesse, fördert den grenz- überschreitenden Dialog und stärkt die internationale Dimension der Kinder- und Jugendhilfe.

Die Inhalte des Systems orientieren sich an drei zentra - len Themenkomplexen:

› Allgemeine Rahmenbedingungen › Aufgaben und Handlungsfelder › Strukturen

Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Jugendmilieus in Deutschland. © Sinus Markt-und Sozialforschung GmbH

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