IJAB journal 02/2023

INTERVIEW

„Japan ist das komplett Andere“

Die Japan-Fachprogramme des Deutschen Jugendherbergswerks

Schon seit 1972 führt das Deutsche Jugendherbergswerk Fachprogramme mit Japan durch. Wer einmal daran teilgenommen hat, erzählt noch Jahre später davon. Was macht den besonderen Reiz des Austauschs mit Japan aus? Das haben wir Miriam Wolters gefragt, die den Fachkräfte­ austausch seit 2017 begleitet.

IJAB: Miriam, was macht das Deutsche Jugend­ herbergswerk / DJH mit Japan?

Macht ihr auch Jugendaustausche?

Miriam Wolters: Den Jugendaustausch machen unsere regionalen Landesverbände – insbesondere der DJH- Landesverband Sachsen ist hier sehr aktiv – und wir im DJH-Hauptverband fungieren „nur“ als Zentralstelle. Die Jugendherberge in Sayda im Erzgebirge ist da seit vie- len Jahren besonders engagiert. Die Kolleg*innen aus Sachsen hatten vor der Pandemie eine langjährige Part- nerschaft mit Okinawa, die sie nun mit dem Inuyama International Youth Hostel fortsetzen. Die Erfahrungen und Eindrücke schlagen sich auch im täglichen Angebot der Jugendherberge in Sayda nieder. Es gibt dort zum Beispiel ein „Japan-Zimmer“ mit Tatami-Matte und ent- sprechender Dekoration, das – wie ich höre – besonders gerne gebucht wird. Auch andere DJH-Landesverbände zeigen immer wieder Interesse am Austausch mit Japan, aber es ist eben auch viel Arbeit, eine stabile Partner- schaft aufzubauen. Daran scheitert es oft, aber Sachsen bleibt dran!

Miriam Wolters: Wir führen alle zwei Jahre ein Fachpro- gramm mit Japan durch. Das heißt: Kolleg*innen des DJH fahren nach Japan und unsere japanischen Kolleg*innen kommen zu uns in die Jugendherbergen. Mit unserem Partnerverband Japan Youth Hostels haben wir gewis- sermaßen einen „natürlichen Partner“ für den fachlichen Austausch – das heißt, wir müssen nicht ewig nach ei- ner passenden Partnerorganisation suchen. Das ist ja im internationalen Austausch oftmals schwierig. Bei unseren Austauschen geht es immer um ein Schwer- punktthema, das wir in gemeinsamen Workshops und Besuchen bei Programm- und Projektpartnern inhalt- lich vorstellen und reflektieren. Einige dieser Themen und Fragen begleiten uns schon seit langem, bleiben aktuell und kehren wieder. Wir reisen immer zu jeweils sieben Personen plus Dolmetscher*innen. Nach einer pandemiebedingten Pause gibt es in diesem Jahr end- lich wieder eine Fortsetzung des Fachprogramms. Dank der Sondermittel des Bundesjugendministeriums haben unsere Fachprogramme vergleichsweise gute finanzielle Rahmenbedingungen, dies wirkt sich positiv auf die Qua- lität der Programme aus und dafür sind wir sehr dankbar.

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