IJAB journal 02/2023

EDITORIAL

Liebe Leser*innen, seit den frühen 1950er Jahren gibt es deutsch- japanische Jugendbegegnungen. Sie wurden 1971 durch Programme für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe ergänzt. Damit ist der Austausch mit Japan einer der ältesten und stabilsten im Ju- gendbereich. IJAB ist von Anfang an Teil dieser Be- gegnungen gewesen und bis heute führen wir zu verschiedenen aktuellen Themen der Kinder- und Jugendhilfe deutsch-japanische Fachprogramme durch. Nach einer Verzögerung durch die Corona- Pandemie konnte das am 9. und 10. November endlich in Berlin mit einem Kongress und Festakt gebührend gefeiert werden. In Berlin waren zahlreiche „Ehemalige“ des Fach- kräfteaustauschs dabei. Wer einmal mit ihnen ge- sprochen hat, kennt das Leuchten in ihren Augen, wenn sie von ihren Erlebnissen berichten. Den meisten ist es gelungen, die im Austausch mit Japan gemachten Erfahrungen und Denkanstöße in ihre Arbeit einfließen zu lassen und die eigene Arbeit vor dem Hintergrund des Aufenthalts in Japan zu reflektieren. Der Austausch wirke, so das Ergebnis der Forschung anlässlich des 30-jährigen Bestehens, „vor allen Dingen durch die kulturelle Unterschiedlichkeit zwischen Japan und Deutsch- land in wichtigen Lebensbereichen.“ Der Fach- austausch motiviere dazu, das Programm weiter­

zuempfehlen, von dem Erlebten zu berichten und die interkulturelle Kompetenz im Hinblick auf die Wertschätzung anderer Denk- und Lebensge- wohnheiten zu fördern. Anlass genug, in dieser Ausgabe des IJAB journals genau hinzuschauen, was bei den Fachprogrammen eigentlich passiert. Wir berichten daher aus unseren eigenen aktuel- len Programmen, haben aber auch Kolleg*innen unserer Partnerorganisationen befragt, was die Faszination Japan und die anhaltende Neugier- de auf den Austausch ausmacht. Im Zentrum der Fachprogramme stehen immer die Lebenswelten junger Menschen. Wir haben deshalb unsere ja- panischen Kolleg*innen gefragt, was das Leben junger Menschen in ihrem Land ausmacht und vor welchen Herausforderungen sie stehen. In einer globalisierten Welt sind die Herausforderungen in Deutschland und Japan oft ähnlich – nur dass wir unterschiedliche Antworten darauf finden. Darin liegt der Charme des voneinander Lernens und das ermutigt Sie vielleicht, auch einmal selbst mit uns nach Japan zu reisen. Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse wer- den langsam zum festen Bestandteil des IJAB journals. In dieser Ausgabe gibt es eine Vorschau auf den Datenreport 2021, der Basisdaten zur Internationalen Jugendarbeit liefert. Außerdem erfahren wir, welche Schlussfolgerungen man in unserem Nachbarland Belgien aus dem sprung- haften Anstieg digitaler Projekte in der Jugendar- beit während der Corona-Pandemie gezogen hat.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und einen guten Start in das neue Jahr!

Ihre

Christina Gerlach und Daniel Poli

Daniel Poli, Direktor von IJAB

Christina Gerlach, Leiterin internationale jugendpolitische Zusammenarbeit

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