IJAB journal 2|2023
Es gibt immer mehr Möglichkeiten, zu lernen, wie man mit Kindern und Jugendlichen umgehen soll, was bisher einfach dem Personal vor Ort überlassen wurde. Zwar wurde die psychische Gesundheit des Personals vor Ort bisher für wichtig erachtet, jedoch war Supervision oder Ähnliches in Japan nicht üblich. Nicht selten nahmen Mitarbeiter*innen, die Kinder vor Ort betreuten, Prob- leme persönlich. Burnouts waren die Folge, was oft zu ihrem Ausscheiden aus dem Beruf fführte. In der Kinder - beratungsstelle von Kitakyushu werden z. B. Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter*innen nicht alleine vor Problemen stehen. Es gibt einen akti- ven Austausch untereinander sowie Schulungsveranstal- tungen, die erfahrene Kolleg*innen auf eigene Initiative organisieren. Die Fortbildung der „Jugendberater*innen“ erfolgt ebenfalls durch Schulungskurse auf der Grund- lage des „Ausbildungs-Entwicklungsprogramms“ des Kabinettbüros mit dem Ziel, in jeder Region ein „Jugend unterstützungsnetz“ aufzubauen. Bildungs- und Aufklärungsmaßnahmen zur Suizidprävention werden durch- geführt, des weiteren Früherkennung von Suizidrisiken, ein Beratungssystem über Telefon und SMS wurde geschaffen.
Psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen entgegenwirken Erschreckenderweise ist Selbstmord die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen in Japan: Im Jahr 2022 begingen 514 Schüler*innen aus Grundschu- len, Junior-High-Schools und Senior-High-Schools Selbst- mord, ein Rekordhoch seit Beginn der statistischen Erhebung 1980. Gründe dafür sind u. a. schlechte schu - lische Leistungen, Sorgen um die zukünftige Laufbahn, krankheitsbedingte Sorge und ihre Auswirkungen. Diese Sorgen können zu Depressionen führen, die wiederum zu psychischen Erkrankungen und der Entscheidung für den Selbstmord führen. Laut einer Umfrage des Kabinettsbüros haben japanische Kinder ein gerin- ges Selbstwertgefühl. Es wird vermutet, dass geringes Selbstwertgefühl mit Selbstmord in Verbindung steht. Angesichts dieser Situation in Japan hat das MHLW den „Notfallplan zur Stärkung der Suizidprävention bei Kindern“ als Maßnahme gegen Selbstmord bei jungen Menschen ins Leben gerufen. Bildungs- und Aufklä- rungsmaßnahmen zur Suizidprävention werden durch- geführt, des weiteren Früherkennung von Suizidrisiken, ein Beratungssystem über Telefon und SMS wurde geschaffen. In Anbetracht der aktuellen Situation in Japan bietet das Amt für Kinder- und Familienangele- genheiten Schulungen zur Problemberatung für Kinder und Jugendliche an.
Kontakt Kazuyo Akiyoshi
Kinderschutzbeauftragte in einer Kinderberatungsstelle in Kitakyushu, Präfektur Fukuoka (Region Kyushu, Südjapan)
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