AUF DEN SPUREN DER GÖTTER SAMOTHRAKI Samothraki, im äußersten Nordosten der Ägäis gelegen, ist eine kleine Insel mit mythischer Vergangenheit: Der griechische Meeresgott Poseidon soll hier auf dem 1611 Meter hohen Berg Fengari gesessen haben, um den Trojanischen Krieg zu beobachten. In der Antike nahmen zahlreiche Pilger die beschwerliche Reise hierher auf sich, um im Heiligtum der Kabiren, einer Göttergruppe, zu beten. Der heute verfallene Tempelkomplex war die Heimat einer Mysterienreligion, über deren geheime Riten nur wenig bekannt ist. Im Dorf Therma, etwa zehn Autominuten östlich an der Küste, gibt es heiße Quellen und Wasserfälle. Sie sind so idyllisch, dass man fast erwartet, einer Nymphe zu begegnen.
Die nordägäischen Inseln vor der Westküste der Türkei reichen bis zum Festland in Richtung Thessaloniki. Wegen ihrer Abgeschiedenheit werden sie von vielen Reisenden zugunsten der südlichen Nachbarn übersehen. Genau darin liegt der Reiz der Inselgruppe: Sie hat sich ihren lokalen Charakter weitgehend bewahrt.
Oben (v. l.): Limnos bietet bunte Häfen – und Griechenlands einzige Wüste. Lesbos ist berühmt für Ouzo,
die Spirituose mit Anisgeschmack.
40 NATIONAL GEOGRAPHIC TRAVELER 3/2025
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