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zu „Junior Rangers“ ausgebildet werden, damit sie verstehen, warum es wichtig ist, den Wald samt seiner Bewohner zu schützen. Und eine Baumschule, in der reihenweise Setzlinge verschiedener Baum arten darauf warten, gerodetes Gebiet wieder in einen Wald umzuwandeln. Auch in dem Örtchen Rucăr hatten wir unterwegs gestoppt, um das erst vor Kurzem eröffnete Biber- Besucherzentrum anzuschauen. In dem Holzhaus, das einem Biberdamm nachempfunden ist, lernen Touristen und Einheimische, warum Biber für das ökologische Gleichgewicht wichtig sind. Sie erfahren, dass ein Biberbau vor Waldbränden schützt und dass es darin verschiedene Zimmer gibt. Die Europäische Kommission unterstützte den Bau des Infozentrums, und die Stiftung plant noch weitere: für die wilden Bisons zum Beispiel, die dank Conservation Carpa thia wieder in den Karpaten leben. Nicht ganz so wild, aber ähnlich friedlich leben im Dorf Cobor, gut 80 Kilometer vom „Draculaschloss“ Bran entfernt, Hunderte Graurinder. Einst als Arbeitstiere, Fleisch- und Milchlieferanten beliebt, waren die grauweißen Huftiere mit den riesigen ge- schwungenen Hörnern in Rumänien fast ausgestor- ben. Auf der Cobor Biodiversity Farm, die die Stiftung der Prombergers mit rund 500 Hektar Ackerland und 1000 Hektar Wald von einem Dänen geschenkt bekam, dürfen sie sich nun wieder vermehren und grasen auf riesigen Weideflächen oberhalb des Dorfs. Touristen kommen für Wanderungen durch die
Eichenwälder, Fahrradtouren in der hügeligen Land- schaft oder Vogelbeobachtungstouren nach Cobor und übernachten auf der Farm oder in einem der historischen Häuser. Die Aktivitäten kann man indi- viduell zusammenstellen. Ein romantisches Outdoor- Dinner unter Eichen lässt sich ebenso arrangieren wie ein Grillabend mit der Familie. Beim traditionellen Gulasch-Festival im Herbst kochen Einheimische um die Wette – dann duftet es im ganzen Dorf nach dem würzigen Gericht. Vom Wald in die Stadt Wer sich nach all der Landluft nach Stadtleben sehnt, sollte Sighișoara in Siebenbürgen (wie Transsilvanien auch genannt wird) besuchen. Eineinhalb Stunden dauert die Autofahrt von Cobor ins historische Zentrum der 24 000-Einwohner-Stadt. Es ist seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe. 1431 soll der walachische Fürst Vlad III., Vorbild von Graf Dracula, hier zur Welt gekommen sein. Heute beeindruckt die Altstadt mit ihren vielen Türmen, einer gut erhaltenen Mauer, bunten Häuserfassaden und Gässchen mit Kopfstein- pflaster. Eine holzüberdachte Treppe führt die Kinder aus der Altstadt den Schulberg hinauf. Wie eine Reise in die Vergangenheit fühlt sich auch ein Besuch in Viscri an. Gerade mal 424 Menschen leben noch in dem Dorf, das von Sighișoara mit dem Auto in einer Dreiviertelstunde zu erreichen ist, auch „Deutsch-Weißkirch“ heißt und UNESCO-Welterbe ist. König Charles hat hier ein himmelblaues Ferienhaus
Von oben: Auf den hügeligen Wiesen oberhalb der Cobor Biodiversity Farm grast die riesige Graurin- derherde. Auf einem Wanderweg im Wald findet Guide Alex Popa den Prankenabdruck eines Braunbären.
62 NATIONAL GEOGRAPHIC TRAVELER 3/2025
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