Schöner Südwesten

LEBEN

STOCHERKÄHNE AUS TÜBINGEN

Die Neckar-Gondeln Wie die Gondeln auf den Kanälen Venedigs, so gehören in Tübingen die Stocherkähne auf dem Neckar zum Stadtbild. Wir haben in einer auf Bootsbau spezialisierten Zimmerei beim Entstehen der traditionellen Holzkähne zugesehen. Von Annette Frühauf

ie hölzerne „Schöne Lau“ schaukelt sanft am Tübinger Neckarufer auf und ab. Mit ihr dümpeln vier weitere Stocherkähne am Anleger unterhalb des Hölderlinturms, wo der Dichter Friedrich Hölderlin (1770-1843) die Hälfte seines Le- bens verbracht hat. Nahe dem Wahrzeichen der Stadt findet sich eine der Anlegestellen für die beliebten Stocherkähne. Auch wer D

gleichzeitig aufstehen, wird es kritisch“, be- ruhigt der „Gondoliere“ mit dem Strohhut. Und schon gleitet das Boot vorbei an der malerischen Kulisse der Altstadt mit den Restaurants, schmucken Balkonen und Terrassen, von denen fröhliches Lachen und das Klirren von Gläsern herüberklingt. Ab und zu streifen die Äste der mächti- gen Bäume den Bootsrand. Von den Gärten

keine Bootsfahrt vorab gebucht hat, kann während der Saison von März bis September vorbeikommen und auf freie Plätze hoffen. Bei einem spontanen Bootsausflug kann man sich seinen „Stocherer“ allerdings nicht aussuchen, sondern steigt nach dem Taxi-Prinzip in den nächsten Kahn ein. Dabei schwankt das längliche Boot hin und her. „Nur wenn alle auf einer Seite

Von der Anlegestelle nahe des markanten, gelben Hölderlinturms werden die Kähne auf den Neckar gestochert.

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