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im Gmünder Münster mit einer Gedenk- veranstaltung an seinen Todestag erinnert. Doch seine Staufersaga lebt! Die „Älteste Stauferstadt” hat Kirchen- bauer-Arnolds Impuls viel zu verdanken, allem voran Geschichtsbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl. Mit Dankbarkeit erinnert sich Oberbürgermeister Arnold an das Lebenswerk seines Partners: „Groß Werk braucht Einigkeit!“ sei zu einem geflügelten Geist im bürgerschaftlichen Miteinander auch zwischen den Kulturen geworden, nachdem seinerzeit Stephan Kirchenbauer seine zunächst wagemutig erscheinende Idee mit einer immer höher schwappenden Welle der Begeisterung in der Bevölkerung in die Tat umgesetzt habe. Aufstieg und Fall der Staufer Der Hintergrund: Schwäbisch Gmünd stand 2012 inmitten der Vorbereitungen für das 850-jährige Stadtjubiläum. 1162 hatten die
Staufer der Siedlung im Remstal und in Sichtweite ihrer Stammburg auf dem Hohenstaufen das Stadtrecht verliehen. Mithin gilt Gmünd als die allererste „amtliche” Stadtgründung jenes Herrscher- geschlechts, das wie kein anderes die Geschichte des Mittelalters in Europa und bis nach Jerusalem prägen sollte. Die Staufer gelten als Vorreiter gegen Friedrich II. (Frederico) wird in Italien heute noch verehrt wie ein Popstar aus fernen Tagen. Die Staufer scheuten nicht, sich auch mit dem allmächtigen Papsttum anzulegen, was dem letzten Stauferkaiser Konradin zum Verhängnis wurde: Als Opfer von Intrigen wurde er nach einem gescheiterten Feldzug 1168 in Neapel hin- gerichtet. Stephan Kirchenbauer-Arnold Kleinstaaterei in Europa und für Toleranz zwischen den Kulturen. entwarf gemeinsam mit Historikern die Staufersaga. Sie zeigt sowohl mit
ittelalter-Gruppen gibt es zuhauf im Land. Dass sich jedoch eine ganze Stadt ans Werk gemacht
hat, um dem Leben ihrer Vorfahren im 12. und 13.Jahrhundert nachzuspüren, ist außergewöhnlich. Für die Uraufführung des Freilichtspiels „Staufersaga“ vor der Kulisse der romanischen Basilika Johannis- kirche im Herzen Gmünds waren vor mittlerweile zehn Jahren auf Anhieb rund 1.500 Mitwirkende vor und hinter den Kulissen mobilisiert. Das Projekt war von einer Schicksals- trächtigkeit begleitet, die in keinem Drehbuch stand und rührte am Ende des Premieren-Jahres die ganze Stauferstadt zu Tränen: Ideengeber und Regisseur Stephan Kirchenbauer-Arnold, Ehepartner von Oberbürgermeister Richard Arnold, verlor wenige Monate nach dem Riesenerfolg der Uraufführung den Kampf gegen eine heimtückische Krankheit. Alljährlich wird
Ein farbenprächtiges Bild: ein Teil der vielzähligen Laiendarsteller aus der Schwäbisch Gmünder Bürgerschaft.
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