NATIONAL GEOGRAPHIC HISTORY

DIE SEIDENPRODUKTION IM ALTEN Vom Seidenkokon zum wertvollen Stoff – spezialisierte Manufakturen

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 HASPELN Eine Frau (r.) zieht einen Faden vom Ende eines Seidenkokons ab und wickelt ihn auf eine Haspel. Eine zweite Dame ist mit Nähen be- schäftigt (l.).  BÜGELN Ein Mädchen spielt zwischen drei Damen und einem Dienstmädchen. Zwei Damen rollen ein Seidentuch aus, eine andere bügelt es mithilfe eines Kohlepfännchens.

1 ZERSTOSSEN Vier Damen in kostbarer und farbenprächtiger Seidenkleidung zerstoßen die im Wasserbad erhitzten Kokons, um die Fasern zu gewinnen.  ERHITZEN Eine Helferin hockt rechts neben einem Kohlenfeu- er. Ihre Aufgabe ist es, das Bronze-​ pfännchen heiß zu halten, mit dem die Seidenrollen geglättet werden.

Die Produktionsschritte

Staatliche und private Manufakturen stellten Seidenstoffe in mehreren Arbeitsgängen her. Für die Querrolle (o.) hat der Künstler eine Auswahl aus den verschiedenen Stadien der Seidenher- stellung getroffen. Das Werk wird im Allgemei- nen dem Maler Zhang Xuan (713–755) zugeschrie- ben, ist aber nur in einer Kopie aus dem frühen 13. Jahrhundert erhalten (heute im Museum of Fine Arts in Boston). Die dargestellten Damen ge-

hörten der höfischen Gesellschaft an; ihre Tätigkeiten standen primär in einem zere- moniellen Kontext und demonstrierten ihren hohen Status.

DAS SEIDENFRAGMENT war Teil eines Banners (10. Jahrhundert, British Museum, London).

ERICH LESSING / ALBUM

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