NATIONAL GEOGRAPHIC HISTORY

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Säulenfuß aus dem Apadana von Persepolis.

I n den ersten Jahren nach Baubeginn domi- nierte der große Saal die gesamte Anlage von Persepolis. Er erhob sich auf einem drei Meter hohen Podium oder Sockel (1), der mit Reliefs verziert war. Erbauen lassen hat ihn Darius I. als Audienzsaal, wo er Vertreter und Gesandte aus den Provinzen seines Reichs und Würdenträger aus dem Ausland empfangen konnte. Auf der Ostseite führten vier reich verzierte Trep- pen (2) mit je 31 Stufen in das Gebäude hinein. Xerxes I. ließ später auf der Nordseite einen APADANA, DER GROSSE AUDIENZSAAL

weiteren Aufgang (3) anbauen, um den Apada- na mit dem Tor aller Länder zu verbinden. Die vier Treppen auf der Ostseite sind erstaunli- cherweise bis heute erhalten – wurden sie doch bei dem Brand, den die Truppen Alexanders des Großen in Persepolis legten, verschüttet. Im Innern bestand der Apadana aus einem gro- ßen Raum, der eine Fläche von 3600 Quadrat- metern hatte. 36 Säulen (4) – sechs Stück in sechs Reihen – trugen die Decke des Emp- fangssaals. Sie waren etwa 20 Meter hoch. Die Kapitelle (5) der Säulen bestanden aus drei Teilen. Ganz oben unter der Decke thronten zwei kunstvoll bemalte Stiere, der Zwischenteil bestand aus mehreren fast schon fließenden Voluten, und den Übergang zum Schaft schmückten Kelchblätter. Der gerillte Säulen- schaft hatte einen Durchmesser von 1,6 Metern und ruhte auf einem breiten, quadratischen Sockel (6). Das Dach (7) bestand aus Holzbal- ken aus Zypressen, Teak und Libanonzedern und war mit Gold- und Elfenbeinstücken ver- ziert. Die Innenwände waren wahrscheinlich mit glasierten Ziegeln verkleidet. ( ) ( )

Rekonstruktion der Nordfassade des Apadana mit Treppen und Eingangsbereich.

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