NATIONAL GEOGRAPHIC HISTORY

Das Büro brachte eine neue Art von Arbeit- nehmern hervor, die nicht mehr Fabrikprole- tarier waren und deren Leben sich infolge des wirtschaftlichen Wachstums im Westen zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Ölkri- se von 1973 veränderte. Durch die Teilhabe am allgemeinen Wohlstand erhielten die Mitglieder dieser sozialen Gruppe Zugang zu Konsumgütern, die ihr tägliches Leben erleichterten, wie Wasch- maschine oder Kühlschrank, und zu anderen, die ihre Freizeitperspektiven erweiterten, etwa Auto oder Fernsehen. Die massive Verbreitung der bei- den letztgenannten Gegenstände brachte außer- gewöhnliche Veränderungen mit sich, von denen einige deutlicher wahrnehmbar waren als ande- re. Während das Auto das Erscheinungsbild von

Städten und Landschaften unwiderruflich ver- änderte, tat dies das Fernsehen in den Haushal- ten, wo es im Esszimmer den privilegierten Platz einnahm, der zuvor dem Familienoberhaupt vor- behalten war. Inzwischen waren die Zimmer der Jugendlichen zu einem Zufluchtsort geworden, in dem sie sich von ihren Eltern zurückziehen oder träumen konnten, während sie Schallplatten hörten. Die Haushalte und Familien veränder- ten sich unter dem Einfluss der Moderne, und wie bei so vielen anderen Veränderungen waren die verschiedensten Gegenstände sowohl Akteure als auch Zeugen dieses Wandels.

DAS FERNSEHEN KOMMT NACH HAUSE Das 1928 in den USA ge- gründete Unternehmen Motorola produzierte in den 1950er-Jahren Fern- sehgeräte wie dieses, das für den amerikanischen Lebensstil steht.

JOSEP MARIA CASALS NATIONAL GEOGRAPHIC HISTORY SPANIEN

KULTURGESCHICHTE 93

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