IM FOKUS: DAS LEBEN
VENUSFIGU- RINEN VON BALZI ROSSI (Grimaldi). Die Steatitfiguren stammen aus der Zeit vor 24 000 bis 19 000 Jahren (Musée d’Arché ologie Nationale, Saint-Germain- en-Laye).
VIELE DER PALÄOLITHISCHEN Frauenfiguren weisen Merkmale auf, die auf den Geburts- vorgang hinweisen, darunter die sogenann- te „Polichinella“ und die „Venus von Losan- ge“ (beide aus Grimaldi, Italien) sowie die Venus von Monpazier. Ihre vortretenden Bäuche könnten auf eine fortgeschrittene Schwangerschaft hinweisen oder auf eine – bevorstehende oder vollendete – Geburt.
„POLICHINELLA“, etwa acht Zenti meter hoch (l.). VENUS VON LOSANGE, etwa sechs Zentimeter hoch (r.).
VENUS VON MONPAZIER. Aus Limonit geschnittene Skulpur, 27 000 Jah- re alt, Höhe ca. 5,5 Zentimeter (Musée d’Archéo- logie Nationale, Saint- Germain-en-Laye).
GEBÄRENDE? Bei den Figuren ist die
NACH DER GEBURT? Die besonders weite Öff- nung der Scheide hat zu der Vermutung geführt, dass der Künstler den Zustand unmittelbar vor dem Austritt eines Kindes darstellen woll- te (worauf der geschwollene Bauch hinweist) – oder den darauffolgenden.
Scheide weit geöffnet, was auf starke sexuelle Erregung hinweisen könnte. Doch die Öffnung, weniger weit als bei der Venus von Monpa- zier (r.), und vor allem der geschwollene Bauch deuten eher auf eine Gebärende hin.
VENUS 93
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