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SERIE: ALPINE NACHHALTIGKEIT Gäste-Beitrag
nahmen passieren. Entscheidend ist dabei aber, das Infomaterial zielgerichtet zu plat- zieren, außerdem sollte es auch immer wie- der erneuert werden, damit kein Gewohn- heitseffekt einsetzt. Die größte Stellschraube eines Einzel- nen, um nachhaltig in den Bergen unter- wegs zu sein, ist die Mobilität. Das 9-Euro- Ticket ist derzeit eine ideale Möglichkeit, eine nachhaltige Anreise einfach mal aus- zuprobieren, wenn man bislang hauptsäch- lich mit dem Auto zum Ausgangspunkt ei- ner Wanderung fährt. Hürden, wie eine eingeschränkte Gepäckmitnahme und fes- te Abfahrtszeiten bleiben zwar, der finan- zielle Aspekt fällt aber weg. Verteufeln will Ossner das Auto pau- schal aber auch nicht. »Wir wissen, dass eine öffentliche Anreise nicht immer funk- tioniert.« Möglich sei dann, verschiedene Verkehrsmittel, wie Auto, Zug und Fahrrad, zu kombinieren, oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Außerdem könne man seine Fahrt auf verschiedenen Plattformen ver- öffentlichen und vielleicht ja so jemanden mitnehmen. Beim ANAH-Projekt geht es aber auch um die ökonomische und soziale Nachhal- tigkeit. So soll die Wertschöpfung lokal im Tal bleiben. Ganz einfach: Zum Beispiel die Brotzeit nicht schon zu Hause kaufen, son- dern erst vor Ort. Dadurch haben die Men- schen dort Arbeit und ein Einkommen – auch das ist eine Form der Nachhaltigkeit. Und nicht zu vergessen: Nur so können die ehrenamtlichen Retter der Bergwacht wäh- rend ihrer Arbeitszeit jederzeit für einen Einsatz zur Verfügung stehen. – mah –
Teil 8/9: Mit dem ANAH-Projekt gestaltet die Sektion München des DAV ihre Hütten nachhaltiger. Einen besonders großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit einer Hütte haben die Gäste. N icht nur die Stromerzeugung, die Bausubstanz oder die Versorgung mit Lebensmitteln ist entschei- auch die Anzahl der Menschen, die in die Berge gehen, extrem gestiegen. »Deshalb muss jeder noch mehr Rücksicht auf die Natur nehmen«, mahnt er. Oftmals stecke in umweltschädlichem-
dend für den ökologischen Fußabdruck einer Hütte. Auch Besucher spielen eine zentrale Rolle - denn ohne sie gäbe es gar keine Hütten. All die verschiedenen Faktoren wur- den in den letzten zwei Jahren von Exper- ten der Sektion München des DAV und Wissenschaftlerinnen der Universität Inns- bruck auf fünf Hütten erforscht. Ziel des Projekts Alpine Nachhaltigkeit auf Hütten, kurz ANAH, ist ein Leitfaden, der für alle Hütten anwendbar ist. Er soll aufzeigen, worauf Hüttenpächter und Alpenverein zu achten haben. »Inzwischen gibt es ein viel höheres Bewusstsein für die Natur und Umwelt, vor 50 Jahren war das noch ganz anders« er- klärt Roman Ossner, Projektleiter ANAH bei der Sektion München. Allerdings sei
Verhalten gar keine böse Absicht. Welcher Tourist denkt beim Bauen eines Stein- mandls oder einer Herzform aus Steinen schon daran, dass er dem Almbauern das Leben schwer macht? Trotzdem müssen alle Steine wieder mühsam bei Seite gelegt werden, um die Weideflächen für die Tiere zu erhalten. Der DAV sieht sich nicht nur als Berg- sport- sondern auch als Naturschutzverein und versucht daher, die einzigartige Berg- landschaft zu erhalten und zu schützen. Deshalb ist es ihm wichtig, Hüttengäste zu sensibilisieren, damit die Auswirkungen des eigenen Handelns bewusst wird. Dies kann durch Schilder an der Hütte, aber auch durch andere Kommunikations-Maß-
» Inzwischen gibt es ein viel höheres Bewusstsein für die Natur und Umwelt.« Roman Ossner, Projektverantwortlicher der Sektion München
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