Topthema ∕ Karwendel
mittel So schön, dass selbst König Ludwig II., der ein ähnliches Gespür für die besten Orte wie die Benediktinermönche (→ Wolfs- klamm) besaß, hier im Jahre 1866 den Bau der Soiernhäuser anordnete, wovon eines heute als Alpenvereinsunterkunft dient. Enthält auf rund 1600 Metern Höhe zwei geradezu kitschig türkise Seen von je drei Hektar Größe, über die sich der Kitschkö- nig Ludwig Überlieferungen zufolge paddeln ließ – natürlich bei Vollmond. Hat als reiner Bajuware in diesem »Best of« trotz seiner Randlage im Karwendel ganz locker so großartige Aussichtsberge wie Sonn- und Gamsjoch und sogar die unvergleich- liche Lalidererspitze ausgestochen. Wirkt lieblich und schroff zugleich, wird gerahmt von Schöttelkarspitze (2050 m), Feldern- kopf (2071) und Soiernspitze (2257 m), die sich allesamt in einer wunderbaren, aber sehr trockenen Gipfelrunde erklimmen lassen. Ist erreichbar über den Lakaiensteig, der einmal mehr daran erinnert, dass wir alle doch nur Knechte der Berge sind. Start: Krün Ende: Soiernhaus → Tourenkarte 5 in der Heftmitte (Soiernspitze) 10 / Soiernkessel Lieblich, schroff und kitschig schön 4 Std. 900 Hm 9,3 km
Geradezu kitschig türkis: die Soiernseen im Soiernkessel
32 BERGSTEIGER 08/22
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