Bergsteiger

Leichte Hardshell- Jacken machen auch längere Touren mit.

SO HABEN WIR BEWERTET

Jede Hardshell-Jacke wurde anhand der Praxis- und Labortests in den folgenden Kategorien bewertet. Ein Punkt ist dabei der schlechteste Wert, zehn Punkte sind der Maxi- malwert. TRAGEGEFÜHL 1 Punkt: äußerst unangenehm 10 Punkte: sehr hautfreundlich & komfortabel ROBUSTHEIT 1 Punkt : sehr defektanfällig 10 Punkte: sehr robust & haltbar VERARBEITUNGSQUALITÄT 1 Punkt: indiskutabel 10 Punkte: höchste Qualität IMPRÄGNIERUNG 1 Punkt: nicht haltbar 10 Punkte: sehr effektiv und lange haltbar WETTERSCHUTZ 1 Punkt: katastrophal 10 Punkte: umfassender Schutz WASSERDAMPFDURCHLÄS- SIGKEIT 1 Punkt: kaum Durchlass 10 Punkte: hervorragender Durch- lass GEWICHT/PACKMASS 1 Punkt: massiv übergewichtig und sperrig 10 Punkte: himmlisch leicht & ultra- kompakt

D ie hauchdünnen Membra- nen von Hardshell-Jacken sind äußerst fragil, wes- halb sie mit Trägerstoffen verbunden werden. Das Ergebnis sind mehrlagige Konstruktionen, die als Laminate bezeichnet werden. Marktübliche Varianten sind 3-, 2,5- und 2-Lagen-Laminate. Als Grundaufbau haben sie einen möglichst robusten, abriebfesten Außenstoff, darunter die Membran und auf der Innenseite entweder einen fest aufla- minierten Futterstoff (3-Lagen), eine auf- gebrachte Schutzbeschichtung (2,5-Lagen) oder einen lose eingehängten Stoff (2-La- gen). 3-Lagen-Laminate gelten als hoch- wertigste Lösung, weil sie robuster und langlebiger sind. Für die äußerste Schicht wird häufig Polyamid (auch bekannt unter dem Markennamen Nylon) verwendet, es bietet die besten Abriebswerte. Ohne eine wasserabweisende Behand- lung der Außenstoffe – die sogenannte DWR-Ausrüstung – würden die Laminate

allerdings nicht wie gewünscht funktionie- ren. Denn, saugt sich die oberste Stoff- schicht flächig mit Wasser voll, wird der Wasserdampfdurchlass massiv einge- schränkt. Der Eindruck entsteht, die Jacke sei nicht mehr dicht, weil sich vermehrt kondensierte Schwitzfeuchtigkeit auf der Innenseite ablagert. Auch Schmutz und Öle soll die DWR abhalten, um die empfindli- che Membran zu schützen. Im Neuzustand perlen die Jacken noch wunderbar ab. Durch mechanische Reibung, etwa durch das Tragen eines Rucksacks, lässt diese Wirkung allerdings je nach Trageintensität früher oder später nach. Mittels Wärme- behandlung – im Trockner oder mit dem Bügeleisen – lässt sich die DWR wieder re- aktivieren. Klappt das nicht mehr, muss nachimprägniert werden. Die Architektur der Jacke So gut ein Laminat auch sein mag – ob die daraus gefertigte Jacke in der Praxis funk- tioniert, hängt davon ab, wie das finale Be-

Made with FlippingBook flipbook maker