Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Executive Summary: Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Schlussfolgerungen Interesse und Motivation für den deutsch-britischen Jugendaustausch In beiden Ländern besteht sowohl bei jungen Menschen als auch bei Fachkräften ein hinreichendes Interesse am Ausbau des deutsch-britischen Jugendaustauschs. Fehlendes Interesse der Beteiligten dürfte auch für künftige Initiativen kein Hindernis darstellen.

seltener an Jugendaustauschen beteiligen. Es wird davon ausgegangen, dass ein wirksamer Jugendaustausch in der Regel Partner erfordert, die auf beiden Seiten mit ähnlichen Zielgruppen arbeiten. So können Jugend - begegnungen junge Menschen mit ähnlichen Interessen, Lebenserfahrungen und Lernbedürfnissen zusammen- bringen, um das Potenzial eines Austauschs zu steigern. Für Austausche mit weiter gefassten Gruppen junger Menschen ist es tendenziell schwieriger, passende Aus- tauschpartner zu finden. Aufgrund des politischen Rah - mens und der Förderlandschaft im Vereinigten König - reich bietet sich eine Zusammenarbeit bei Austauschen an, die einen hohen Anteil marginalisierter junger Men- schen einbeziehen. Ein partizipativer, auf Gruppenarbeit basierender, gegenseitiger Austausch wird als zentraler Bestand- teil eines qualitativ hochwertigen Jugendaustauschs angesehen. Dies wurde als entscheidender Faktor für die Maximierung des Lernerfolgs der jungen Men- schen verstanden. Nach Aussage der Fachkräfte ist die bilaterale Entwicklung und Planung eines Austauschs mit zwei Gruppen von jungen Menschen ein zentraler Bestandteil der Erfahrung einer Jugendbegegnung. Hier werden die jungen Menschen von den Fachkräften dabei unterstützt, die Gestaltung der Austauschreise selbst in die Hand zu nehmen und mit der jeweils anderen Gruppe zusammenzuarbeiten, um ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen. Im Idealfall wird dieser Pro- zess dann mit der zweiten Gruppe wiederholt, die wie- derum eine Austauschreise zu der ersten Gruppe unter- nimmt. Auch die Folgeaktivitäten des Jugendaustauschs spielen eine wichtige Rolle. Dazu können Reflexions - prozesse und -aktivitäten gehören, mithilfe derer die jungen Menschen herausfinden können, wie das wäh - rend des Austauschs Gelernte zu anderen Einstellungen oder Entscheidungen führen könnte, wenn sie wieder zu Hause sind, einschließlich weiterer digitaler Aktivitäten zwischen den Teilnehmenden beider Länder. Dieser Ansatz lässt sich zwar mit einer Vielzahl von Formaten und Gruppengrößen verwirklichen, es ist jedoch festzu - stellen, dass die Arbeit mit Gruppen von bis zu 25 Teil - nehmenden oder weniger und Aufenthalte von bis zu 14 Tagen ein allgemein angestrebtes Modell ist.

Junge Menschen interessieren sich hauptsächlich dafür zu reisen, andere Kulturen kennenzulernen und Freund- schaften zu schließen. Sie sind an einem relativ breiten Spektrum von Projektthemen, -formaten und -ergeb- nissen interessiert. Das zeigt eine gewisse Flexibilität in Bezug auf die Arten von Austauschprogrammen, die angeboten werden könnten. Sowohl die Fachkräfte als auch die jungen Menschen legen großen Wert auf persönliche Entwicklung durch interkulturelles Lernen und den Aufenthalt in einer neuen Umgebung. Ein neues Umfeld zu erleben und zu lernen, in ihm und mit der lokalen Kultur zu interagieren ist für junge Menschen eine transformative Lerner- fahrung. Laut der Fachkräfte sollte das Thema eines Austauschs am besten als Methodik gesehen werden, anhand derer interkulturelles Lernen ermöglicht werden kann. Die Themen sollten sich daher nach den jeweiligen Interessen der Teilnehmenden richten und auf Projekt - ebene bestimmt werden. In diesem Zusammenhang gibt es jedoch immer noch Ansätze, die weniger Unterstützung finden: › Ausschließlich digitale Formate (z. B. virtuelle Austau - sche), auch wenn die Verwendung digitaler Tools in der Vor- und Nachbereitung des Austauschs sowohl von den jungen Menschen als auch von den Fachkräf - ten angenommen wird. › Individuelle Austausche. Auch wenn dieses Format für junge Menschen, insbesondere in Deutschland, interessant ist, findet es im Jugendbereich der beiden Länder keinen Anklang. Der Jugendbereich des Vereinigten Königreichs adres - siert vorrangig marginalisierte junge Menschen, was durch den dortigen politischen Rahmen und die Förder- landschaft bedingt ist. Im Vereinigten Königreich nutzt eine signifikante Anzahl dieser jungen Menschen die Angebote der Jugendarbeit. Im deutschen Jugend- bereich ist die Jugendarbeit offen für alle, wobei die Ein - beziehung marginalisierter Gruppen aktiv verfolgt wird. Darüber hinaus gibt es deutsche Träger, die sich auf Jugendsozialarbeit und die Arbeit mit marginalisierten Gruppen spezialisiert haben, auch wenn diese sich

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