Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Formate, Themen, Wirkungen und Effekte des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

junge Menschen benötigen in der Regel ein höheres Maß an Unterstützung und profitieren so von Austauschmaß - nahmen mit einem höheren Verhältnis von Fachkräften zu Teilnehmenden.

Die Bedeutung, die die Fachkräfte der Jugendarbeit im Vereinigten Königreich der Arbeit mit marginalisierten Gruppen beimessen (siehe Kapitel 5), könnte auch ihre Präferenz für die Arbeit mit Kleingruppen im Vergleich zu den deutschen Fachkräften erklären. Marginalisierte

Abbildung 3.2 Fachkräfte der Jugendarbeit – Als geeignet angesehene Dauer des Jugendaustauschs, nach Ländergruppen

Abbildung 3.3 Junge Menschen – Gruppengröße von Interesse, nach Ländergruppen

45,7% 35,4%

82,6% 86,1%

19,6%

7,6%

100%

UK (n=194) DE (n=690)

Sehr kurzer Aufenthalt (3-4 Tage)

Kurzer Aufenthalt (bis zu 14 Tage)

Kurzer Aufenthalt (bis zu 14 Tage)

82,2

80%

73,2

72,9

66,5

Gültiger Prozentsatz, mehrfache Auswahl möglich

60,0

60%

UK (n=46) DE (n=79)

41,2

40,2

40%

30,0

Gruppengröße Beim Gruppenaustausch waren die von den jungen Befragten im Vereinigten Königreich und in Deutschland gewünschten Gruppengrößen ähnlich. Kleine Gruppen (bis zu 10 Personen) war das beliebteste Format, dicht gefolgt von mittelgroßen Gruppen (11-25 Personen) . Aus- tauschformate mit großen Gruppen (mehr als 25 Personen ) fand nur rund ein Drittel der jungen Menschen in beiden Ländern attraktiv. In Deutschland gab es wesentlich mehr Interesse an individuellen Austauschen als im Ver - einigten Königreich. Fast drei Viertel (72,9 %, n=503) der deutschen Befragten waren daran interessiert, im Ver - gleich zu weniger als der Hälfte der britischen Befragten (40,2 %, n=78) (Abb. 3.3). Die Ergebnisse der Fachkräfte der Jugendarbeit waren mit den Ergebnissen der jungen Menschen vergleichbar, allerdings befürworteten die Fachkräfte den indivi - duellen Austausch deutlich weniger. Die Präferenzen der Fachkräfte bezüglich der Gruppengrößen waren in beiden Ländern vergleichbar (Abb. 3.4). Kleine und mittel- große Gruppen waren die beiden stärksten Präferenzen, wobei die britischen Befragten eine stärkere Vorliebe für kleine Gruppen zeigten und die deutschen Befragten beide Gruppengrößen als nahezu gleich geeignet ansahen.

20%

Die Interviews mit Fachkräften der Jugendarbeit lieferten mehr Kontext zu diesen Antworten. Die Fachkräfte sahen zwar einen Wert im individuellen Austausch, ihr Hauptinteresse galt jedoch der Entwicklung von Möglich- keiten zur Arbeit in Gruppen. Gruppenarbeit wurde als zentraler Bestandteil der Praxis der Jugendarbeit und somit auch des Jugendaustauschs eingestuft. Für fast alle interviewten Fachkräfte galt ein Jugendaustausch als eine Gelegenheit für gruppenbasierte Lernerfahrungen über einen längeren Zeitraum. „Für mich ist es einfach die klassische Gruppengröße von 20 Leuten, wo sich irgendwann eine Gruppen - dynamik entwickeln kann [...] so dass sich jeder gut [in der Gruppe] wiederfinden und ergänzen kann und so verschiedene Rollen eingenommen werden können.“ „Für mich ist es einfach die klassische Gruppengröße von 20 Leuten, wo sich irgendwann eine Gruppendynamik entwickeln kann [...] so dass sich jeder gut [in der Gruppe] wiederfinden und ergänzen kann und so verschiedene Rollen eingenommen werden können.“ Deutsche Fachkraft der Jugendarbeit

0

Individuell

Kleine Gruppe (bis zu 10 Personen)

Mittelgroße Gruppe (11-25 Personen)

Große Gruppe (mehr als 25 Personen)

Abbildung 3.4 Fachkräfte der Jugendarbeit – Als geeignet angesehene Gruppengröße, nach Ländergruppen

80%

UK (n=46) DE (n=79)

71,7

58,7

60%

57,0

58,2

40%

19,6 19,0

20%

15,2

10,1

0

Individuell

Kleine Gruppe (bis zu 10 Personen)

Mittelgroße Gruppe (11-25 Personen)

Große Gruppe (mehr als 25 Personen)

24

25

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