Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Formate, Themen, Wirkungen und Effekte des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Reisearten im Rahmen des Jugendaustauschs Die große Mehrheit der jungen Befragten in beiden Län - dern stand den meisten Verkehrsmitteln offen gegen - über, mit Ausnahme des Fahrrads, das immerhin rund der Hälfte der jungen Menschen gefiel (Abb. 3.5). Die deutschen Befragten bevorzugten während des deutsch-britischen Jugendaustauschs die Nutzung nach- haltiger öffentlicher Verkehrsmittel – Zug, Bus und Schiff wurden von mehr als vier Fünfteln der jungen deutschen Befragten bevorzugt. Die jungen Befragten aus dem Ver - einigten Königreich teilten diese Präferenz nicht. Zug, Flugzeug und Bus waren die drei beliebtesten Verkehrs - mittel, das Auto stand an vierter Stelle und wurde immer noch von fast drei Vierteln (73,7 %, n=143) der jungen Leute favorisiert.

Die Fachkräfte interessierten sich in den Interviews und in der Resonanzgruppe in erster Linie für die kosten- effizientesten und praktischsten Formen des Reisens, was Vorrang vor Nachhaltigkeitsüberlegungen hatte. Die Kosteneffizienz bezog sich dabei sowohl auf den Preis der Reise selbst als auch auf die Arbeitszeit der Mitarbeitenden. Somit waren langsamere, nachhaltige Reisemethoden wie Nachtzüge weniger praktikabel. In der Befragung bewerteten die Fachkräfte im Vereinigten Königreich Reisen mit dem Flugzeug höher als die deut- schen Fachkräfte (Abb. 3.6). In den meisten Teilen des Vereinigten Königreichs, abgesehen von Südengland und London, sind Flugreisen in der Regel preiswerter als Straßen- oder Bahnreisen.

Abbildung 3.6 Fachkräfte der Jugendarbeit – Als geeignet angesehene Verkehrsmittel, nach Ländergruppengroup

100%

DE (n=46) UK (n=79)

91,3

82,6

80,4

77,2

80%

69,6

63,3

63,0 64,6

60%

32,6

20%

19,0

13,0 13,9

0

Abbildung 3.5 Junge Menschen – Als geeignet angesehene Verkehrsmittel, nach Ländergruppen

Zug

Bus

Schiff

Flugzeug

Auto

Fahrrad

100%

96,8

DE (n=706) UK (n=197)

93,3

90,0

87,1

84,6

84,0

73,7

Unterbringung während des Jugendaustauschs Die Mehrheit der jungen Befragten beider Länder war offen für alle in der Befragung vorgeschlagenen Beherbergungsformen. In beiden Ländern sprachen Jugendherberge, Hotel und Aufenthalt bei einer Gastfamilie fast drei Viertel oder mehr der jungen Menschen an, Camping rund die Hälfte (Abb. 3.7). Über das freie Text - feld schlugen einige der Befragten auch die Nutzung von Gemeinschaftswohnungen mit anderen Austauschteil- nehmenden vor. Aus den Rückmeldungen der Konsultationsworkshops ging hervor, dass junge Menschen aus schwächeren finanziellen Verhältnissen Bedenken haben könnten, Austauschpartner*innen bei sich zu Hause aufzu- nehmen, da sie nicht über die entsprechenden Mittel verfügen. Im Rahmen der Befragung bekundeten 80,5 % (n=70) der jungen Befragten aus schwächeren finanziellen

80%

68,6

68,1

61,3

59,6

Verhältnissen ihr Interesse an einem Aufenthalt in einer Gastfamilie, verglichen mit 85,0 % (n=645) der jungen Befragten aus stärkeren finanziellen Verhältnissen ; dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant. In der Befragung hatten die Fachkräfte andere Auf - fassungen von der Art der Unterbringung als die jungen Menschen (Abb. 3.8). Die Fachkräfte bevorzugten eher die Nutzung von Jugendherbergen und zeigten weniger Interesse an Camping als die jungen Menschen. Im Ländervergleich waren die Präferenzen der Fachkräfte hinsichtlich der Unterkünfte ähnlich. Lediglich die Ein - stellung zur Nutzung von Hotels unterschied sich deut- lich: Knapp zwei Drittel der Fachkräfte der Jugendarbeit im Vereinigten Königreich (60,9 %, n=28) hielten Hotels für geeignet, in Deutschland dagegen nur knapp ein Drittel (32,9 %, n=26).

46,9

60%

20%

0

Zug

Bus

Schiff

Flugzeug

Auto

Fahrrad

26

27

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