Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs
Vorwort Internationale Erfahrungen sind eine entscheidende Gelegenheit für junge Menschen, Fähigkeiten, Wissen und eine positive Einstellung zu entwickeln, um in einer stärker globalisierten Welt zusammenzuarbeiten, sich zu engagieren und zu arbeiten. Selbst kurze Reisen, bei denen Teilnehmende direkt mit Gleichaltrigen zusammentreffen, wirken sich nachweislich positiv aus: Auf Selbstvertrauen und Widerstandsfähigkeit, auf die Erweiterung von Perspektiven und Ambitionen und auf die Ausbildung einer eigenen Weltanschauung. Die vorliegende Untersuchung kommt zur rechten Zeit. Sie wird zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, an dem sich die Internationale Jugendarbeit von den Auswirkungen der weltweiten Pandemie zu erholen beginnt. Ziel dieser Untersuchung ist es, ein besseres Verständnis für die Ansichten von Jugendlichen und Fachkräften der Jugendarbeit im Vereinigten Königreich und in Deutsch - land über internationalen Austausch zu gewinnen – sowohl im Allgemeinen als auch im Speziellen zwischen unseren beiden Ländern. Die Erkenntnisse sollen in die Gestaltung der Angebote von UK-German Connec- tion einfließen, einer von der britischen und der deut - schen Regierung finanzierten Leuchtturm-Schul- und Jugendinitiative. Darüber hinaus können die Schluss- folgerungen und Erkenntnisse aus dieser Untersuchung aber auch für die internationale Jugendarbeit zwischen anderen Ländern von Bedeutung sein. Die Stimmen aus dem Jugendbereich beider Länder machen Mut. Das Interesse unter jungen Menschen und ihren Jugendleiter*innen an deutsch-britischer Zusammenarbeit und am Austausch ist groß. Auch wenn der Unterstützungsbedarf in den einzelnen Ländern unterschiedlich sein mag, besteht kein Zweifel daran, dass die Bereitschaft, sich zu engagieren, vorhanden ist – vorausgesetzt Unterstützungsangebote und Möglich- keiten dafür sind richtig ausgestaltet. Die Befragten geben an, dass sie hinsichtlich der Themen, für die sie sich interessieren, sowie hinsichtlich der Aus- gestaltung der Reise und des Aufenthaltsortes sehr fle - xibel sind. Es ist außerdem eine klare Präferenz von Gruppenerlebnissen gegenüber Einzelreisen sowie von kürzeren gegenüber längeren Aufenthalten erkennbar. Parallel zum Wiedererstarken der internationalen Arbeit kämpfen Jugendliche und Fachkräfte der Jugend - arbeit jedoch mit zusätzlichen Herausforderungen, die u. a. mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU, den Auswirkungen der Pandemie und
Inhalt
den steigenden Lebenshaltungskosten einhergehen. Diese Untersuchung zeigt die erheblichen Hürden auf, mit denen sich der Jugendbereich konfrontiert sieht, wenn es darum geht, internationale Aktivitäten gut und inklusiv zu gestalten, so dass gerade jene jungen Menschen, die die schlechtesten Zugänge zu inter - nationalen Erfahrungen haben, auch die Möglichkeit dazu erhalten. Infolge der Pandemie haben junge Men- schen in den letzten Jahren kaum Berührungspunkte mit internationalen Aktivitäten in Präsenz gehabt, sodass diese nun noch unzugänglicher erscheinen und vielen der Mut dazu fehlt. Weil sie selbst als junge Menschen keine internationalen Erfahrungen gemacht haben, sind auch viele Fachkräfte am Anfang ihrer Laufbahn weniger erfahren darin, als sie es vielleicht früher waren. Auf- grund der steigenden Lebenshaltungskosten gehen viele davon aus, dass internationale Austausche finanziell unerschwinglich sind. Darüber hinaus sehen sich Fach- und Führungskräfte mit organisatorischen Schwierig - keiten konfrontiert: Visa, Pässe und die Gewährleistung sicherer Rahmenbedingungen. Trotz dieser Herausforderungen ist die Botschaft der Befragten in beiden Ländern eindeutig. Der Arbeits - bereich verfügt nach wie vor über ein hohes Maß an internationalem Fachwissen, auf das zurückgegriffen werden kann. Eine Steigerung von Quantität und Qualität internationaler Arbeit ist möglich, sofern die richtige Art der finanziellen Förderung sowie Unterstützung beim Aufbau von fachlichen Kapazitäten bereitgestellt werden. Förderung darf dabei nicht nur für die direkten Kosten einer Teilnahme an einem Austausch zur Ver - fügung stehen, sondern muss auch für indirekte Kosten gewährt werden. Das alles ist kein unüberwindbares Hindernis, es erfordert jedoch einen anderen Zuschnitt dessen, was ggf. bisher angeboten wurde. Die vorliegende Publikation bietet eine aktuelle Bestands- aufnahme, die wir in Kombination mit unserer lang- jährigen Erfahrung dazu nutzen können, eine Intensivie - rung deutsch-britischer Jugendkontakte anzuregen und diese zu gestalten. Wir freuen uns darauf, die gewonnen Erkenntnisse dazu zu nutzen, die Beziehungen zwischen den Jugendbereichen, Fachkräften und jungen Men - schen im Vereinigten Königreich und in Deutschland zu vertiefen.
Abbildungsverzeichnis
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Terminologie und Akronyme
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Executive Summary: Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs
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Kapitel 1: Hintergrund
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Kapitel 2: Methodik
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Kapitel 3: Formate, Themen, Wirkungen und Effekte des deutsch-britischen Jugendaustauschs
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Formate von Jugendaustauschen
Themen des Jugendaustauschs
Wirkungen des Jugendaustauschs und Effekte für junge Menschen
Schlussfolgerung: Formate, Themen, Wirkungen und Effekte des Jugendaustauschschs
Kapitel 4: Hindernisse und begünstigende Faktoren für junge Menschen bei der Teilnahme an deutsch-britischen Jugendbegegnungen
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47 48 52
Das Interesse junger Menschen an deutsch-britischen Jugendbegegnungen
Hindernisse für junge Menschen
Begünstigende Faktoren für junge Menschen
Schlussfolgerung: Hindernisse und begünstigende Faktoren für junge Menschen bei der Teilnahme an deutsch-britischen Jugendbegegnungen
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Kapitel 5: Hindernisse und begünstigende Faktoren des deutsch-britischen Jugendaustauschs innerhalb des Jugendbereichs
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59 67
Hindernisse und begünstigende Faktoren für Fachkräfte der Jugendarbeit
Hindernisse und begünstigende Faktoren für Träger
Schlussfolgerung: Befähigung des Jugendbereichs zur Beteiligung am deutsch-britischen Jugendaustausch
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Kapitel 6: Schlussfolgerungen und Empfehlungen
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Anhang 1: Angaben zu den Teilnehmenden der Befragung
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Daniel Poli Direktor, IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Shannon West UK Schools Lead, Education British Council
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