Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Förderung des deutsch-britischen Jugendaustauschs

Fördermittel für deutsch-britische Jugendaustausche Es ist klar, dass ohne zusätzliche Mittel für deutsch- britische Jugendaustausche nur wenige Träger, ins - besondere auf britischer Seite, in der Lage sein werden diese durchzuführen. Folglich ist es notwendig die finan - ziellen Mittel, die dem Jugendbereich für den deutsch- britischen Jugendaustausch zur Verfügung stehen, zu erhöhen und Folgendes umzusetzen:

Unterstützung für Träger Eine unterstützende Infrastruktur ist erforderlich, um Träger in beiden Ländern in die Lage zu versetzen und zu ermutigen, sich an deutsch-britischen Jugend- begegnungen zu beteiligen. Die bestehende Infra- struktur ist nicht ausreichend mit dem Jugendbereich verbunden. Folgendes ist wünschenswert: 10. Einrichtung nationaler Anlaufstellen in allen Nationen des Vereinigten Königreichs, die in die bestehenden Einrichtungen zur Unterstützung des Jugendbereichs eingebettet sind und intensive Unterstützung und Informationen für den deutsch-britischen Jugendaustausch bieten Es besteht der Wunsch nach einer Anlaufstelle in jeder Nation des Vereinigten Königreichs, die in die bestehenden Einrichtungen zur Unterstützung der Jugendarbeit eingebettet ist, auf die der Jugendbereich bereits zurückgreift. Eine unterstützende Infrastruktur, die eng mit dem Jugendbereich verbunden ist, wird die Qualität und das Potenzial jeglicher neuen Initiativen für deutsch-britische Jugendaustausche maximieren. Im Vereinigten Königreich besteht der Wunsch nach einem intensiven Unterstützungsangebot für Träger. Eine enge Verbindung und ein gutes Verständnis des Jugend - bereichs ermöglichen es den unterstützenden Stellen proaktiv neue Austausche von Trägern aus ihren Netz - werken anzuregen und auf der Grundlage ihrer Exper- tise im Arbeitsfeld Beratung anzubieten. Diese Anlauf- stellen sollten über ein Netzwerk miteinander ver- bunden sein und zentral koordiniert werden. Für eine solche Koordinierung werden entsprechende Mittel erforderlich sein. 11. Schaffung einer zentralen Anlaufstelle auf nationaler Ebene zur besseren Unterstützung in Form von Informationen und Partnervermittlung für den deutsch- britischen Jugendaustausch Der deutsche Jugendbereich bevorzugt eine unab­ hängigere Infrastruktur, und die Träger wünschen sich im Vergleich zum Vereinigten Königreich eine weniger intensive Unterstützung. Es besteht der Wunsch, die bestehenden nationalen Organisationen und Ein- richtungen besser in die Lage zu versetzen, Träger bei der Suche nach Partnern im Vereinigten König - reich, beim Zugang zu Fördermitteln für deutsch-­ britische Jugendaustausche, und, in geringem Maße,

8. Angebot verschiedener Fördermöglichkeiten zur Unterstützung deutsch-britischer Austausche

bei Initiativen zum Aufbau von Strukturen und Kompe- tenzen im Zusammenhang mit dem Vereinigten König - reich zu unterstützen.

Eine solche Infrastruktur kann den Jugendbereich wie folgt unterstützen:

Im Rahmen jedes neuen oder aktualisierten Förder- programms besteht ein Bedarf für:

12. Ausübung einer Vermittlerrolle, die dabei hilft, potenzielle Austauschpartner zwischen den Ländern zu finden und zusammenzubringen 13. Durchführung oder Koordinierung von Maßnahmen zum Aufbau von Strukturen und Kompetenzen zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Ausbau der Fähigkeiten des Jugendbereichs zur Beteiligung am deutsch-britischen Jugendaustausch, etwa durch politische Unterstützung und Beratung zu Risikobewertungen sowie Fortbildung von Fachkräften und Fachkräfteaustausche zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland (siehe nächster Abschnitt). 14. Förderung von längerfristigen Partnerschaften zwischen britischen und deutschen Trägern Zum Beispiel durch die Koordinierung bilateraler Netz- werke von Fachkräften und -Fachkräfteaustauschen (siehe nächster Abschnitt). 15. Bekanntmachung der Fördermöglichkeiten für den deutsch-britischen Jugendaustausch durch Informations- und Werbekampagnen 16. Im Vereinigten Königreich: Bereitstellung einer 1:1-Beratung für Träger

e. Eine offene Förderung – um Zuschüsse für den deutsch-britischen Jugendaustausch in der oben beschriebenen Weise bereitzustellen und auf die sich jegliche Träger bewerben können. f. Eine spezielle Förderung für den Jugendaustausch mit marginalisierten Gruppen junger Menschen – diese wird es ermöglichen, Mittel vorrangig für den Austausch mit marginalisierten Gruppen einzusetzen. Die Förderung könnte auch mehr Flexibilität bieten, um zusätzliche Bedürfnisse marginalisierter junger Menschen zu erfüllen, wie etwa die Förderung von Kosten, die den Zugang zu den Angeboten ermöglichen (z. B. die Betreuung junger Menschen mit Behinderungen). Hier wären Kriterien dafür erforderlich, was als marginalis- ierte Gruppe gilt. g. Eine Förderung für die Vernetzung, den Aufbau von Partnerschaften und den Austausch von Fachkräften der Jugendarbeit – diese wird Aktiv- itäten zum Aufbau von Strukturen und Kom - petenzen im Jugendbereich auf beiden Seiten ermöglichen und Träger, die an der Entwicklung von Austauschen interessiert sind, in die Lage ver- setzen, Partner im jeweils anderen Land zu finden. h. Eine kleine, schnell zugängliche Anschub­ finanzierung – um es Trägern aus beiden Ländern zu ermöglichen, einen gemeinsamen Planung- sprozess für den Austausch zu organisieren, bevor sie einen Antrag für die eigentliche Förderung einreichen.

6. Entwicklung eines zuschussbasierten Förderprogramms für den deutsch- britischen Jugendaustausch, das die vollen Kosten des Austauschs für die Träger, einschließlich der Personalkosten, abdeckt Ein zuschussbasiertes Modell kann verwendet werden, um Träger, die einen deutsch-britischen Jugendaus - tausch durchführen möchten, Mittel zur Verfügung zu stellen. Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen ist es unwahrscheinlich, dass ein Förderprogramm, das nur einen Teil der Kosten des Austauschs abdeckt, zu einem so starken Zuwachs führen würde wie ein Pro- gramm, das alle oder fast alle Kosten abdeckt. Daher sind jegliche Programme wünschenswert, die die vollen Kosten des Austauschs abdecken, einschließlich Vor - bereitung, Folgeaktivitäten und Personalzeit. 7. Nutzung eines flexiblen Förderkonzepts, das den Antragstellenden Autonomie gewährt Träger, insbesondere auf deutscher Seite, legen bei Förder - programmen Wert auf Flexibilität und möglichst wenig Bürokratie. Es besteht Einigkeit darüber, dass die Träger gut aufgestellt sind, um Austausche mit jungen Menschen zu entwickeln und zu gestalten. Um diese Fähigkeit voll aus - zuschöpfen, braucht es Zuschüsse mit minimalen Krite- rien und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Antrag- stellenden und Fördermittelgebenden. Dazu gehört auch, dass Antragstellende Autonomie in Bezug auf das Format eines Austauschs, die Methodik, Themen und Einzel - heiten der Budgetplanung erhalten. Die Förderkriterien sollten sich auf die Qualität der Ergebnisse für junge Men - schen konzentrieren und Freiraum für unterschiedliche Ansätze des deutsch-britischen Jugendaustauschs lassen. Dieses Vertrauensverhältnis erfordert Mittelgebende, die in engem Kontakt zum Jugendbereich stehen und ein- gehende Kenntnis über die Träger im Arbeitsfeldhaben. Längerfristig könnten sich auch Möglichkeiten für eine Peer-to-Peer-Überprüfung von Fördermittelanträgen und eine von Jugendlichen getragene Qualitätssicherung von Jugendbegegnungen ergeben, damit sich der Arbeits- bereich als Ganzes entwickeln kann.

9. Aufstockung der Mittel für den Jugendbereich im Allgemeinen

Insbesondere für neue Organisationen mit einem Inter- esse an der Entwicklung von Jugendaustauschen.

In beiden Ländern wurden im Rahmen der Untersuchung Sorgen über die Finanzierung des Jugendbereichs identi- fiziert. Die oben genannten Empfehlungen sehen einen speziellen Ansatz für die Finanzierung des deutsch-bri- tischen Jugendaustauschs vor. Es sollte jedoch berück sichtigt werden, dass jedes externe Förderprogramm weiterhin von der Existenz eines stabilen, gut aus- gestatteten Jugendbereichs in beiden Ländern abhängt.

Im Vereinigten Königreich könnte längerfristig auch eine Notfall-Hotline sinnvoll sein, um Träger zu unterstützen, die während eines Austauschs in eine Notsituation geraten (z. B. vermisste Teilnehmende, Fahrzeugunfall etc.).

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