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Poetry -Slam

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Fühl ich mich so frei wie ich bin, oder bin ich so frei wie ich mich fühle? Was ist das eigentlich genau, was wir die Freiheit nennen? Gibt es die überhaupt? Ich fang mal bei den Möglichkeiten an. Hab ich sie, nutz ich sie. Fehlen sie, such und brauch ich sie. Muss ich mir die Möglichkeiten selber schaffen oder kommen sie gele- gentlich? Muss ich das Beste aus ihnen machen, wenn sie kommen, oder schränkt mich das nur ein? Ist eine ver- passte Möglichkeit Vergangenheit oder gibt es eine zweite Chance? Ist die zweite Chance nicht gleich gut wie die erste? Oder war die erste nur da, um die zweite besser zu nutzen? Muss ich, wenn ich A sag, automatisch B sagen? Oder kann ich auch C sagen, weil B falsch gewesen wäre? Ist der alte Mensch immer weiser oder weiss er nur, was er schon immer wusste? Man kann immer dazulernen, sagte man mir. Doch will und kann ich das überhaupt? Hab ich nicht das eine und andere vergessen und lerns nur einfach neu? Alter vor Schönheit, das sagt man doch so. Nur, wer bestimmt die Schönheit und wer spricht über das Alter? So sollten diese Aussagen der Gesellschaft die Frage der Freiheit klären, oder? Nur frag ich mich, ob das wirklich hilft. Ist die Gesellschaft doch nur Status Quo und ich sehe mich selbst als Individuum in diesem Gebilde. Ganz klein und speziell. Will ich mir eigenes vorschreiben und meinen Weg bestimmen. Glauben, was ich will und le- ben, wie ich will.

Was ist eigentlich ein Poetry-Slam? Bei dieser Literaturform geht es um den Vortrag sel- bstverfasster Texte. Der Begriff wird englisch ausges- prochen, sinngemäss lässt er sich mit „Dichterwetts- treit“ übersetzen. Meist junge Menschen treten nacheinander mit ihren Texten auf, sie werden aus- gelost und haben eine genaue Zeitbegrenzung. Die Ve- ranstaltungsform entstand in den Vereinigten Staaten und verbreitete sich in den 1990er Jahren weltweit. Die deutschsprachige Poetry-Slam-Szene gilt als eine der grössten der Welt.

Ich glaube, einen Weg zur Freiheit gefunden zu haben. Nicht in dieser Welt, nicht in den Menschen, die behaupten, sie wüssten was Frei- heit ist. Ich habe die Freiheit in Gott, meinem Erlöser, Schöpfer und Vater gefunden. Ob du das verstehst, ich weiss es nicht. Aber nimm dir doch die Freiheit, selbst zu entscheiden.

Zum Titelbild dieser Ausgabe:

Sonnenaufgang über Pokha- ra, Nepal. Pokhara ist die Stadt, in der wir durch ProEDUCATION helfen, dass Kindern das Lernen Spass macht und sie dadurch eine bessere Zukunft haben. Aufgenommen auf der ersten Projektreise von David Keller.

Frei hin oder her, wer weiss das schon. Die Frage ist, was machst du daraus.

Luisa Vonarburg, Poetry-Slam

Aus Sicherheitsgründen verzichten wir im gesamten Heft bei unseren Mi- tarbeitenden im Ausland auf den Nachnamen.

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