Mielert
enormen Mehrwert durch die "Digitalisierung im Gesundheitswesen" entdeckt und erfährt. Aber ist nur der "Wissens-Nerd" ein im Sinne der technischen Angebote "smarter" Patient? Ganz und gar nicht! Der ganz normale Patient wird angewiesen sein, sich fortlaufend neue Kompetenzen anzueignen und die Versorgungswirtschaft wird gehalten sein, nachgerade den älteren, multimorbiden Patienten hier die Hand zu reichen. Was in der Finanzwirtschaft 15 Jahre dauerte, wird in der Gesundheitswirtschaft in 2 Jahren umzusetzen sein. Wie elementar rückständig wir in Deutschland sind, erkenne ich im eigenen Umgang mit den Leistungsketten. Da rattert und klingelt noch immer das Fax, werden DVD's und kistenweise Papier bedruckt. Selbst im Kontext einer vermeintlich privilegierten Versorgung ist der Papp-Schnellhefter noch das Mittel der Wahl, um den Arzt-Patienten-Kontakt zu dokumentieren. Ich wünsche mir, dass es der Versorgungswirtschaft gelingen wird, die unheilvolle Symbiose aus kulturell verwurzelter Bedenkenträgerschaft und politischer Blockade zu überwinden. Das wird der Patientensicherheit dienlich sein und am Ende zeitgemässe Versorgungsprozesse ermöglichen. Ob es den "smarten" Patienten schafft, bleibt abzuwarten. Die richtige Balance zwischen Technologie und menschlichem Einfühlungsvermögen ist entscheidend, um eine ganzheitliche, patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten. Joachim Maurice Mielert Generalsekretär I
Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) (hier Autor als als Parkinson-Patient) ><
Fachkräftemangel Das 10x Problem im Gesundheitswesen
10xD - Digital Health Magazine
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