Masterarbeit_Das Potenzial der Generation Y_Michelle Pfiste…

sind nebst der Schnelligkeit auch das Potenzial der Reichweite. Teilt jemand einen Post / einen Beitrag beispielsweise auf Instagram, Facebook oder Linkedin, so kann sein / ihr gesamtes Netz- werk potenziell diese Inhalte sehen. Auch hier ist die Glaubwürdigkeit beispielsweise höher, wenn ein/e Auslandmitarbeiter:in etwas direkt veröffentlicht, und die Organisation dies dann weiter- teilt, als wenn es im Namen der Organisation veröffentlicht wird. Dieses Potenzial könnte noch weiter ausgeschöpft werden. Dazu müssen aber auch Mitarbeitende für die Einsatzländer gefun- den werden, welche das Flair für die Kommunikation auf den sozialen Medien haben (oder min- destens dafür geschult werden, um auch gewisse negative Effekte, bspw. Reputationsschäden, zu vermeiden). Videos Bei der durchgeführten Umfrage kam heraus, dass einige der Millennials gerne via Video über die Mittelverwendung ihrer Spenden informiert werden möchten. Auch sonst zeigt sich der Trend in der Kommunikation, mehr via Video und weniger via Text zu kommunizieren. Es ist für Or- ganisationen – und gerade solche, die mit emotional bewegenden Inhalten kommunizieren – da- her stark anzuraten, die Kommunikationsart von Videos einzusetzen. Gerade wenn es sich um Spendenaufrufe handelt, können mit bewegten Bildern viel mehr Emotionen transportiert wer- den, als dies bei anderen Medien der Fall wäre. Somit kann auch ein «Call to action» viel erfolg- reicher sein, wenn ein Kampagnen-Inhalt (sprich: ein konkretes Bedürfnis) via Video vermittelt wird. 3.2.2.3 Transparenz Wie in der Literaturrecherche und in der Umfrage herauskam, ist Authentizität und Transparenz das A und O, wenn man Millennials überzeugen möchte. Dies ist auch im Bereich der Spenden nicht anders. Ein spannendes Beispiel, wie dies umgesetzt werden kann, zeigt eine Organisation, welche sich für sauberes Wasser einsetzt (charity water, 2021). Ihr Konzept lautet nämlich, dass Administrationskosten von privaten Spender:innen getragen werden, sodass andere Spender:in- nen die Sicherheit haben, dass 100 % ihrer Spenden im Projekt ankommen . Dies kann zudem online nachvollzogen werden – der Einsatz jedes einzelnen Dollars wird offengelegt (anhand von Fotos und GPS). Online kann man dann sogenanntes «Beweismaterial» finden (Beispiel: https://www.charitywater.org/our-work). Solche und ähnliche Ansätze helfen, die Glaubwürdigkeit der Organisation zu erhöhen und Mil- lennials zu motivieren, ein aktiver Teil der Veränderung auf der Welt zu sein. Wenn sie dann auch noch in ihren sozialen Medien posten können, dass beispielsweise dank ihnen in Zambia nun ein Brunnen steht, kann für alle Beteiligten eine Art «Win-win-Situation» entstehen, da nicht nur eine Spende generiert wurde, sondern auch ein Multiplikationseffekt entsteht. Die Bekannt- heit der Organisation wird nicht nur gesteigert, sondern es besteht für alle Follower dieser Person auch eine persönliche Verbindung zu dieser Organisation, da sie nun jemanden kennen, der / die sich dort engagiert hat. Für die Person, welche den Post veröffentlicht, zeigt sich zudem der Vor- teil, sich mit etwas lobenswertem schmücken zu können – ganz im Sinne von «Tu Gutes und sprich darüber». Auch Story Telling lässt sich gut einsetzen, um die Transparenz zu erhöhen. So sollte bei Kam- pagnen nicht nur um Geld gefragt werden, sondern danach auch kommuniziert werden, wie dieses gewinnbringend eingesetzt werden konnte. Entgegen der gängigen Praxis könnte es sogar Sinn machen, zuzugeben, wenn etwas nicht richtig funktioniert hat (Korruption, Wetterbedin- gungen, u.ä.), sodass Millennials merken, dass diese Organisation offen und ehrlich kommuni- ziert, selbst, wenn mal etwas nicht rund läuft. Klar macht sich eine Organisation dadurch auch

99

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online