Schulen, Gefängnisse, Vereine und Museen Non-Profit-Organisationen. In der vorliegenden Ar- beit sind jedoch lediglich Organisationen gemeint, welche keine Gewinnabsicht verfolgen und zusätzlich ein gewisses Mass an Eigenorganisation und bestimmte formelle Strukturen aufweisen (keine staatlichen Einrichtungen wie Schulen, Gefängnisse etc.). Dies bedeutet, dass Entscheidun- gen in der NPO selbst, also von innen heraus, getroffen werden müssen, ohne direkte Beeinflus- sung von aussen. In der Forschungsliteratur wird zudem erwähnt, dass NPOs keinerlei Über- schüsse an Mitglieder auszahlen dürften. NPOs müssen zumindest teilweise auf Freiwilligenar- beit basieren, um den Status einer NPO zu erfüllen. Da der Begriff NPO keine rechtliche Bezeich- nung ist, werden als mögliche Rechtsformen insbesondere Stiftungen und Vereine in der nach- folgenden Arbeit als NPO eingestuft. Der Begriff NPO und NGO wird im Sinne der Einfachheit als Synonym verwendet. Teilweise kann in Zitaten der Begriff «NGO» vorkommen, dann wird er 1:1 übernommen. Ansonsten wählt die Autorin den Begriff «NPO», um sich auf die Hilfs- werke bzw. Organisationen, die sich für wohltätige Zwecke engagieren und keinen Profit daraus schlagen , zu beziehen. Personelle Entwicklungszusammenarbeit Die Personelle Entwicklungszusammenarbeit (PEZA) ist eine eigenständige und komplementäre Form der internationalen Zusammenarbeit, bei der nicht Geld oder Technologie im Vordergrund stehen, sondern Begegnung, Austausch von Wissen und Fähigkeiten sowie gemeinsames Lernen zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen (Unité, 2018). Die PEZA leistet einen wirkungs- vollen Beitrag zur Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen festgelegt sind. In den benachteiligten Regionen in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt die PEZA die Bemühungen zur Armutsreduktion, zur Stärkung der sozialen Gerechtigkeit und der Respektierung der Menschenrechte sowie zum nachhaltigen Um- gang mit Ressourcen und Mitteln . Dabei geht es auch um die Förderung der Autonomiebestre- bungen der Südpartner. Lokale Institutionen werden in ihrer Leistungsfähigkeit gestärkt und da- mit befähigt, selbständig Dienstleistungen zugunsten der benachteiligten Bevölkerung zu erbrin- gen. Die PEZA umfasst neben Nord-Süd- auch Süd-Nord- und Süd-Süd-Einsätze. Dadurch ent- steht nicht nur eine Wirkung in den Ländern des Südens (Süd), sondern auch in der Schweiz (Nord), indem die PEZA die öffentliche Meinung und die politischen Organe sensibilisiert und zu einem besseren Verständnis zwischen den Kulturen beiträgt. Die Fachleute im Entwicklungs- einsatz arbeiten zu einem Bedarfslohn und führen einen einfachen, den lokalen Verhältnissen entsprechenden Lebensstil. Der erwähnte Austausch von Wissen und Fähigkeiten erfolgt haupt- sächlich auf drei Ebenen: – interpersonell (zwischenmenschlich) – interprofessionell (technische Fähigkeiten) – interkulturell (Werte, Kultur, Religion). Dies bedingt, dass die Fachleute grosses berufliches Know-how sowie hohe soziale, politische und interkulturelle Kompetenzen mitbrin- gen, welche sie während ihres Einsatzes vertiefen können (Unité, 2018). «Die personelle Entwicklungszusammenarbeit leistet ihren Beitrag an den Grundauftrag der Entwick- lungszusammenarbeit, nämlich die Bekämpfung der Armut im Süden. Sie leistet aber auch ihren ‹Entwicklungsbeitrag› hier bei uns im Norden.» Botschafter Walter Fust, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, DEZA (Unité, 2018) Im Rahmen der personellen Entwicklungszusammenarbeit wird zudem oft von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den sogenannten «SDG’s (Sustainable Development Goals» gespro- chen, welche bis 2030 global von den UNO-Mitgliedsstaaten erreicht werden sollen (Vereinte Nationen, 2020). Dadurch referenziert auch die Unité auf die «Agenda 2030».
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