und wie sich ihre Qualifikationen von diesen nutzen lassen . Im Rahmen der Studie stellte sie fest, dass Millennials sich nicht weniger für NPOs interessieren als ältere Generationen. Zwar hat sich herauskristallisiert, dass jüngere Generationen nicht unbedingt dieselben Einstellungen wie ältere hätten, jedoch seien sie beispielsweise nicht egozentrischer, wie der Vorwurf oft laute . So zeigte sich beispielsweise, dass Millennials gegenüber Freiwilligenarbeit ähnlich offen seien wie ältere Generationen. Zudem sollen sich Millennials auch durchaus vorstellen können, einer NPO als Mitglied beizutreten oder beruflich für eine solche tätig zu sein. Schlussendlich kommt sie auch zum Schluss, dass Millennials für NPOs weder schlechter noch schwieriger zu erreichen seien, sondern eben einfach anders .
Das Streben nach Selbstverwirklichung
Diese Andersartigkeit muss erstmal verstanden werden: Millennials und die Generation Z seien intrinsisch motiviert und strebten nach Selbstverwirklichung. Somit würden sie nicht einfach Ziele und Werte einer Arbeitgeberin übernehmen, dadurch wirkten sie weniger loyal und wären früher bereit, eine Arbeitsstelle aufzugeben, wenn es keine Übereinstimmung zwischen ihrer intrinsischen Motivation und der Arbeit bzw. der Organisation gäbe. Denn Millennials würden von ihrer Arbeit ganz klar auch Sinnstiftung erwarten. Zudem seien viele Behörden und NPOs mit starken und starren Hierarchien ausgestattet, was Millennials Mühe bereiten würde. Sie seien nicht interessiert, sich an aus ihrer Sicht sinnlose Regeln zu halten. Und doch sind sie bereits heute Teil der Arbeitswelt 4.0, welche gewisse Herausforderungen mit sich bringt. Millennials können eine Chance darstellen, diese positiv zu prägen. Nicht nur bringen sie Kompetenzen mit den Treibern der Arbeitswelt 4.0 mit (Globalisierung, Digitalisierung, Automatisierung), sie sind auch die bestausgebildete Generation bisher und unter anderem als Digital Natives in der Lage, sich innert kürzester Zeit in komplexe Situationen einzubringen .
Risiko oder Potenzial für NPOs?
Somit kann zusammengefasst werden, dass die intrinsische Motivation der Millennials gleichzei- tig Risiko und grosses Potenzial für NPOs darstellt. Stimmten Motivation mit Zielen und Werten einer Organisation überein, so sähen sie Sinn in ihrer Arbeit und seien involviert und mit Leiden- schaft engagiert. Millennials würden Flexibilität einfordern, diese selber aber auch anbieten. Diese Flexibilität bedeutet für Arbeitgeber:innen, dass Millennials zu unkonventionellen Arbeits- zeitmodellen und Arbeitsformen bereit seien. Nicht zuletzt dank der gegenwärtigen Digitalisie- rung könne diese Flexibilität gewinnbringend eingesetzt werden: Denn mit dem Laptop ein paar Stunden in einem Café für ein Projekt zu arbeiten, sei für Millennials selbstverständlich. Über- greifend sei jedoch ein Generationen-Mix im Team erstrebenswert (Hänsli et al., 2018). 2.2.8 Die Spiritualität der Generation Y Da im Rahmen dieser Arbeit primär von christlich motivierten Non-Profit-Organisationen aus- gegangen wird, werden in diesem Kapitel nicht alle Religionen, sondern lediglich die Religion «Christentum» vertieft behandelt, da diese für die Organisationen in diesem Bereich die grösste Relevanz hat.
Christentum
Mehrere Studien stellen fest, dass ein eindeutiger Trend besteht bei Jugendlichen, was die kirch- lich-konfessionelle Religion betrifft: Sie wenden sich davon ab. Doch stellt sich die Frage, ob damit schon bewiesen ist, dass Jugendliche heutzutage keinen Sinn mehr für religiöse Themen und Spiritualität haben? Stellen sie sich nicht mehr die grossen Fragen nach den Zusammenhän- gen des Lebens: nach dem Sinn von Ungerechtigkeit, Leid und Tod, nach dem glücklichen und
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