Masterarbeit_Das Potenzial der Generation Y_Michelle Pfiste…

einzustellen, insbesondere solche mit christlichen Werten, da sie eine hohe Arbeitsmoral und starke Werte aufweisen würden (Main & Lean, 2018a). Postmoderne Im Buch «Emerging hope» von Jimmy Long (Long, 2004, S. 79) zitiert er Soong-Chan Rah, Professor für Gemeindewachstum und Evangelisation an der North Park University, wie folgt: «Anstatt die Trends der postmodernen Welt zu imitieren, tun wir besser daran, herauszufinden, was diese Trends über die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kultur aussagen, und dann diese Er-kenntnisse zu nutzen, um den inkarnatorischen Charakter unserer Dienste zu stärken [...] Als Gemeindeleitende würden wir gut daran tun, die verschiedenen Merkmale der postmodernen Kultur zu studieren. Aber unser Ziel ist es nicht, die Trends unkritisch zu übernehmen. Es geht darum, zu verstehen, wonach die Menschen, die diese Trends verfolgen, eigentlich hungern. Wonach die Menschen wirklich hungern, ist Gemeinschaft, Authentizität und echter Glaube.» Soong-Chan-Rah, Professor (Long, 2004) Subjektive Wahrheit (Vorlieben), Gemeinschaft, virtuelle Realität und Mikronarrativen (gesell-schaftlicher Zynismus) sind die vier Hauptmerkmale der postmodernen Kultur (Long, 2004, S. 80). Warum sollten christliche Organisationen also die Charakteristika der postmodernen Kultur erkennen oder den Übergang von der Aufklärung verstehen? Als Reaktion auf einen Artikel in Christianity Today verkündete ein Leser, dass diese Kirche all diese Analysen nicht brauche, weil sie dazu berufen sei, «das Evangelium und den ganzen Ratschluss Gottes in all seiner ewigen und existentiellen Relevanz zu präsentieren und die Ergebnisse Gott zu überlassen.» Solche Leute verkennen gemäss Long, dass sich zwar das Evangelium nicht ändert, die Welt aber schon, und dass sich auch die Strategien, die angewendet werden müssen, um «die Welt zu erreichen», mit der Zeit ändern müssen (Long, 2004, S. 80). Fehlendes Verständnis? Während die Gesellschaft sich auf das nächste Jahrhundert zubewegt, fahren viele Christen fort, so zu dienen, als lebten sie im neunzehnten Jahrhundert, in der Überzeugung, dass sie so dienen würden, wie Jesus es tat. Gott rufe dazu auf, wie die "Männer von Issachar zu sein, die die Zeiten verstanden und wussten, was Israel tun sollte" (1. Chron. 12,32, Lutherbibel 2017). Gott bereite die Menschen in der Welt darauf vor, auf das Evangelium zu reagieren, und Menschen in geist-lichen Führungspositionen sollen verstehen, wie er das tut. Dabei muss nicht nur die Botschaft des Evangeliums verstanden werden, sondern auch die kulturelle Realität dieser Generationen. Nur wenn die Generation X und die Generation der Millennials verstanden werden, zusammen mit der postmodernen Kultur, die sie teilen, werden christliche Institutionen in der Lage sein, diese Generationen und die kommenden Generationen mit dem Evangelium zu erreichen. Die Baby-Boomer müssten darauf vorbereitet werden, sich auf eine kulturübergreifende Erfahrung einzulassen, indem sie von der modernen in eine postmoderne Kultur wechseln . Sowohl in diesen Generationen als auch in der Kultur als Ganzes gäbe es eine grosse Verschiebung in der Art und Weise, wie die Wahrheit betrachtet wird. Objektive Wahrheit sei weniger wichtig geworden. Wenn junge Menschen mit logischen Argumenten bedrängt werden, würden sie oft mit «wie auch immer» antworten. Absolute Wahrheit ist für diese Generationen weniger wichtig als Be- ziehungen. Ihr Verständnis von Wahrheit wird stark von ihrem Umfeld beeinflusst, in das sie eingebunden sind. Der Autor rät, sich weniger auf die kleineren Generationenübergänge von den 31

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