The Ripple - Digitale Transformation - Ausgabe 2/2020

Während wir in eine "Epoche des Experimentierens und der Emergenz" (E3!) eintreten, sollten wir uns daran erinnern, dass dies kein neuer Prozess ist – Veränderung hat die Menschheits- geschichte schon immer geprägt. Neu und einmalig ist jedoch heutzutage die exponentiell wachsende Möglichkeit, bahnbrechende Kombinationen / Innovationen zu finden, die extrem schnell umgesetzt werden können. Darüber hinaus steht die Möglichkeit, solche innovativen Ansätze zu iden- tifizieren einer viel breiteren Bevöl- kerung offen als früher.

VERLIEREN SIE NICHT DAS GESAMTBILD AUS DEN AUGEN

In der Mikrowelt des Experimentierens ist es leicht, den Überblick über das große Ganze zu verlieren. Die Erreichung kurzfristiger Ziele kann ein Unternehmen leicht in die falsche Richtung führen. Verschwenden Sie nicht wertvolle Zeit und Ressourcen auf Experimente in Bereichen, die Ihr Unternehmen nicht voranbringen werden! Wichtig für den Erfolg ist ein adaptiver, aber gut ver- ankerter Rahmen, um die Experimente auf Kurs zu halten. Digitale Strategie setzt fokussiert auf einen starken Zweck und eine klare Vision der digitalen Zukunft. Warum tut ein Unternehmen, was es tut? Was ist sein Daseinszweck, die Leit- maxime seines Handelns? Die Antwort auf diese Frage bestimmt, in weichen Bereichen experimentiert werden soll und welche Lehren daraus zu ziehen sind. Das Unternehmen INTERFACE bietet ein inspirierendes Beispiel für die Kraft des Zwecks. INTERFACE ist der weltweit größte Hersteller von Teppichfliesen und ein globaler Produzent von gewerblichen Bodenbelägen. Der erklärte Zweck des Unternehmens ist die Schaffung von Produkten und Dienstleistungen, die nicht nur die Bedürfnisse der Kunden erfüllen, sondern auch zu einer besseren Welt beitragen. 2016 startete INTERFACE

Experimentieren und emergente Entwicklungen gibt es schon lange!

Sir William Henry Perkin, ein britischer Chemiker des 19. Jahrhunderts, ver- suchte Chinin zur Behandlung für Malaria zu synthetisieren.

Seine zahlreichen Experimente scheiterten − so dachte er. Aber dann stellte sich heraus, dass einer seiner "Misserfolge" zum Färben von Textilien verwendet werden konnte: Per Zufall hatte er den ersten synthetischen organischen Farbstoff kreiert – Mauvein! Damit legte er den Grundstein für die synthetisch-organische Chemie- industrie, die die Modewelt revolu- tionierte.

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