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Mit Anfang 30 hat die Leutkircherin die PC-Tastatur gegen Sattlerwerkzeug (oben) getauscht: Seither punziert sie Leder (oben und unten rechts), schraubt sie Sattelteile nach der Anpassung wieder fest oder reduziert mit dem Halbmond die Dicke des Leders für einen Gürtel.

ihrer Reparatur wieder bei der Kundin zum Einsatz kommen kann. Freude am Handwerk Neben der Reiterei hat sie in ihrer Frei- zeit auch gerne Möbel restauriert. Das hat die Leutkircherin auf die Idee ge- bracht, ihre Freude an einer handwerk- lichen Tätigkeit und ihre Leidenschaft für Pferde zusammenzubringen. Nach einem zweiwöchigen Praktikum war ihr klar, dass Sattlerin ihr Traumberuf ist. Die Entscheidung fiel nicht leicht, vor

Schnallen hantierte, hat es allerdings seine Zeit gebraucht. Seit Kindertagen ist sie zwar dem Pferdevirus verfallen, aber beruflich hatte sie nichts damit am Hut. Irgendwann kam sie zu der Er- kenntnis, dass sie keinen Beruf mehr ausüben möchte und kann, in dem sie nicht wirklich zufrieden ist und der ihr deshalb viel Kraft raubt. „So war die Idee geboren, eine zweite Lehre zu absolvieren“, erklärt die Sattlerin, wäh- rend sie die Naht am Steigbügelriemen fertigstellt. Zufrieden betrachtet sie das gebrauchte Ausrüstungsteil, das nach

Einst haben Männer in diesem alten Handwerksberuf dominiert. Doch so, wie heutzutage mehr Frauen als Männer in den Pferdesattel steigen, so hat auch das vermeintlich schwa- che Geschlecht das starke in der dafür notwendigen Werkstatt abgelöst. Bis Petra Kloos in ihren eigenen Arbeits- räumen mit Ahle, Nadel und Halb- mond zwischen Leder, Füllwolle und

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