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Wenn sich der Duft von frischem Brot mit dem Charme mittelalterlicher Gassen verbindet, ist Brotmarkt in Endingen. Bei Jung und Alt dreht sich dann alles um das Backwerk in all seinen Facetten.

Wenn der Duft von frisch Gebackenem durch die malerischen, ro- mantischen Gassen von Endingen zieht, ist Alemannischer Brot- markt. Am 11. und 12. Oktober 2025 wird die historische Markt- stadt wieder zum Mekka für Brotliebhaber, Handwerksfreunde und Genießer. Bäcker, Müller und Genusshandwerker aus dem gesamten alemannischen Sprachraum präsentieren ihre Spe- zialitäten, die nach alten regionalen Rezepturen mit viel Hingabe und Zeit gefertigt werden. Zwei Tage lang dreht sich alles um gu- tes Brot – und um das, was es mit dem Ländle verbindet: Leiden- schaft, Geschichte und jede Menge Geschmack.

benerwerb – Hauptbrotgeber war der Weinbau. Diese 600-jährige Tradition hat beim Organisator Wolfgang Koch die Idee zum Alemannischen Brotmarkt zünden lassen. Der Endinger Marktma- cher wollte seinem Heimatstädtli einen ganz besonderen Markt mit Tradition geben. Mittlerweile ist der Brotmarkt zu einem Fest für und mit ganz Endingen geworden. In allen Ecken und Winkeln sind in den blau-weißen Farben der Stadt, Ähren, Getreidesäcke und höl- zerne Leiterwagen dekoriert und das besondere Flair des Brotmarktes zieht sich durch das ganze Städtli. Der Markt der Brotkulturen Heute ist der Brotmarkt eine Hommage an diese Vergangenheit – und ein kulina- risches Fest der Gegenwart. Bereits zum vierten Mal verwandelt sich Endingen für ein Wochenende in einen lebendigen Schauplatz länderübergreifender Brot- kultur. 60 Aussteller aus dem gesamten alemannischen Sprachraum geben sich ein Stelldichein: Bäcker aus dem Elsass, aus der Schweiz, dem Schwarzwald, Vorarlberg, Oberschwaben – und sogar

A uch wenn der Wein dominiert – die Geschichte Endingens ist un- trennbar mit dem Korn verbun- den. Schon im 13. Jahrhundert war die Stadt am Kaiserstuhl ein bedeutender Marktort am Oberrhein – allem voran für Getreide, das hier nicht nur gehan- delt, sondern auch bewertet wurde. Das imposante Kornhaus am Markt- platz aus dem Jahr 1617 ist bis heute steinerner Zeuge dieser Geschichte. Damals noch vorderösterreichisch, wurden hier die Kornpreise für die gesamten habsburgischen Gebiete am Oberrhein festgelegt.

Schon 1317 wurde in den sogenannten „Brotlauben“ auf dem Marktplatz das Backhandwerk erwähnt – ein klares Indiz dafür, welche Rolle Brot hier seit jeher spielte. Die Endinger Bäckerzunft, gegründet 1415 und im „Tennenbacher Güterbuch“ erstmals erwähnt, existiert noch heute – mit vier aktiven, hand- werklich arbeitenden Bäckereien. Eine Zahl, die sich bescheiden ausnimmt, wenn man bedenkt, dass bei der Ge- werbeerhebung nach dem Übergang von Habsburg zu Baden im Jahr 1806 noch 50 Bäcker gezählt wurden. Die meisten betrieben ihr Handwerk im Ne-

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