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Auf dem Endinger Marktplatz vor dem historischen Kornhaus bevölkern die interessierten Marktbesucher die einzigartige Szenerie. Über 30 Bäcker und fünf Müller zeigen, wie aus Mehl, Wasser und Zeit echtes Handwerksbrot entsteht – mit Liebe und Geduld. Auch eine gespielte Müllerpuppe ist mit im Aufgebot des Umzugs.

aus Tovar in Venezuela, einer Kolonie, die 1843 von Kaiserstühlern gegründet wurde. Dort hat sich mit dem sogenann- ten „Rüübrot“ eine exotisch anmutende alemannische Brotspezialität erhalten, die in Endingen im „Tovarer Oofahisli“ zu sehen und zu kosten sein wird. Die Brotvielfalt kennt dabei keine Grenzen: Ob schwäbische Seele, Basler Mehlsuppe, Flammkuchen, Dinnete, Gugelhupf oder Pariser Wißbrot, ob Striebili, Straubeze oder Hefekroket- ten – jedes Gebäck erzählt seine eigene Geschichte. Und wie es sich für ein ech- tes Marktgeschehen gehört, sind auch Käsereien aus dem Bregenzer Wald, Öl- mühlen, Nudelmanufakturen und sogar eine elsässische Poeterie vertreten, die Guglhupf-Formen nach alter Hand- werkskunst herstellt. Vom Korn zum Brot Wer den Markt besucht, erlebt Brot nicht nur als Produkt, sondern als le- bendiges Handwerk. Die Gäste lieben den Austausch mit den Profis und de- ren Tipps. Mehr als 30 Bäcker und fünf

Müller demonstrieren ihr Können und ihre regionalen Traditionen: Korn wird gedroschen und gemahlen, Teige wer- den geknetet, Brote geformt, Öfen mit Holz befeuert. Besonders eindrucksvoll ist der Guglhupf, der im Holzofen ge- backen und noch warm an Neugierige zum Verkosten verteilt wird – eine Zeit- reise für Gaumen und Herz. Am oberen Marktplatz errichten die Amolterer den sogenannten „Dreschi- boden“ – und zeigen mit Dreschfle- gel, wie das Korn früher verarbeitet wurde. Auch eine echte Rarität gibt es zu bestaunen: das Urkorn „Oberkulmer Rotkorn“, in Amoltern extra für den Brotmarkt schweißtreibend von Hand geerntet, das für besonders ursprüngli- che Brote verwendet wird. Ein Brot aus einer anderen Zeit.

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