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Eine über 100 m² große Modellbahnanlage führt mit ihrer beeindruckenden Miniaturwelt durch mehrere Epochen der Bahngeschichte (Foto oben links). Die originalgetreuen Märklin-Lok-Modelle entstehen zum Großteil in aufwändiger Handarbeit (Fotos oben rechts).

lich viel an liebevoll, heimelig-pfiffig umgesetzten Ideen zu entdecken.

oder zu verbessern. Es ist im Klein- format fast so wie im großen Bahn-Le- ben: Die Hochgeschwindigkeitszüge ICE und TGV seien zwar schon unter- wegs. „Doch wir arbeiten noch an den Schnellbahntrassen, wobei dazugehö- rige Brückenbauwerke schon zu sehen sind“, beschreibt Uwe Müller. Und: Es sei ja auch Sinn des gesamten Projekts, dass die Besucherinnen und Besucher den Aufbau und die Weiterentwicklung miterleben dürfen.

und Kohlezüge kreuz und quer durch Deutschland zu ziehen. In Original- größe hat Märklin den stählernen Rie- sen in eine übergroße, und in diesem Fall sogar betretbare, Verkaufsschach- tel gestellt. Wer die Treppen durchs Industriedenk- mal hinaufgeht und die Türen zur Mo- dellbahnhalle öffnet, den kann durch- aus das Gefühl des feierlichen Betretens einer Kathedrale befallen. Von einer großen Empore aus fällt der Panorama- blick aufs gesamte Modellbahnländle. 30 Züge stehen bereit, 20 sind ständig unterwegs, schlängeln sich auf fast 500 Metern Gleisen und verkabelt durch vier Kilometer lange Stränge durch die Landschaft, durch Tunnel und rund um die Säulen der einstigen Werkhalle. Klein Baden-Württemberg Aber dann drängt es jeden Betrach- ter nach unten zu unzähligen kleinen Details beim Spaziergang entlang der Modellbahnanlage, mithin durch Klein- Baden-Württemberg. Es gibt so unend-

Die Macher: „Wir wollen den Betrach- tern aus dem Ländle insgesamt das Gefühl vermitteln: Das sieht ja aus wie bei uns!“ Weinberge mit Kelterei und Besenwirtschaft dürfen nicht fehlen. Weiter hinten in einem anderen Teil, ja, das muss der Schwarzwald sein, auch gleich mit einer Nachahmung des Bahn- hofs von Baden-Baden. Unweit davon entfernt sind stattliche Bürgerhäuser und Villen in Höhenlage zu sehen. Hm, das könnte doch der Stuttgarter Tal- kessel sein. Oder vielleicht auch Ulm? Oder: Sind die Industrie- und Hafenan- lagen am Neckar oder am Rhein? Bei einem Köhler wird fleißig gearbei- tet, wohl bei Heidenheim? Archäologen legen gerade am Limes ein römisches Anwesen frei. Ist es nahe der Remsbahn bei Aalen? Unweigerlich beginnt ein emsiges Rätselraten, was plötzlich auch Besucher verbindet, die sich bislang fremd waren. Es wird gefachsimpelt bis nicht nur die Dampfloks, sondern auch

Empfang durch den stählernen Riesen

Die mit dem Auto bei Märklin in Göp- pingen Anreisenden bekommen allein schon bei der Einfahrt zum Parkplatz große Augen. Vor allem Kinder jubeln, auch Eltern und Großeltern entfährt ein „Cool!“. Als stolzes Wahrzeichen der Bahn- und Märklin-Geschichte thront im Fabrikhof eine 22 Meter lange und über 100 Tonnen schwere Güterzug- Dampflok der Baureihe 44. Im Jahre 1942 bei Krupp gebaut, um qualmend und fauchend einst riesige Eisenerz-

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