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Um direkt vor Ort Hohenloher Heimat- küche zu probieren, befindet sich neben der Markthalle das Restaurant „Moh- renköpfle“ mit einladender Sonnen- terrasse, Bauerngarten und Bio-Kräu- tergarten. Den Kochlöffel dort schwingt der Bayer Max Korschinsky, dem als gastronomischem Leiter der BESH auch die Küchen im historischen Gasthof Ochsen an der Dorfkäserei Geifertsho- fen in Bühlerzell und das Schlosscafé in Kirchberg an der Jagst unterstehen. Die Visionen von Rudolf Bühler haben mit dem Slow Food Alliance-Chef Kor- schinsky exakt den richtigen Partner gefunden. Dessen Vision: Regionale Lebensmittel sorgfältig auswählen, zubereiten und im Einklang mit öko- logischen Aspekten ein Genusserlebnis schaffen. Eine Philosophie, die lang- sam zwar mehr Anhänger unter den Köchinnen und Köchen im Ländle ge- winnt, in der Gesamtheit aber noch zu wenig gelebt wird. Nicht so bei Max Korschinsky! Für ihn gibt es keine Alternative zu regionalen Lebensmitteln, zur Verwurzelung der Küche in der Region und zur Wahrung der regionalen Kochkunst. Er kennt seine Lieferanten persönlich, seine Küche stellt jedes Element selbst her und verarbei- tet alle Teile von Tier und Pflanze. Eine kreative Speisekarte sorgt dafür, dass keine Lebensmittel verschwendet wer- den. Alles unter dem Anspruch, dies dem Gast im „Mohrenköpfle“ Hohenlohe als vielseitigen Hochgenuss auf dem Teller zu präsentieren.

Im Reifeschrank des Regionalmarktes ruhen nach der Schlachtung Schweine- und Rinderstücke bei konstanter Temperatur. Rudolf Bühler (Foto oben rechts) ist der Initiator und Vater der Qualitätsoffensive Hohenlohe. Im schönen Freisitz am Kräutergarten des ,,Mohrenköpfle" lassen sich die Gäste Max Korschinskys Spezialitäten schmecken.

Hohenlohe, zwischen Schwa- ben und Franken im Nordosten des Ländle gelegen, ist der heimliche Star der gelebten re- gionalen Nachhaltigkeit. Dank des Landwirts, Entwicklungs- helfers und Visionärs Rudolf Bühler als Initiator haben sich unter dem Dach der BESH (Bäuerliche Erzeugergemein- schaft Schwäbisch Hall) 1500 Landwirte der Erzeugung von Nahrungsmitteln im Einklang mit der Natur verschrieben. W as 1988 auf Initiative des hoch- engagierten Pioniers Bühler im Hohenlohischen seinen Anfang nahm, ist heute längst ein Leuchtturm der ökologisch-regionalen Nahrungsmit- tel-Produktion unter strengem Tierwohl- Aspekt. Deutschlandweit ist die BESH die einzige Organisation, die überhaupt noch kleinbäuerliche Tierhaltung be- dienen kann und ein klares Signal gegen die nicht artgerechte Massentierhaltung,

aus der in Deutschland immer noch 98% des gehandelten Fleisches stammt.

Ganz anders bei Bühlers Bauern: Aus den neun Gründungsbauern der BESH sind bis heute 1500 Mitgliedsbetriebe geworden. Dort werden neben dem Schwäbisch-Hällischen Landschwein – regional gern Mohrenköpfle genannt – auch Schafe, Rinder und Ziegen art- gerecht gehalten. Immer mehr der Betriebe arbeiten nach Bio-Richtlinien, dabei oft nach den strengen Bioland- oder Demeter-Verbandsvorschriften. Die Bauern betreiben einen eigenen Schlachthof und eine Wurstmanufaktur in Schwäbisch Hall und dazu eigene Verkaufsstellen, unter anderem auch in Supermärkten innerhalb der Re- gion. Das Aushängeschild ist der nahe Wolpertshausen und der Autobahn A6 gelegene Regionalmarkt Hohenlohe, der neben einem riesigen Wurst- und Fleischangebot der heimischen Erzeu- ger (teilweise im klimatisierten Reife- schrank) rund 4000 heimische Bio-Pro- dukte bereithält. Hier bleiben keine Wünsche offen.

Text: Uli Weissbrod; Fotos: Jürgen Schwitzkowski (3), BESH PR (1)

Gastronomie Mohrenköpfle Regionalmarkt Hohenlohe Birkichstraße 10 74549 Wolpertshausen Telefon: 07904 9438010 www.kulinarik.besh.de

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