Hagebutten – Rosa canina
B eeren und Wildfrüchte sind unseren Vorfahren, den Jägern und Sammlern, spielten sie eine elemen- tare Rolle, nicht nur in der Ernährung, sondern auch in der Heilkunde. Sie strotzen nur so vor wichtigen, gesund- heitsfördernden Inhaltsstoffen wie Fla- vonoiden, Anthocyanen und Vitaminen. So bieten Hecken uns nicht nur räum- lich Schutz, sondern tragen auch noch zur Gesunderhaltung unseres Organis- mus bei. Es lohnt sich also, auf einen Streifzug durch heimische Hecken an Feld- und Waldesränder zu gehen und die wilden Vitaminbomben zu sammeln. Hagebutte, Schlehe und Ho- lunder – die wilden Schön- heiten sind überall im Ländle heimisch. Ihre inneren Werte können wir uns gerade jetzt zunutze machen. Entdecken Sie die verborgene Kraft der wilden Hecken. lebensnotwendig für unsere hei- mische Tierwelt. Aber auch bei
Hagebutten sind die beerenartigen, roten Früchte der Heckenrose. Ihr Name setzt sich zusammen aus „Hag“, was soviel wie Gebüsch oder Hecke bedeutet. „Butt“ hin- gegen bezeichnet ein kleines Fläschchen oder Fässchen. Eine schöne Vorstellung: Kleine, mit Vitaminen vollgepackte Minia- tur-Fläschchen, die in einer Hecke bau- meln. Sie warten nur darauf, dass man sie einsammelt, öffnet und ihren wundersa- men Inhalt verwendet. Für ihre rot-orange leuchtende Farbe ist das gefäßschützende Lycopin verantwortlich. Und ihr Vitaminge- halt ist höher als in den meisten Zitrus- früchten. Daher nicht unbedeutend in der vitaminärmeren Herbst- und Winterzeit. Sammeltipp Wenn die Hagebutten einmal dem Frost ausgesetzt sind, werden sie matschig. Also besser vor den ersten Frösten ernten!
Wichtig Die feinen Härchen und Kerne im Inneren können einen Juckreiz auslösen. Deshalb wurden Hage- butten früher gerne für Streiche als „Juckpulver“ eingesetzt. Um solche unerwünschten Reizungen zu vermeiden, die Härchen vor der Weiterverarbeitung zu Tee, Likör oder Marmelade entfernen. e feinen Härchen und Kerne im
Buttenmehl und Kernlestee B tt hl
So legen Sie Wintervorräte an: Stiele und Blütenansätze ent- fernen. Die Früchte halbieren und, um allergische Reaktionen zu vermeiden, das Kerninnere herausnehmen. Sind die Früchte geviertelt, trocknen sie schneller. Danach lassen sie sich zum Bei- spiel in einer alten Kaffeemühle zu Hagebuttenmehl vermahlen. Das lässt sich als wertvolles Antioxidans und Vitaminzugabe in Müsli, Salate oder Drinks mi- schen. Es wird auch bei Gelenk- schmerzen eingesetzt. Etwas in Vergessenheit geraten ist der sogenannte „Kernlestee“. Hierfür werden die Kerne der Hagebutte getrocknet und als Tee bei Bla- sen- und Nierenleiden eingesetzt.
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