Holunder – Sambucus nigra a
Aus den herrlich duftenden Blütendolden des Holunders bilden sich im Herbst dun- kelviolette, fast schwarze Früchte aus. Die Inhaltstoffe der Holunderbeeren unter- stützen in der dunklen Jahreszeit unsere Abwehrzellen und unseren Körper bei grippalen Infekten. Schon unsere Vorfah- ren wussten um die wohltuende Wirkung des „heißen Holunders“: Hierfür 1 Teil Ho- lundersaft mit 2–3 Teilen heißem Wasser vermischen und schluckweise genießen. Sammeltipp Nur voll ausgereifte und durchgefärbte Beerendolden ernten und schadstoffbe- lastete Sammelplätze vermeiden. Da die Früchte stark färbenden Saft abgeben können, empfiehlt sich zum Sammeln ein Eimerchen.
Wichtig Holunderbeeren dürfen nicht roh und ungekocht gegessen werden. Daher ist die Zubereitung als Saft, Marmelade oder Tee üblich. Der darin enthaltene Giftstoff Sambu- nigrin kann zu Verdauungsproble- men führen. Dieser zerfällt jedoch beim Erhitzen (auf über 80°C) und verliert seine giftige Wirkung. Achtung: Es besteht Verwechs- lungsgefahr mit dem Zwerg-Ho- lunder (Sambucus ebulus). Anders als der Schwarze Holunder ist er kein Gehölz, sondern wächst stau- denartig aus einem unterirdischen Rhizom. Er gehört zu den Giftpflan- zen und darf keinesfalls verzehrt werden! Es erfordert also eine ein- deutige Bestimmung des Schwar- zen Holunders vor der Ernte. n dürfen nicht roh
Schlehen – Prunus spinosa
Schlehen enthalten ebenfalls Vitamine und Ballaststoffe. In der alten Volksheilkunde wurden sie aufgrund ihrer entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaft bei Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Neben Marmelade, Saft und Sirup wird aus den blau-schwarzen Beerenperlen auch gerne Likör hergestellt. Und hiermit erschließt sich ein weiteres, nicht ganz ernst gemeintes Anwendungs- gebiet. Um es mit Wilhelm Buschs Worten zu sagen: „Es ist ein Brauch von alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör.“ S hl h th lt b f ll Vit i
Wichtig Die Kerne enthalten einen gerin- gen Anteil giftiger Blausäure. Der Gehalt ist zwar geringer als in Bittermandeln, Aprikosen- oder Apfelkernen, also für einen er- wachsenen Menschen in üblichen Mengen unbedenklich. Trotzdem sollten sie beim Verarbeiten mög- lichst unverletzt entfernt werden. Bei Kindern darauf achten, dass sie keine größeren Mengen der Steine versehentlich verzehren. Ihre kleinen Körper können den Giftstoff nicht schnell genug neu- tralisieren.
Sammeltipp Während man Hagebutten vor dem ersten Frost ernten sollte, sind Schlehen erst nach den ersten kalten Nächten sammel- reif. Davor schmecken sie noch herb und sauer. Sollte kein Frost in Aussicht sein, können Sie den Vorgang mit der Gefrier- truhe simulieren.
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