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Er ist der Erfinder des – buchstäblichen – Volks-Wagens: Ferdinand Porsche mit und in seinem VW-Käfer (Fotos oben). Im Zentrum des Porsche-Wappens steht das Stuttgarter Rössle, umgeben von den rot-schwarzen Landesfarben und den Geweihstangen aus dem Wappen von Württemberg-Hohenzollern.

funden hat. Porsche – auch er eine Leuchte – erhellt fortan das elterliche Haus als einziges im sudetendeutschen Maffersdorf. Obwohl ihm der Vater sol- che Sperenzchen verboten hat. Das technische Naturtalent besucht in Abendkursen die Reichenberger Staatsgewerbeschule. Ohne dass er je studiert hätte, zieht es ihn nach Wien, die Hauptstadt der österreichisch-unga- rischen k.u.k.-Monarchie, damals dritt- größte Stadt der Welt. Mit gerade mal 18 tritt er in die Vereinigte Elektrizi- täts-AG Béla Egger ein und macht eine atemberaubende Karriere. Ferdinand Porsche ist – buchstäblich – ein patenter Kerle. Mit 22 bekommt er sein erstes Patent für seinen Radna- benelektromotor. Die traditionsreiche Kutschenfabrik Lohner stellt den jun- gen Ingenieur ein, sodass Porsche 1901 sein erstes Elektromobil entwickelt, den 50 km/h schnellen Lohner-Porsche – allradgetrieben mittels vier Radnaben- motoren. Vom eigenen Erfolg motiviert,

tüftelt der mittlerweile 25-Jährige ohne Rast und Ruh. Das erste Hybridfahr- zeug, eine Kombination aus batterie- betriebenem Radnabenantrieb und Verbrennungsmotor, kommt ihm in den Sinn. Benzin im Blut Porsche ist besessen von den Möglich- keiten der Technik. Er erfindet unent- wegt: das umklappbare Lenkrad, die stoßunempfindliche Spindellenkung und die Drehstabfederung oder jene Antischlupfregelung, wie sie zur Sicher- heit in vielen Fahrzeugen heute Stan- dard ist. Porsche hat Benzin im Blut. Seine Kreationen müssen leicht sein – und schnell. Zum Motorsport fühlt er sich magisch hingezogen. Mit 27 baut er seinen ersten Rennwa- gen. Mit 28 heiratet er Aloisia Kaes, die ihm die beiden Kinder Ferry und Louise gebären wird – und fährt mit ihr 1903 in die Flitterwochen von Wien nach Nizza und zurück. Mit 31 wird ohne

Porsche Direktor von Austro-Daimler in der Wiener Neustadt, entwickelt Pkw’s, Flugmotoren, Sportwagen und einen Militärschlepper. Als der technische Fortschritt den Ersten Weltkrieg zu blutigen Schauplätzen macht, kommt Porsches Zugwagen für die Artillerie zum Einsatz. 1917 wird Porsche für seine Verdienste um Österreich mit der Ehrendoktorwürde der TH Wien ausgezeichnet. In Stuttgart ständig am Tüfteln Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelt der Universalkonstrukteur den klei- nen Rennwagen „Sascha“, der 1922 sogleich die Targa Floria gewinnt. Die ktor

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