Die zart gewellte, vom Weinbau geprägte Landschaft der Ortenau um Durbach lädt zum gemütlichen Wandern und Verweilen – am Ende lockt ein Gläsle guten Durbacher Weines.
Feurige Kurse und fleischige Freuden
Genuss mit Erinnerungen zu verknüp- fen, die bleiben.“ Laura ist die Hand- werkerin: „Ich bin stolz, ein Produkt zu schaffen, das ich mit den eigenen Händen gemacht hab.“ Und Jasmin? Die liebt den direkten Kontakt mit den Menschen – ob bei Verkostungen oder auf dem Hof. Die Eltern – jung und überglücklich – sind dankbar: „Dass alle drei Mädels in die Richtung wollen, isch a Geschenk!“ Von Trauben, Kirschen und Schnäpsle Ebenfalls mit Herzblut dabei: Win- fried Laible. Seine Trauben liefert er an die Winzergenossenschaft. Seine Kirschen? Werden zu Marmelade, lan- den im Joghurt oder in Pralinen. Bis zu 15 Tonnen holt er im Sommer von den Bäumen. „Mer muss sich spu- ten, sonsch schrumpflet se z’samm. Und das will mer halt ned.“ Mitten in den Reben liegt sein Ferienhof: Woh- nungen, Obst, Wein – und im Winter brennt er feine Tropfen. Wer Glück hat, darf im Sommer mal probieren. „Des Schnäpsle? Nix ex und hopp! Sürpferli um Sürpferli – und dann: In d’Auge
gucke.“ „Jawoll! Sonsch gibt’s sieben Jahre schlechten Sex.“ – Ts, ts, ts, Frau Faber-Schrecklich!
Unterhalb des Schlosses wird’s wild: Beim Grillkurs vom Forum Culinaire geht’s heiß her. Gerhard Volk zeigt den Kursteilnehmern – heute alle- samt Dachdecker – wie’s geht. Regel Nummer eins? „Nix Zimmertempera- tur! Fleisch so kalt wie möglich ver- arbeiten.“ Und dann, ganz trocken: „Wenn Mädels dabei sind – und einer streichelt sein Steak beim Aufle- gen – da überlegt se sich: ‚Was friss ich zuerst? Ihn oder des Schnitzel?‘“ Hohoho! Mein Fazit: Durbach – da bleibt mer gern a bissle länger. Egal ob auf Wan- derwegen, beim Probiererle im Wein- keller oder beim Durchbacherle im Café – Durbach macht einfach Spaß. Und die Menschen dort? Offen, herz- lich und mit einem feinen Sinn für Ge- nuss. Vielen Dank, liebes Durbach, für euer Lächeln, euren Wein – und eure badische Leichtigkeit!
Zwischen Reben und Schwarzwald
Natürlich muss ich Durbach auch zu Fuß erkunden. Vom Ortsteil Gebirg zieht’s mich Richtung Schwarzwald – am liebsten auf dem Höfe-Weg. Schöne Ausblicke, spannende Geschichten über alte Anwesen – und erfrischende Was- serquellen. Besonders am Hölzleberg schmeckt’s Wasser wie frisch aus’m Paradies. Der Blick? Übers Tal bis zum Schloss. Und da will ich jetzt auch hin. Schloss Staufenberg – das Wahrzeichen von Durbach Majestätisch thront es überm Ort. Einst eine Ganerbenburg – also mehrere Fa- milien, ein Schloss, viel Trubel. Heute ist Schloss Staufenberg das Top-Aus- flugsziel. Dominik Müller, Pächter der Schloss-Weinstube, bringt’s auf den Punkt: „Wenn mer an Durbach denkt, denkt mer ans Schloss – es isch einfach s’Herzstück.“
Text: Sonja Faber-Schrecklein, Fotos: Jochen Gumpp (1), Danjel Levicki (1), Günter Franz Müller (1)
65
Made with FlippingBook flipbook maker