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Die Mode residiert im Zwischengeschoss. Fließende Stoffe, sehr feminin, ganz nach dem Geschmack von Anna Sonntag.

Ein bisschen Mut, ganz viel Energie – und eine große Por- tion Charme: So lässt sich die Geschichte von Anna Sonntag und ihrem „Annamia“ am bes- ten beschreiben. Inmitten der idyllischen oberschwäbischen Landschaft hat sie sich einen Traum erfüllt. Heute pilgern Besucher aus ganz Deutsch- land zu diesem besonderen Ort, der mehr ist als ein Laden: ein kleines Paradies für Schö- nes und Selbstgemachtes. E in typisches Vorallgäuer Bauern- haus mit Wohntrakt und angren- zendem Stall, mitten im Grünen einige Kilometer außerhalb von Wol- fegg auf dem Weg nach Wangen. Ein Fahnenmast mit schwarz-weißer Fahne auf der Wiese zwischen den Ziegen,

eine weiße Hängematte zwischen zwei Bäumen, zierliche Gartenmöbel und dekorative Pflanzkübel und ein Klapp- schild „Eis“ lassen vermuten, dass es hier etwas zu entdecken gibt. Das, und die Zahl der Autos vor dem Haus, deren bunt gemischte Kennzeichen auf Besucher aus der weiteren Region und Urlaubsgäste aus dem ganzen Land hinweisen. Vor dem Eingang zum Stall ein Willkommensgruß mit dem Motto „Glück ist Zeit, in der man sie vergisst“. Das ist Anna Sonntags Leitmotiv. Ihre Kunden sollen beim Besuch von „Annamia“ die Zeit vergessen, sich in einer geschützten, quasi zeitfreien Zone aufhalten. Und das scheint tatsäch- lich aufzugehen. Wer beginnt, unter all den ausgewählten Dekorationsartikeln, Geschirr, Schmuck, Mode und Acces- soires zu stöbern, das eine oder andere Kleidungsstück, einen Strohhut oder Schuhe anzuprobieren, sich langsam durch drei Etagen zu bewegen, dann Lust auf einen Kaffee und den selbst-

gebackenen Kuchen bekommt und auf der Terrasse oder an einem der großen Tische in der Ausstellung eine Pause einlegt, der stellt beim späteren Blick auf die Uhr fest, dass er sich viel länger aufgehalten hat als gedacht. Was dafür spricht, dass er sich wohl gefühlt hat. Wie schafft man das, so etwas zu er- reichen? Außer mit Charme und einer unbändigen Energie?

Von Anna und Mia – und einer guten Idee

Anna Sonntag ist gelernte Erzieherin und Heilpädagogin. Sie arbeitete gern in ihrem Beruf, aber als das erste Kind kam, beschloss sie, zuhause zu blei- ben. Freie Zeit hatte sie schon immer gern damit verbracht, Dekoratives zu nähen, basteln oder zu bemalen. Stefan Sonntag schlug seiner Frau vor, den Stall des 2009 erworbenen Bauernhau- ses als Werkstatt für sie auszubauen. Sie würde hier auch das eine oder andere Stück verkaufen können, Platz

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