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Bestens begehbare Wege führen durch die Weinberge – den hoch aufragenden Kirchturm Kappelrodecks stets im Blick. Gegen Ende der Tour lädt der Ganzeckhof (Foto oben rechts) zu einer Rast mit Vesper ein.

Weingut Tobias Köninger Wenngleich die Winzergemeinschaft den allermeisten Wengertern in und um Kappelrodeck eine Weinheimat gibt, so existieren im Rotweindorf Kappelrodeck natürlich auch einzelne Winzerbetriebe außerhalb der Genos- senschaft. Der Kappler Winzer Tobias Köninger startete im Jahr 2000 im Ortsteil Steinebach mit drei Hektar Rebfläche und viel Enthusiasmus sein Familienweingut. Heute, 25 Jahre später, bewirtschaftet Köninger acht Hektar Reben und hat sich mit Fleiß, Akribie und Sachver- stand zu Recht einen Platz unter den badischen Spitzenwinzern erarbeitet. Besonders bemerkenswert ist auch der Umstand, dass das Köninger-Weingut sich dem ökologischen Weinbau ver- schrieben hat und seit 2021 biozerti- fiziert ist. Eine Anbaumethode, die auf den Einsatz von synthetischen Pesti- ziden, Herbiziden und Kunstdüngern verzichtet und statt dessen natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Düngung einsetzt. Ziel ist ein nach- haltiges Ökosystem im Weinberg und die Umwelt zu schonen.

„Zuckerbergschloss“ abzubiegen. Durch einen herrlichen Park erreichen wir das beliebte Café mit Gartenterrasse und Kunstgalerie. Der ungewöhnliche Name geht zurück auf den alten Flurnamen Zuckerberg, der wiederum auf das alt- deutsche Wort Zuge (in etwa Brunnen, der sein Wasser aus dem Berg heraus erhält) verweist, wie uns der umtrie- bige Kappler Bürgermeister Stefan Hat- tenmacher persönlich erklärt. 1899 von einem Steinbruchbesitzer erbaut, entstand hier 30 Jahre spä- ter eine Schnapsbrennerei, nach dem Zweiten Weltkrieg ein Kasino der fran- zösischen Streitkräfte, bis in den späten 1960er Jahren die Gemeinde Kappelro- deck das Anwesen mitsamt der schö- nen Parkanlage erwarb. Nach einer umfangreichen Sanierung findet sich dort heute ein charmantes Café-Res- taurant, sowie ein extra eingerichtetes Trauzimmer mit Balkon und Rebblick auf den Dasenstein, in dem der Bürger- meister besonders gerne Trauungen vornimmt. Vom Zuckerbergschloss aus führt die Route schließlich durch den Grünen Winkel – vorbei an der hochprämier-

ten Edelbrennerei Scheibel – zum Marktplatz in der Ortsmitte und gleich darauf zum Ausgangspunkt am Bahnhof. Aussichtsreiche Abstecher Wer noch Kondition, Zeit und Lust auf Weitblick hat, dem seien zwei Abste- cher links und rechts des Ortskerns ans Herz gelegt. Ungefähr 35 Minuten dau- ert der zwei Kilometer lange Aufstieg vom Bahnhof nach rechts über den Ortsteil Steinebach mit dem Weingut Tobias Köninger durch die Rebhänge bis zur Blosenkopf-Kapelle am Wald- rand auf 340 Metern Höhe. Belohnung ist die herrliche Aussicht ins Rheintal, verschnaufen und rasten kann man an dem nahegelegenen Grillplatz mit Schutzhütte. In etwa doppelt so lange, nämlich eine gute Stunde, dauert linksseitig vom Bahnhof aus der Aufstieg über die Schlossstraße zum Bürstenstein, der auf 517 Metern aus dem Wald aufragt. Die Aussicht von hier über die Vorberg- zone bis hinüber zu den Vogesen gehört wohl mit zum Spektakulärsten, was die Ortenau zu bieten hat.

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