IHK-Magazin Ausgabe 8/2024

08 | 2024 IHK Magazin

IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin

Bauleitplanung Wenn die IHK Betriebe unterstützt SEITE 26

GRÜNDUNG

Wie Niloufar Taghizadeh den Film ihres Lebens dreht SEITE 13

AUS DEN UNTERNEHMEN Modehaus Bräuninger: Schwestern mit Stil SEITE 32

INNENSTÄDTE BELEBEN IHK gründet neues Netzwerk SEITE 20

Kurzfristige Installation, langfristiger Einsatz

Egal ob die Einrichtung als Übergangslösung oder als dauerhafter Bau geplant ist, wir sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen, mit oder ohne Einschränkungen, sich frei bewegen und entwickeln können. Vom Ruheraum bis zu den Klassenzimmern, vom Aufenthaltsraum bis zu den sanitären Anlagen hat jedes eingesetzte Modul seine auf den jeweiligen Bedarf individuell zugeschnittene Ausstattung. Modulare Kindergärten

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STANDPUNKT

Politik in Verantwortung

S tart-Up: Der Begriff steht für innova- tive Unternehmensgründungen, die schnell wachsen wollen und häufig mit Risikokapital finanziert werden. Der Begriff steht gleichzeitig für eine spezielle Unternehmenskultur, die eng mit dem Silicon Valley verbunden ist. Auch unsere Region ist Heimat vieler Jungunternehmerinnen und -unterneh- mer, von denen wir Ihnen in dieser Maga- zin-Ausgabe einige vorstellen. Erfolgreiche Start-Ups sind ein Gewinn: Sie sorgen für Dynamik und bringen Innovationen hervor. Doch zur Start-up-Kultur gehört auch, dass viele Gründerinnen und Inkubatoren schon bei der Gründung den Exit, den Ver- kauf, im Blick haben. Das ist legitim und in vielen Branchen sogar notwendig. Wir brauchen aber auch Unternehmens- gründungen mit sehr langfristigen Per- spektiven in der Region: Start-Ups, aus denen Familienunternehmen mit Tradition hervorgehen können. Dafür braucht es eine Willkommenskultur für Unternehme- rinnen und Unternehmer! Das erfordert nicht zuletzt eine entsprechende Haltung der politisch Verant-

wieder Spaß macht, Unternehmerin oder Unternehmer zu sein. Und damit wieder mehr Start-ups die Möglichkeit haben zu wachsen. Davon profitieren wir alle! Das zeigt aktuell besonders gut der Staats- haushalt: Für 2024 sagen die Steuerschät- zer insgesamt 8,7 Milliarden Euro geringe- re Steuereinnahmen voraus, für 2025 ein Minus von 12,7 Milliarden Euro – jeweils im Vergleich zur Schätzung von Mai diesen Jahres. Bund, Länder und Gemeinden müssen also in diesem und im nächsten Jahr mit weniger Mitteln auskommen, als noch im Frühjahr erwartet. Ein gefährli- cher Kreislauf: Denn wo zu wenig Geschäft gemacht wird, fallen Umsätze und Gewin- ne und deshalb auch die Steuerzahlungen geringer aus. Wir brauchen jetzt keine „schulden- finanzierten Staatsprogramme“ mit zusätzlicher Bürokratie, sondern bessere Rahmenbedingungen für alle Betriebe. Vor allem dürfen die Kosten für Arbeit nicht weiter steigen. So ist es zum Beispiel bereits jetzt absehbar, dass die Lohnne- benkosten durch „verschleppte und verkorkste“ Reformen drastisch

-8,7 MILLIARDEN EURO geringere Steuer- einnahmen für 2024

QUELLE: BUNDESREGIERUNG

Wir brauchen bessere Rahmen- bedingungen für die Wirtschaft: Damit es sich lohnt und wieder Spaß macht, Unterneh- merin oder Unter- nehmer zu sein.

steigen werden. Das scha- det Arbeitnehmern sowie Arbeitgebern und beschä- digt den Wirtschaftsstand- ort massiv.

wortlichen. Wir brauchen bessere Rahmenbedingun- gen für die Wirtschaft und weniger Mikroregulierung. Damit es sich lohnt und

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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INHALT

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KOMPAKT

6 Wirtschaft und Region im Überblick

TITELTHEMA | GRÜNDUNG

12 Carolin Junge Weshalb die Mannheimerin gleich zweimal gegründet hat 13 Niloufar Taghizadeh Wie eine Iranerin in Heidelberg zur Unternehmerin wurde 14 Envima Gründer aus Haßmersheim helfen bei Nachhaltigkeitsstrategien 16 Fabiano Missana Heidelberger berät zu Digitalisierung und agilem Arbeiten

46 Geschützt

Schwangere Arbeitnehmerinnen haben besondere Rechte. Was Betriebe beachten müssen.

18 Paicon Start-up entwickelt Lösung für Krebsdiagnostik

12 Adieu zu dunklen Gedanken

AUS DER IHK

22 IHK-Netzwerke Wie Unternehmensvertreter ihren Blickwinkel erweitern

Carolin Junge will offener über Trauer sprechen. Die Mannheimerin hat dafür ein Geschäfts-modell entwickelt – Name „Büro Ciao“.

STANDORT

24 IHK-Konjunkturumfrage Strukturelle Probleme sorgen für Stimmungstief

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IHK-Magazin digital lesen:

AUS DEN UNTERNEHMEN

33 Geomer Heidelberger helfen bei Katastrophenvorsorge

34 Otter Consult Wie aus einem Schicksalsschlag eine Gründungsidee wurde 36 Alpha-Students Personalvermittlung vernetzt Unternehmen und Studenten

38 Heidelberg Pharma Vom Pilze sammeln zur Medikamentenentwicklung

TIPPS

42 International 44 Unternehmensführung 46 Recht & Steuern

47 Innovation 48 Ausbildung 49 Umwelt & Energie 50 Weiterbildung

44 Geborgen

Unternehmen punkten mit Angeboten für Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das betrifft nicht nur Eltern, sondern auch jene, die Angehörige pflegen.

IHK-SERVICE

52 IHK-Börsen 54 Jubiläen 54 Impressum

NAMEN SIND NACHRICHTEN

56 Meldungen in Kürze

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF

49 Tipps: Umwelt & Energie Energiesparen wird für Unternehmen immer wichtiger. Die IHK gibt erste Tipps zum Loslegen.

58 Buchstaben-Liebe Nicht nur aus der Bibel zieht der Buchhändler Ulrich Holl Kraft, für ihn ist Lesen auch privat Quell der Freude.

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGEN

28 Warenwirtschaft & Güterverteilung

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KOMPAKT

André Drescher ist seit 2022 Inhaber von „Chez André“ in der Mannheimer Kunst - straße.

CHEZ ANDRÉ Chef im eigenen Schlaraffenland

Erstellen eines Businessplans, sorgfältige Aus- wahl des Warenangebots: Die nächsten Schritte erfolgten laut André Drescher fast automatisch. Seit gut einem Jahr betreibt der Einzelhändler zusätzlich einen Onlineshop. In Kooperation mit einer regionalen Handelsplattform wickelt Drescher inzwischen beispielsweise Bestel- lungen aus Berlin und Norddeutschland ab. „Das kann aber nicht das Probieren, eine gute Beratung und die Zusammenstellung von individuellen Geschenken ersetzen. Service und das haptische Erlebnis sind im Feinkostbereich unverzichtbar,“ so André Drescher. MB

FEINSTE ITALIENISCHE PASTA, eine große Aus- wahl an regionalen Spezialitäten, Gewürze aus aller Welt, Kaviar und Käse: Das Delikatessenge- schäft von André Drescher in der Mannheimer Kunststraße ist ein Kleinod für Feinschmecker. Im März 2022 hat „Chez André“ eröffnet. Drescher hat sein komplettes Berufsleben mit Feinkost und Delikatessen verbracht: Nach einer dualen Ausbildung zur Führungskraft bei Kaufhof folgten einige Jahre als Vertriebsmitarbeiter eines Kaviar- und Fischhändlers am Frankfurter Flughafen. „Während der Coronakrise war ich dann zehn Monate in Kurzarbeit zuhause und die Idee eines eigenen Ladens nahm in meinem Kopf immer mehr Gestalt an“, so der gebürtige Brandenburger. Gründungsseminar bei der IHK,

Service und das haptische Erlebnis sind im Feinkost- bereich unver- zichtbar.

André Drescher, Geschäftsführer

gaumenkitzel-mannheim.de

? Wie ist die welt- weite Entwaldung mit meinem Betrieb verknüpft? FRAGE DES MONATS

ZAHL DES MONATS

Ihr Unternehmen bringt Waren mit den Rohstoffen Kakao, Kaffee, Öl - palme, Kautschuk, Soja, Holz und Rindern im Umlauf? EU-Entwaldungsverordnung nicht übersehen: ihk.de/rhein-neckar/ entwaldungsverordnung

für den Gründungsstandort Deutschland (Vorjahr: 3,4). Mehr auf Seite 10 QUELLE: DIHK-REPORT UNTER- NEHMENSGRÜNDUNG 2024

SCHULNOTE 3,6

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KOMPAKT

O-TON DES MONATS

TIPPS & TERMINE

immer stärker strate - gisch gedacht werden, um Mitarbeiter rekru - tieren sowie halten zu können: ihk.de/rhein-neckar/ personalmanagement Startgeld: Finanzie - rungen im Einzel - handel sind derzeit heiß begehrt. Welche Fördermittel kann man nutzen? Um diese und weitere Fragen zu klären, hat der Handels - verband Baden-Würt - temberg zusammen mit Partnern die Plattform „Ermöglicher“ ins Leben gerufen: https://bw.ermoegli- cher.de

In Krisen entstehen Champions. Verena Pausder, Vorstands- vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Startups Mit Kooperationspartnern Herausforderungen meistern:

Future Skills: Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Welche Kompetenzen benö - tigen Unternehmens - vertreter, um sich in der digitalen Welt zurecht - zufinden und erfolg - reich zu sein? Jetzt weiterbilden: IHK-Weiterbildungen die zweite: Personal - management und Arbeitsrecht sind wichtige Themen im Umgang mit Mitarbei - tern. Auch muss HR ihk.de/rhein-neckar/ future-skills

ihk.de/rheinneckar/ technologietransfer

MEIN TOPSELLER

„Unser Schwabenteller ist selbst im Badischen der Hit“ IOANNIS SPYRIDONOS: Besonders gut kommt bei uns der „Schwabenteller“ an, Schweinelendchen mit frischen Pilzen in Rahm und schwäbischen Spätzle. Unser Topsel- ler ist selbst im Badischen der Hit. Wir stehen für rustikale, traditionelle deutsche Küche. Beispielsweise servieren wir verschiedene Schnitzelvarianten oder diverse Gerichte aus der Pfalz, wie den „Pfälzer Teller“ mit Rostbratwürstchen, Leberknödel mit Specksoße, Saumagen und Sauerkraut. Das Fleisch beziehen wir aus der Pfalz, denn regionale Zutaten sind uns wichtig. Unsere Gäste wissen das sehr zu schätzen. Gerade jene aus dem Ausland, die zum Beispiel in Neckargemünd mit dem Schiff Station machen oder hier am Neckar Urlaub machen. Meine Frau Annika war Betriebsleiterin bei der Kurhaus Gastronomie Gerd Käfer & Roland Kuffler in Frank- furt, ich in glei-

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cher Position beim Gülde- nen Schaf in Heidelberg. Mit der „Alten Scheune“ leben wir nun unseren gemein- samen Restau-

• Beratungsangeboten u. a. zu Ressourceneffizienz, Fördermitteln, Azubi-Suche oder IT-Sicherheit • Informationen wie Änderungen im Steuer- und Gesellschaftsrecht oder zum Auslandsgeschäft

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rant-Traum.

Ru

Ioannis Spyridonos und seine Frau Annika Zipf führen seit 2021 die „Alte Scheune“ in Neckargemünd.

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KOMPAKT

IHK-REGION Besinnlich Richtung Jahresende

MANNHEIM Zusammenarbeit: Roche

HEDDESHEIM Zuwachs: Die Recycling Entsorgung & Logistik GmbH hat einen weiteren Standort in Waibstadt. Das Unterneh- men aus Heddesheim hat die Lothar Schneckenberger/ Georg Schneckenberger GbR übernommen.

WALLDÜRN Besuch aus Stuttgart: Baden-Würt- tembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich bei Concad über Technologie im Bereich der Welt- raumforschung informiert. Das 1995 gegründete Unternehmen hat einen Aluminium-Parabolspiegel entwickelt, mit dem Teleskope Strahlungen aus dem All exakt bündeln können.

kooperiert zukünftig mit der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg, um gemeinsam neue Ausbildungskonzepte zu ent- wickeln. Anlass der Partnerschaft ist das zehnjährige Jubiläum der Personalisierten Ausbildung bei Roche, mit der bereits über 600 Azubis begleitet wurden (Das IHK-Magazin berichtete.).

Walldürn

Weinheim

Buchen

Heddesheim

Mannheim

Eberbach

Heidelberg

Schwetzingen

Mosbach

Hockenheim

Walldorf

Wiesloch

Sinsheim

EVENTS 31. November – 1. Dezember Mannheim

HEIDELBERG Jahresendspurt: Am 25. November eröffnet in Heidelberg der Weihnachts- markt. IHK-Tipps für eine der umsatzstärksten Zeiten im Einzelhandel gibt es unter ihk.de/rhein-neckar/ weihnachtsgeschaeft

EBERBACH Leerstand verhindert: Electroplus Reinig hat in der Bahnhofsstraße die Räume des ehemali- gen BuchHauses direkt nebenan übernommen und bietet dort nun unter anderem Spiel- sowie Dekorationswaren an.

Musik liegt in der Luft: Drittes Mannheimer Schlosskonzert mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester www.kko.de 15. Dezember Weinheim Reise in die Vergan- genheit: Brauchtums- führung durch Wein- heims Gassen. Wie haben die Menschen im Mittelalter Weih- nachten gefeiert? www.weinheim.de

WIESLOCH Namasté: Mit Unterstützung des in Wiesloch ansässigen Vereins „Future for Nepal’s Children“ haben sieben junge Männer aus dem asiatischen Land einen Ausbildungsplatz in der Region gefunden, unter anderem beim Veranstal- tungszentrum Palatin und dem Druckmaschinenherstel- ler Heidelberg.

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KOMPAKT

DIE ANALYSE

STECKBRIEF

KALENDERBLATT

Sabine Fritzenschaft: „Wir profitieren sehr voneinander“

12. Mai 1941 Konrad Zuse präsentierte den Z3, den ersten Compu - ter der Welt. Heute sind Computer nicht mehr weg - zudenken, gerade in Zeiten des Mobilen Arbeitens. Wie Homeoffice im EU-Ausland geregelt ist?

Frau Fritzenschaft, wieso sind Sie zusammen mit einer Kollegin dem IHK- Netzwerk Assistenz beigetreten? Wir sind während der Pandemie auf dieses kostenfreie IHK-Angebot aufmerksam geworden und fanden es in dieser Zeit, wo wir alle viel zu wenig Kontakte hatten, perfekt. Wir sind ein kleines Unternehmen, hatten als Assistentinnen kein großes Netzwerk. Nun haben wir eines. Und wir profitieren sehr voneinander, denn wir können unsere Erfahrun - gen miteinander teilen.

das erleichtert die Teilnahme. Was ich auch sehr gut finde: Wir können immer eigene Themen für unseren Austausch vorschlagen. Ru Alle IHK-Netzwerke auf einem Blick:

Mario Klein ist IHK-Geschäfts- bereichsleiter Ver kehr, Handel und Stadtentwicklung. Abstand halten In Zeiten knappen Wohnraums und Fachkräftemangel ist mehr Wohnungsbau gefragt. Doch für viele Unternehmen wird die sogenannte „heranrückende Wohnbebauung“ zum Prob - lem. Wohnungen in der Nähe des eigenen Standorts können schnell neuen Lärmschutzaufla - gen und hohe Kosten bedeuten. Auch wenn der Betrieb bereits seit Jahrzehnten vor Ort ist! Wir setzen uns dafür ein, dass die Belange der Unternehmen be - rücksichtigt werden und bei der Planung künftiger Gewerbeflä - chen keine Konflikte mit anderen Nutzungen entstehen. Mehr zum Thema heranrücken- de Wohnbebauung auf Seite 26

Mehr auf Seite 42.

ihk.de/rhein-neckar/ netzwerke

Sabine Fritzenschaft ist Assistentin der Geschäftsführung bei der Green German Reengineering GmbH.

WISSENSdurst:

Neue monatliche Ver - anstaltungsreihe der Uni - versität Mannheim in der Odeon Bar in G 7, 10. Start im Oktober war zu Steuer - recht, am 26. November findet das zweite Barge - spräch statt (Thema noch offen). Die Bargespräche beginnen jeweils um 19 Uhr und dauern rund eine Stunde. Der Eintritt ist frei.

Was ist für Sie außerdem positiv? Dass wir uns regelmäßig treffen, nicht nur einmal im Jahr. Und dass die Treffen zwischen Präsenz

und online wechseln,

www.uni-mannheim.de/ wissensdurst

IHK-Magazin: Fragen und Antworten

Mehr unter ihk.de/rhein-neckar/magazin- abonnieren Übrigens, wenn Sie Ihre IHK persönlich kennen lernen wollen: Melden Sie sich an für die nächste Neumitglieder- Veranstaltung und lernen Sie andere Unternehmen kennen. Mehr unter ihk.de/rhein-neckar/neumitglieder

Sie vermissen Ihr Unternehmen im IHK-Magazin? Gibt es auch bei Ihnen im Betrieb personelle Veränderungen auf der Führungsebene? Sie haben einen Preis gewonnen oder eröffnen einen neuen Standort? Wir freuen uns über Ihre Nachricht an presse@rhein-neckar.ihk24.de

Sie bekommen zu viele IHK-Magazine?

Auf unserer Webseite können Sie das IHK-Magazins abbestellen sowie uns bei Mehrfachzustellung Ihre Adressän - derungen mitteilen. Nutzen Sie gerne

auch unseren E-Mail-Service als Alternative zum gedruckten Heft-Exemplar.

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TITELTHEMA | GRÜNDUNG

START-UPS Es gibt

Redebedarf Immer weniger Menschen wagen in Deutschland den Sprung in die Selbstständigkeit. Auch in der Region?

TITELTHEMA | GRÜNDUNG

D as Interesse an einer Unternehmensgrün- dung ist auf ein histo- risches Tief gesunken, wie der DIHK-Report Unternehmensgründung 2024 zeigt. Gleichzeitig bewer- ten die fast 1000 befragten Jungunternehmer den Grün- dungsstandort Deutschland schlechter denn je. Mit einer Durchschnittsnote von 3,6 reicht es gerade einmal für ein „ausreichend“ – ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vor- jahren, wo es immerhin noch ein „befriedigend“ gab. Bedenklich ist die Entwicklung auch deswegen, weil sich der Rückgang des Gründungs- interesses nicht allein durch demografische Veränderungen erklären lässt. Was sind die Gründe? Da sind zum einen die enorm gestiegenen Kosten, um einen Betrieb zu führen. Zum anderen schrecken die büro- kratischen Regelungen viele Start-ups ab. Dazu kommen – aufgrund der weltwirtschaft- lichen Lage und politischen Instabilität – Unsicherheiten, wohin die Reise geht.

„Pioniermut und Unterneh- mergeist brauchen wir ange- sichts der aktuellen Heraus- forderungen umso mehr“, fordert indes DIHK-Präsident Peter Adrian mit Blick auf die Ergebnisse des Reports. Und diesen beweisen in unserer Region Einige. Nicht dass der Bezirk der IHK Rhein-Neckar eine Insel der Seligen wäre, auch hier sind die Grün- dungszahlen geschrumpft. In Mannheim beispielsweise, das sich lange zu Recht als Start- up-Hochburg sehen durfte, ist die Existenzgründungsquote zuletzt gesunken. Von acht Prozent Neugründungen je 1.000 Einwohner in 2022 auf 6,7 in 2023. Gleichwohl gibt es ihn, den Unternehmergeist. Von Men- schen, die sich trotz allem trauen, aus ihrer Idee ein Geschäft zu machen. Zum Bei- spiel Manasi Aichmüller-Rat- naparkhe, die in Indien gebo- ren wurde, in den USA studiert hat und dann in Heidelberg Paicon gründete, das mit seiner speziellen Datensamm- lung eine unvoreingenommene

künstliche Intelligenz schaf- fen will (siehe Seite 18). Oder Carolin Junge, die nie gründen wollte, dann aber gleich zwei gute Ideen hatte, die sie zu Unternehmen gemacht hat (siehe Seite 12). Wie wichtig Förderprogram- me sind, zeigt der Erfolg von envima, das drei ehemalige Studenten aus der Taufe gehoben haben. Ohne die finanzielle Sicherheit hätten sie den Schritt in die Selbst- ständigkeit wohl nicht gewagt (siehe Seite 14). Ohne Mut geht es aber auch nicht, wie die Heidelberger Filmemache- rin Niloufar Taghizadeh weiß, die erst nach vielen Jahren in der Branche die Windcatcher GmbH gegründet hat (siehe Seite 13). Erfahrung spielte auch für Fabiano Missana eine große Rolle, als er sein Unter- nehmen, die KWC – Kleinwal- ser Consulting, ins Leben rief. Daneben ist es Bescheiden- heit: Wer gründet, wird nicht (gleich) Millionen scheffeln, gibt Missana zu Bedenken (siehe Seite 16). Alle Texte im Titel: Stefanie Ball

Mich betrübt es sehr, wenn die Rahmen- bedingungen für unter- nehmerisches Handeln immer

schwieriger werden und Gründer sich entmutigt fühlen.

DIHK-Präsident Peter Adrian

Interesse an Gründungen sinkt IHK-Gespräche mit Existenzgründern

Das lesen Sie im Titelthema

12 Carolin Junge Weshalb die Mannheimerin gleich zweimal gegründet hat 13 Niloufar Taghizadeh Wie eine Iranerin in Heidelberg zur Unternehmerin wurde 14 Envima Gründer aus Haßmersheim helfen bei Nachhaltigkeitsstrategien 16 Fabiano Missana Heidelberger berät zu Digitalisierung und agilem Arbeiten 18 Paicon Start-up entwickelt Lösung für Krebsdiagnostik

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QUELLE: DIHK-REPORT UNTERNEHMENSGRÜNDUNG 2024

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TITELTHEMA | GRÜNDUNG

CAROLIN JUNGE Sich selbst verwirklichen Ihre Eltern waren selbstständig; Carolin Junge indes wollte gerade aus diesem Grund nie ein Unternehmen gründen. Jetzt hat sie gleich zwei.

will: mit Workshops, Beratung für Unternehmen und Trauer- begleitung für Einzelpersonen. Carolin Junge will offener über Trauer sprechen, ihr mit Neu- gier und mehr Leichtigkeit be- gegnen, sie unter dem großen „Tabu-Teppich“ hervorholen. Dass Carolin Junge vielseitig interessiert ist, zeigte sich bereits im Studium. Zuerst hat sie zuerst Freizeit- und Touris- musmanagement in Stral- sund studiert und dann ihren Master in Music und Creative Industries an der Popakademie in Mannheim gemacht. „Ich wollte mich auf keinen Fall einschränken, sondern mir vie- le Möglichkeiten offenhalten“, blickt sie zurück. Die einzige Möglichkeit, die Carolin Junge eigentlich ausgeschlossen hatte, war, selbst ein Unter- nehmen zu gründen. Ihre Eltern waren selbstständig, sie betrieben in Erfurt ein Tauch- geschäft. „Sie haben natürlich wirklich viel gearbeitet, und wenn wir mal Urlaub gemacht haben, hatte es mit Tauchen zu tun.“ Heute, mit Abstand und 35-jährig, hat Carolin Junge einen anderen Blick auf die Situation: „Es war eine ungewöhnliche Idee, mitten in Thüringen, wo es kein Meer weit und breit gibt, ein Tauch- geschäft zu eröffnen, aber meine Eltern waren begeistert von der Idee und mutig genug, sie umzusetzen.“ Für Carolin Junge wird das zum Ansporn: Das zu machen, wofür man brennt. Bis heute ist das ihre Trieb- feder. Arbeit ist für Carolin

Junge Selbstverwirklichung. Gleichzeitig hat sie kein Pro- blem damit, den Laptop am Abend zu- und am Wochen- ende erst gar nicht aufzu- klappen. Und wenn das Wetter schön ist, holt sie ihren Sohn auch mal früher vom Kinder- garten ab und geht an den See schwimmen. „Ich verdiene mit beiden Unternehmen Geld, und wenn ich noch mehr Zeit investieren würde, würde ich wahrscheinlich noch mehr Geld verdienen“, sagt die Jung- unternehmerin. Aber mehr als das Geld zählt für sie die Flexibilität; sie will Freiräume haben. Wie im vergangenen Sommer, als sie den Laden zwei Wochen einfach zuge- macht hat. Oder im Frühjahr, als Carolin Junge mit ihrer Mitarbeiterin eine Woche „Workation“ in den Bergen gemacht hat. Oder vor zwei Jahren, als sie nebenbei noch eine Ausbildung zur Trauer- begleiterin gemacht hat, um sich mit ihrem Büro Ciao auf unkonventionelle Weise den Themen Tod und Trauer zu nähern. Unternehmertum brauche laut Carolin Junge Mut: „Die Angst, es könnte nicht klappen, habe ich am Anfang aber viel mehr gespürt“, betont sie. Inzwi- schen weiß die Unternehme- rin, dass es gute und schlechte Phasen gibt, und dass Zeiten, in denen weniger Aufträge eingehen, nicht gleich das Ende bedeuten. „Ja, es gibt diese Unsicherheit. Denke ich jeden Tag darüber nach? Nein! Ist es erfüllend, mein Ding zu machen? Absolut.“

Zu Hause in Mann- heim: Carolin Junge hat die Stadt als Basis für ihre Start-ups gewählt.

A ls Carolin Junge in Arbeitgeber sein Geschäft um. Dass sie ihre alte Stelle behal- ten würde, wenn sie zurück- kommt, war ausgeschlossen. Da sagte ihr Mann: „Mach dich doch selbstständig.“ Bitte? Mit Baby? Doch genau so ist es gekommen. Carolin Junge hat sich selbstständig gemacht, nicht nur mit einem Start-up, sondern mit zwei. Das eine heißt – in Anspielung auf ihren Namen Junge – „oh boy!“. Hier berät die Mannheimerin Unternehmen zu Markenbil- dung und -kommunikation. Das andere ist ein Kreativraum für Trauer mit dem provokan- ten Namen „Büro Ciao“, das die Trauerkultur revolutionieren Elternzeit war, struk- turierte ihr bisheriger

Ist es erfüllend, mein Ding zu

machen? Absolut.

Carolin Junge, Gründerin aus Mannheim

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TITELTHEMA | GRÜNDUNG

Drei Fragen an … Niloufar Taghizadeh, Geschäftsführerin der Windcatcher GmbH

großen Schrecken aus und die Furcht, ins Ge- fängnis zu müssen. Wie gut es in Deutschland ist, dass man einfach Einspruch einlegt und sein Recht bekommen kann. Ein weiteres Hindernis ist die nötige Liquidität, um Filme vorfinanzie- ren zu können. Öffentlich-rechtliche Sender bezahlen sehr spät, und die Kosten fallen zum großen Teil schon an, bevor man auch nur einen Cent sieht. Die Hemmschwelle, hierfür einen Kredit aufzunehmen, war sehr groß. Hier hat mir mein 88-jähriger Nachbar und guter Freund, der ein erfahrener und rastloser Geschäftsmann ist, viel beigebracht. Er hat mir geholfen, kühl zu rechnen und die Unternehmensgründung zu wagen. Taghizadeh: Eine Stadt wie Heidelberg mit der akademischen Szene, den vielen Studenten und der großen Geschichte die Chance sieht, auch eine Medienstadt zu werden. Eine bessere Vernetzung zwischen Stadt, kulturellen Einrich- tungen und Filmschaffenden würde ebenso wie mehr Förderung viel helfen. Und natürlich, dass die Leute ins Kino gehen und Filme gucken. Leider ist es so, dass man mit Kino-Dokumen- tarfilmen nicht viel Geld verdienen kann. Aber sie sind gerade in unserer Zeit der Polarisierung und der Fake News immens wichtig. Damit mein Unternehmen überleben kann, müssen wir eine ganze Verwertungskette aufbauen: erst Kino, Als Unternehmerin würden Sie sich wünschen, dass…? dann TV und schließlich Lizenzverträge mit Streamingdiensten und ausländischen Sendern. Das ist sehr komplex, und ich lerne im Augen- blick noch bei jedem Film dazu.

Sie haben gegründet, …? Niloufar Taghizadeh: Um meine eigenen Ideen mit möglichst wenig Kompromissen umsetzen zu können. Ich kann selbst entscheiden, trage aber natürlich auch das finanzielle Risiko. Au- ßerdem habe ich früher die Erfahrung gemacht, etwa als Co-Regisseurin, dass sich andere mit meiner Arbeit profiliert haben, während ich nicht genannt wurde, obwohl ich am meisten gemacht hatte. Letztendlich geht es darum, eigene Projekte realisieren zu können und auch für diese Projekte zu stehen. Mit meinem Unter- nehmen kann ich aber auch anderen Autoren helfen, ihre Ideen zu verwirklichen. Taghizadeh: Die bürokratischen und langwie- rigen Prozesse in Deutschland! Man kann sich kaum vorstellen, wie aufwendig und kompliziert Anträge auf Projektentwicklungsunterstützung sind. Oder die Hürden für kleine Unternehmen. Man gerät in ein regelrechtes Labyrinth von Vorschriften und Absicherungen. Die Sender wollen Bürgschaften, die Banken Sicherheiten, letztendlich fast ein Ding der Unmöglichkeit. Hier musste ich mich von dem Gedanken ver- abschieden, alles selbst zu machen. Man kann sich Hilfe einkaufen. Eine sehr entlastende Er- kenntnis. Das gilt auch für die Steuer. Aufgrund meines iranischen Hintergrunds hatte ich vor vielen Dingen Angst. Eine Mahnung vom Hindernisse auf dem Weg in die Selbstständigkeit waren für Sie?

Aufgrund meines iranischen

Hintergrunds hatte ich vor vielen Dingen Angst. Niloufar Taghizadeh, Gründerin aus Heidelberg

Niloufar Taghizadeh hat viele Jahre für Film, Fernsehen und Theater ge- arbeitet.

Finanzamt löste bei mir anfangs

Niloufar Taghizadeh war Producerin im ZDF-Studio Teheran, hat Drehbücher geschrieben und Filme gedreht. Heute leitet sie ihr eigenes Produktionsunternehmen, die Wind - catcher GmbH, in Heidelberg. Ihr jüngster Film „Googoosh – Made of Fire“ handelt von der iranischen Sängerin und Schauspielerin Googoosh. Sie ist für Iraner auf der ganzen Welt eine Ikone. Nach der Revolution im Iran war Googoosh 21 Jahre lang im Hausarrest in Teheran gefangen, ehe ihr die Ausreise in die USA und ein Comeback auf den größten Bühnen der Welt gelang. Für Niloufar Taghizadeh ist Googoosh ein Sinnbild für Mut und dafür, nie aufzugeben. ZUR PERESON

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TITELTHEMA | GRÜNDUNG

ENVIMA Realitätsklatsche Immer wieder von vorne anfangen – das haben die Gründer von envima gelernt. Denn wer nicht selbstkritisch ist, geht mit seinem Start-up schneller unter als ihm lieb ist.

ckelt, die Daten aufbereitet und visualisiert. Gesammelt werden die Daten über eine Hardware, eine Box, die das Team aus Haßmersheim gemeinsam mit einem Industrieelektronik-Her- steller entworfen hat. Bis aus der Idee ein Unterneh- men wurde, verging allerdings ein Jahr. „Seid ihr finanziell ge- bootstrapt?“, war zum Beispiel eine Frage beim Smart Green Accelerator in Freiburg, das sich an Start-ups in der Frühphase der Gründung wendet. „Bitte?“ Beim Bootstrapping wird auf eine Finanzierung durch eine Bank oder einen Privatinvestor verzichtet, stattdessen versucht das noch junge Unterneh- men, die Kosten möglichst zu minimieren und finanziert sich zunächst über Eigenkapital und Förderprogramme. Letzteres ist bei envima der Fall, das vom EXiST-Gründungsstipendium gefördert wird. „Wir haben in den ersten Monaten eine steile Lernkurve hingelegt“, berichtet Basar. Sie hätten viel Kritik erfahren, aber ohne diese gäbe es envima heute womöglich nicht mehr. Zwischen der initialen Idee und einem skalierfähigen Ge- schäftsmodell liege eben eine große Kluft, und die lässt sich nur überwinden, wenn auch betriebswirtschaftlich-trocke- ne, aber wichtige Aspekte wie zum Beispiel Marktgröße oder Finanzmodelle abgearbeitet werden. „Realitätsklatsche“ nennt Basar das: „Man darf nicht voreingenommen sein und die Dinge zu positiv sehen, Kritik ist wichtig.“

Das envima-Team hat sein Headquarter in Opas Wohnzimmer errichtet (von links): Jonas Reibenspies, Jonathan Seib, Miro Ackermann, Nikola Basar, Lukas Dörner und Michael Häglsperger D er Großvater von Nikola Basar hielt das für eine Schnapsidee. Sich

Was fehlte, waren die Zahlen. Die liefert ihnen nun envima – abgekürzt für Environmental Management. „Wir stellen die Nachhaltigkeitsstrategie auf eine fundierte Datenbasis“, erklärt Reibenspies. So werden beispielsweise Strom- und Wasserverbrauch erfasst und Einsparungen entlang der Wertschöpfungskette trans- parent gemacht. „Oft haben Stellen, an die man gar nicht denkt, Einfluss auf die Öko- bilanz“, erklärt Basar. Nahe- liegend sei es vielleicht, die Verpackung eines Produkts zu ändern. Weniger offensichtlich im Gegensatz der Austausch eines Bauteils, am Ende ist die Wirkung jedoch viel nachhalti- ger. Für die Datenerfassung hat envima eine Software entwi-

Selbstständig machen! Der Junge sollte sich lieber einen richtigen Job suchen. Nun hat das Start-up des Enkels, das er gemeinsam mit zwei Kommi- litonen von der Universität Tübingen, Jonas Reibenspies und Michael Häglsperger, ge- gründet hat, sein Headquarter im Haus des Großvaters. „Wir sind da reingestolpert“, sagt Basar. Sie hatten eigentlich nie die Idee, sich selbstständig zu machen, doch als sie bei Unter- nehmen Praktika gemacht hat- ten, erkannten sie ein Problem: Die Betriebe müssen in nach- haltige Lösungen investieren, wussten aber oft nicht, wie die Lösungen aussehen können.

Wir sind in die Unternehmens- gründung rein- gestolpert.

Nikola Basar, Gründer aus Haßmersheim

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TITELTHEMA | GRÜNDUNG

Wichtig sei auch die Kommunikation in der Gruppe. „Unser Credo ist ein respektvoller Umgang und eine Eti- kette, unter anderem beim Schreiben von WhatsApp-Nach- richten“, betont Reibenspies. Geteilt werde darüber hinaus nicht nur der Arbeitsplatz, sondern auch ein Teil des Pri- vatlebens. „Wir arbeiten so viel und so eng zusammen. Da ist es gut zu wissen, wie es dem anderen privat geht, denn das hat auch Auswirkungen auf die Arbeit.“ Bevor sie envima gegründet haben, hatten alle drei einen sicheren Arbeitsplatz beziehungsweise die Aussicht darauf. Das aufzugeben, war keine leichte Entscheidung, Sicher- heit hat ihnen EXiST gegeben. „Das finanzielle Risiko lässt sich damit minimieren“, betont Häglsperger. Was sie jetzt machen, ist kein 9 to 5-Job, das war allen bewusst. „Wir schätzen uns dankbar, dass wir das machen dürfen. Das ist eine richtig tolle Reise, die wir unser Leben lang nicht vergessen werden.“ Noch sei der Kreis der Unternehmen, die envima mit Soft- und Hardware ausstattet, begrenzt, manches befinde sich noch in der Erprobung. Aber auch das sei Teil der Strate- gie. „Viele Kunden zu akquirieren, ist nicht das Ziel, wir wollen uns auf das Produkt konzentrieren und unsere Ko- operationspartnerschaften gut bedienen“, sagt Basar. Und sein Großvater? „Der hat eine Visitenkarte bekommen, und ich habe gesagt, ,Siehst du, Opa, es läuft‘.“

Sechs Fehler, die Gründer nicht machen sollten:

1.

Markt unzureichend analysiert

2.

Keine finanziellen Reserven

3.

Schlechten Standort gewählt

4.

Die eigenen Fähigkeiten überschätzt

5.

Keine externe Unterstützung in Anspruch genommen

6. Kein Controlling (Umsatz, Kosten, Strategie) vorgenommen AUCH SCHLECHT: Kein Netzwerk aufzubauen. Suchen Sie sich Verbündete: ihk.de/rhein-neckar/netzwerke

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Ein Angebot der

Für Selbstständige aller Branchen: Datenschutz leicht gemacht

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Schützen Sie die Daten Ihrer Kunden, Mitarbeitenden und Dienstleister! DATENSCHUTZ FÜR KLEINUNTERNEHMEN ist ein kostenfreies Internet-Angebot der Stiftung Datenschutz für alle, die mit möglichst wenig Aufwand die Anforderungen des Datenschutzes erfüllen wollen. Das Angebot vermittelt das notwendige Grundwissen und zeigt, wie kleine Unternehmen in zwölf Schritten fit für den Datenschutz werden. Zusätzlich stehen Arbeitshilfen, Muster, Checklisten und Praxisbeispiele zur Verfügung.

Die Arbeit der Stiftung Datenschutz wird aus dem Bundeshaushalt gefördert (Einzelplan des BMJ).

ds-kleinunternehmen.de

TITELTHEMA | GRÜNDUNG

FABIANO MISSANA Den eigenen Weg gehen Fabiano Missana ist Realist. Er weiß: Als Selbstständiger wird er gerade in den ersten Monaten auch Fehler machen.

Daneben sei ein Netzwerk Grundvoraussetzung für eine Selbstständigkeit. Dazu zähl- ten Familie und Freunde, die einen unterstützen. Experten, die etwas vom Gründen ver- stehen. Ehemalige Kollegen, die das Geschäft kennen. Ein Coach, der bei einem neutralen Blick auf eine Situation hilft. Vor zehn Jahren hätte er noch nicht gegründet: „Das Säcklein von Erfahrungen musste erst voll sein“, sagt Missana. Der Gewinn als Selbststän- diger besteht für ihn darin, dass er nach seinen Werten und Überzeugungen arbeiten kann. Er müsse nicht Ziele erfüllen, die ein Arbeitgeber setzt, sondern stecke sich seine Ziele selbst. Erreicht er sie nicht, passieren Fehler, revidiert er sich. „Man sollte Demut vor den eigenen Feh- lern haben, aber sie nicht als Makel sehen, ich kann mich nur weiterentwickeln, wenn ich Fehler mache.“ Missana treffe Entscheidungen auch nicht im stillen Kämmerlein, sondern hole Meinungen ein. „Nur so kann ich verschie- dene Perspektiven auf eine Problemstellung erhalten.“ Ansonsten heißt sein Rat an andere Gründer: „Realistisch sein.“ Auf allen Hochzeiten zu tanzen, sei gefährlich, denn Ressourcen und Zeit seien begrenzt. „Man muss sich für einen Weg entscheiden.“ Auf der anderen Seite entstehe Wachstum nicht in der Kom- fortzone. „Ohne Risiko geht es nicht“, betont Missana. Und ausruhen auf dem Erreichten auch nicht.

langsam. „Die Entwicklungs- zyklen verkürzen sich immer mehr. Da sind kurze, schnelle Entscheidungsfähigkeiten ge- fragt.“ Doch diese Fähigkeiten zur Wendigkeit, zum agilen Arbeiten fehlten viele in der Branche, erkennt Missana und gründet zusammen mit seiner Frau Lara in Heidelberg sein Beratungsunternehmen, die KWC – Kleinwalser Consulting. Damit unterstützt er Unter- nehmen aus den Bereichen Automotive, Finanzdienstleis- tung und Versicherung sowie Behörden in Fragen rund um die Themenkomplexe Digitali- sierung und agiles Arbeiten. „Es geht nicht um die Welt- herrschaft, sondern darum, ein auskömmliches Dasein zu führen“, formuliert er den Anspruch der ersten Monate einer Existenzgründung. Das Augenmerk soll auf der Zu- friedenheit der Kunden liegen, nicht auf der Maximierung des Gewinns. Die Schleife müsse laut Missana immer wieder gedreht werden: vor, während und nach dem Projekt. Wie geht es dem Kunden? Ist er zufrieden? Was braucht er? „Der Ingenieur ist ein trocke- ner Mensch. Der formuliert nicht geradeaus, was er will, da muss man zwischen den Zeilen lesen.“ Nur so gelänge es, Kunden langfristig an sich zu binden, ist Missana überzeugt. „Eine Argumentation auf der Sachebene wird nicht ausrei- chen, die persönliche Ebene, der Mensch ist entscheidend, der muss sich wohlfühlen, dann wird das Projekt ein Erfolg.“

Fabiano Missana mit seiner Frau Laura. Mit ihr zusammen betreibt er KWC Kleinwalser Consulting.

G ibt es ein Rezept fürs selbstständig sein? „Wichtig ist zu wissen, was man nicht möchte und was man nicht kann“, sagt Fabiano Missana. Das weiß der 41-Jährige ziemlich genau, als er sich vor einem Jahr selbstständig macht. Missana wächst beim Großvater auf. Dieser ist Ingenieur, von ihm hat er das Faible für den Be- ruf. Und von ihm hat Fabiano Missana gelernt, dass es Werte gibt: Pünktlichkeit, Ehrlich- keit, Zuverlässigkeit. Später studiert er Maschinenbau, arbeitet in der Automobil- industrie, wechselt in die Auto- mobilzuliefererindustrie und stellt fest: Das geht alles viel zu

Ohne Risiko geht es nicht. Fabiano Missana, Gründer aus Heidelberg

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IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2024

ihk.de/rhein-neckar

TITELTHEMA | GRÜNDUNG

Her mit der Geschäftsidee!

In elf Schritten zu einer erfolgreichen Existenzgründung

„Sichere“ Existenzgründungen gibt es nicht. Detailliere Angaben darüber, wel - che Existenzgründungen erfolgsver - sprechend sind, machen wenig Sinn, da es sowohl zwischen den Branchen als auch innerhalb ein ständiges Auf und Ab gibt. Fähigkeiten, die heute noch von keiner oder kaum von Bedeutung sind, gelten morgen als innovativ und können die Basis für eine erfolgreiche Existenzgründung sein. Geschäfts - ideen können einem Mangel entsprin - gen, den man in seinem Beruf oder im Alltag „entdeckt“. Wie ein Problem, für das es bislang keine Lösung gibt. Geld für die eigene Unternehmens- idee gesucht? Die IHK bietet eine kostenfreie Beratung zu Fördermitteln für Start-ups an. Hotline des IHK-Teams Existenz- gründung: 06221 9017-688

1. Objektive und ehrliche Selbstanalyse: Bin ich eine unternehmerische Persönlichkeit?

Steht der Finanzrahmen?

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 Sind die Gründungsformali - täten erledigt, etwa zur Gewerbeanmeldung?

9.

Habe ich eine Geschäftsidee?

2.

3. Habe ich die erforderlichen Qualifikationen und Kennt - nisse? Gibt es ggf. Zulassungsvor - aussetzungen?

10.  Habe ich die persönliche und betriebliche Absicherung geklärt? 11. Sind Marketing und Vertrieb aufgebaut? TIPP: Die Unternehmenswerkstatt Baden-Württemberg für Planung und Umsetzung der Geschäftsidee in Anspruch nehmen. Am Ende steht ein fertiger Businessplan.

 Habe ich mich in Sachen Existenzgründung beraten lassen? Liegt ein Businessplan vor? Ist klar, welche Rechtsform die passende ist?  Wo gründe ich mein Unter - nehmen? Wo ist der ideale Standort?

4.

5.

6.

7.

https://bw.uwd.de

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Audi Business

Ein Angebot der Audi Leasing für Businesskunden¹, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig. Zzgl. Überführungskosten und MwSt. Bonität vorausgesetzt. ¹ Zum Zeitpunkt der Leasingbestellung muss der Kunde der berechtigten Zielgruppe angehören und unter der genannten Tätigkeit aktiv sein. Zur berechtigten Zielgruppe zählen: gewerbetreibende Einzelkunden inkl. Handelsvertreter und Handelsmakler nach § 84 HGB bzw. § 93 HGB, selbstständige Freiberufler/Land- und Forstwirte, eingetragene Vereine/ Genossenschaften/Verbände/Stiftungen (ohne deren Mitglieder und Organe). Wenn und soweit der Kunde sein(e) Fahrzeug(e) über einen gültigen Konzern-Großkundenvertrag bestellt, ist er im Rahmen des Angebots für Audi Businesskunden nicht berechtigt. Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes. Ein attraktives Leasingangebot für Businesskunden¹: z. B. Audi Q6 e-tron in Magnetgrau*. * Stromverbrauch (kombiniert): 16,1 kWh/100 km; CO₂-Emissionen (kombiniert): 0 g/km; CO₂-Klasse: A Leistung: 185 kW (252 PS) Vertragslaufzeit: 48 Monate Jährliche Fahrleistung: 10.000 km Leasing-Sonderzahlung: € 0,– Monatliche Leasingrate inkl. Wartung & Inspektion € 587,–

Die eigenen Erwartungen überholen. Der neue Audi Q6 e-tron.

Automobile Weinheim Volkswagen Automobile Rhein-Neckar GmbH,

Viernheimer Straße 53-55, 69469 Weinheim, Tel.: +49 621 84579985 59 info-weinheim@audi-weinheim.de, www.automobile-weinheim.audi

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PAICON An einem Strang ziehen Manasi Aichmüller-Ratnaparkhe hat zusammen mit ihrem Mann Paicon gegründet. Mit dabei: das Uniklinikum Heidelberg als starken Kooperationspartner

Aichmüller-Ratnaparkhe: Auf die Idee kamen mein Mann Christian und ich während meiner Promotion an der Uni- versität Heidelberg, genauer gesagt am Deutschen Krebs- forschungszentrum DKFZ, sowie meiner anschließenden Forschungsarbeit an der Uni- versitätsklinik Heidelberg. Mein Mann, wir haben uns am DKFZ kennen gelernt, und ich stellten fest, dass wir aufgrund der begrenzten Datenlage nicht sicherstellen konnten, dass unsere Entwicklungen direkt auf andere Datenquellen anwendbar sind. Diese Frage ist insbesondere im Hinblick auf die Markteinführung von Diagnostiksoftware von großer Bedeutung. Gerade in der Medizin sind Datenerhebung, Bereitstellung und Nutzung ein heikles Thema. Es bedarf nicht nur tiefer onkobiologi- scher Fachkenntnisse, sondern auch der Berücksichtigung juristischer Aspekte. Daher be- schlossen wir, diese essenziel- le Lücke zu schließen und sowohl der Forschung als auch der Industrie einen fach- lich struk- turierten und rechts- siche- ren

Zugang zu weltweit erhobenen Daten zu ermöglichen. Hätten Sie Ihre Idee nicht auch innerhalb des Uniklinikums umsetzen können? Aichmüller-Ratnaparkhe: Ich wollte schon immer mein eigenes Unternehmen gründen. Selbstständig zu sein, das be- deutet, seine Ideen, seine Visio- nen umsetzen zu können, das zu machen, was man für wichtig und richtig hält. Während meiner Masterarbeit in den USA hat mich mein Professor aber zunächst motiviert, eine Promo- tion in Deutschland zu machen. So bin ich nach Deutschland gekommen und habe hier Menschen mit dem gleichen Mindset kennengelernt. Aichmüller-Ratnaparkhe: Mit dem Wissen, dass ich als Krebs- forscherin inzwischen hatte, und den Menschen an meiner Seite, die mich unterstützten, habe ich dann den Sprung ins kalte Was- ser „Unternehmensgründung“ Und trotzdem war es irgendwann soweit…. gewagt. Zugegebenermaßen kein Prozess ohne Hindernisse oder Stolpersteine. Nach vielen Gesprächen mit verschiedenen Personen wurde mir klar, dass ein solches Vorhaben außerhalb einer forschenden Einrichtung gegründet werden muss. Denn unser Service sollte unabhän- gig sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir keine Verbindung zum Uniklinikum haben. Ganz im Gegenteil: Wir haben sogar einen Kooperationsvertrag mit dem Uniklinikum, der eine enge projektbezogene Zusammen- arbeit ermöglicht.

Sie bauen eine Datenbank für die Krebsdiagnostik auf, die Daten aus aller Welt enthält. Was macht Ihre Daten so besonders? Manasi Aichmüller-Ratna- parkhe: Unsere Daten haben keine Tendenz oder besser ausgedrückt: Präferenz. Das ist für die Krebsdiagnostik enorm wichtig. Wenn eine künstliche Intelligenz Gewebe auf Krebs- zellen untersuchen und feinste Unterschiede erkennen soll, darf das Programm nicht nur mit Daten einer einzigen Ethnie oder aus einer begrenzten An- zahl von Laboren trainiert wer- den. Andernfalls könnte die KI Krebsgewebe, das von anderen Ursprungsquellen als den Trai- ningsdaten stammt, ungenau oder gar falsch interpretieren. Aichmüller-Ratnaparkhe: Eine KI lernt nur das, was man ihr beibringt. Zeigt man ihr zum Beispiel nur Daten von kaukasi- schen Menschen, hat sie mög- licherweise Schwierigkeiten, diese Erkenntnisse auf andere Ethnien anzuwenden. Wir bau- en daher eine Datenbank auf, die nicht nur für Entwicklungen und Anwendungen in Europa funktioniert, sondern weltweit. Ziel ist, eine Anwendung zu ent- wickeln, die Diagnosen für alle Krebsarten zulässt, aber das ist ein langer Weg. Kürzlich haben wir unser erstes Produkt on- line gestellt, das sich mit der molekularen Klassifizierung von Darmkrebs beschäftigt. Worin besteht hier das Problem?

Ich wollte schon immer mein eigenes Unternehmen gründen. Manasi Aichmüller- Ratnaparkhe, Gründerin aus Heidelberg

Kam über den Umweg USA nach Deutschland und hat hier ihr eigenes Unternehmen ge- gründet: Manasi

Aichmüller- Ratnaparkhe mit Ehemann Christian

Wie kamen Sie auf Ihre Unternehmensidee?

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IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2024

ihk.de/rhein-neckar

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AUS DER IHK

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INNENSTÄDTE Neues Netzwerk gegründet Gemeinsam für die Zentren: Dafür bauen IHK und Kommunen ihre Zusammenarbeit aus.

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E ine halbe Stunde lang kostenlos parken dank der „Brötchentaste“ an den Auto- maten. Mit diesem Kniff lockt die Stadt Mosbach seit einiger Zeit mehr Besucher und so auch mehr potenzielle Kunden in die Innenstadt. Denn für den schnellen Einkauf entfällt die Parkgebühr. Die „Brötchentaste“ in Mosbach zählt zu 550 Maßnahmen, die seit 2011 von den IHK-Beratern in 16 Kommunen in unserer Region zur Innenstadtbelebung an- geregt wurden. 110 Maßnahmen sind bereits umgesetzt oder gerade in Vorbereitung. Jetzt erreicht das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt eine nächste Stufe: In Weinheim war Auftakt für das neue Netzwerk „Innenstadt und Wirtschaft“, das die IHK zusammen mit dem Landratsamt Rhein- Neckar-Kreis und dem Landratsamt Neckar- Odenwald-Kreis ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, die Innenstädte der beteiligten Städte und Gemeinden zu stärken und weiterzuent- wickeln, voneinander zu lernen und Kräfte zu bündeln. „Innenstädte sind Orte des Miteinander, an denen Menschen zusammenkommen. Zu- gleich sind sie auch Wirtschaftsstandorte mit einem vielfältigen Angebot an Handel, Gastro- nomie und Dienstleistungen. Diese Vielfalt gilt

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3.

es zu erhalten und weiterzuentwickeln“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke. Denn die Innenstadt profitiere, wenn sich ihre Funktionen als Orte des Miteinander und der Wirtschaft gegenseitig fördern. Bei der Netzwerkveranstaltung in Weinheim ging es zusätzlich um den Austausch zu drei bereits bestehenden Maßnahmen, die von Vertretern aus Walldorf, Schriesheim und Hockenheim vorgestellt wurden: „Gastregale“ in Geschäften, die Waren benachbarter Läden präsentieren (Walldorf), die Aktivierung der Unternehmerschaft für die gemeinsame Ge- staltung der Innenstadt (Schriesheim) und ein Feierabendmarkt, der Nahversorgung mit Eventcharakter bietet und so neue Zielgrup- pen erschließt (Hockenheim).

Sie wollen Teil des neuen Netzwerks „Innenstadt und Wirtschaft“ sein?

ihk.de/rhein- neckar/innen stadtberatung

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