STANDORT
Im Abwärtstrend Salden aus den Bewertungen „gut“ und „schlecht“ zur Geschäftslage und aus den Bewertungen „besser“ und „schlechter“ zu den Geschäftserwartungen
Lage aktuell schlechter ein als im Frühsommer. Der Lage- Saldo liegt bei -6 Punkten, im Mai waren es +6 Punkte. Bei den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate zeigt sich im Einzelhandel seit Mai keine weitere Eintrü- bung. Der Saldo steigt um drei Prozentpunkte an, liegt mit -21 Punkten jedoch weiterhin klar im negativen Bereich. Auch die regionalen Großhändler und Handelsvermittler schätzen ihre Geschäftslage aktuell schwächer ein als im Mai. Die Aufträge und Umsatzerwartungen sind per saldo weiterhin negativ, die Geschäftserwartungen bleiben dem- entsprechend eingetrübt. Der Erwartungssaldo hat sich hingegen nicht weiter verschlechtert. Und bei den Dienstleistern? Im Vergleich mit den anderen Sektoren beurteilen die Dienstleister ihre Lage zwar weiterhin am günstigsten, jedoch trübt sich auch hier die Stimmung merklich ein. Aktuell liegt der Lagesaldo mit +12 Punkten im positiven Bereich, im Mai waren es +26 Punkte. Auch die Ge- schäftserwartungen gehen zurück. Sie sinken im Vergleich zum Mai um 7 Prozentpunkte, was dazu führt, dass sich positive und negative Erwartungen aktuell die Waage halten. Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke: „Die Stimmung in der Industrie war nur in der Finanz-Krise 2008/09 und zu Beginn der Corona-Pandemie schlechter. Das zeigt den Ernst der Lage.“ Von der zwischenzeitlichen gesamtwirtschaftlichen Stimmungsaufhellung im Frühsommer ist im Herbst nichts mehr zu spüren. Zwar ist die Inflation zurückgegangen, doch das reicht nicht, um die Konjunktur in Schwung zu bringen. Was sind die IHK-Forderungen Richtung Politik? Nitschke sagt mit Blick auf die verschlechterten Rah- menbedingungen: „Die Summe von Fehlentscheidungen in den vergangenen zehn Jahren in der Energie-, Umwelt-, Sozial-, Infrastruktur- und Haushaltspolitik verhindert kurzfristig den Aufschwung und schränkt auch langfris- tig Wachstumspotenziale ein. Was wir jetzt brauchen, ist ein Neuanfang in allen Politikbereichen mit einem klaren Fokus auf Wachstum“, mahnt Nitschke. Wie bewertet die IHK die aktuellen Konjunkturzahlen?
40
Lage
Erwartungen
20
6%
0
-10%
-20
-40
QUELLE: IHK RHEIN-NECKAR
Schwache Inlandsnachfrage drückt die Stimmung Antworten der Unternehmen auf die Frage nach den größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten (Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent)
58
Inlandsnachfrage
62
56 52
Fachkräftemangel
47
Arbeitskosten
50
46 46
Der IHK-Konjunkturbericht Herbst 2024 ist abrufbar unter:
Energiepreise
31
Wirtschaftspolitik
40
ihk.de/rhein-neckar/konjunktur
24 24
Rohstoffpreise
25 22
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geopolit. Spannungen
16 16
Auslandsnachfrage
12
Mai 2024 September 2024
Finanzierung
14
10
Lieferketten/-engpässe
9
0
10
20
30
40
50
60
70
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ihk.de/rhein-neckar/konjunkturumfrage
QUELLE: IHK RHEIN-NECKAR
25
IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2024
ihk.de/rhein-neckar
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