IHK-Global Business Ausgabe 7/2025

EUROPA

SLOWENIEN 1 Milliarde Euro für öffentliche Wohnungen

Sloweniens Regierung will den Wohnungsbau in Rekordhöhe fördern. Jährlich sollen landesweit 2.000 Wohnungen entstehen. Die Bauinvestitionen könnten wirtschaftliche Impulse setzen. Noch 2025 startet Slowenien ein ambitioniertes Woh- nungsbauprogramm. Über die nächsten zehn Jahre sollen jährlich 100 Millionen Euro bereitgestellt werden, um Sozialwohnungen zu bauen. Die Mittel für 2025 und 2026 stammen direkt aus dem laufenden Staatshaushalt. Der Rest wird durch ein neues Wohnungsbaufinanzierungs- gesetz bereitgestellt, dass die Nationalversammlung noch verabschieden muss. Insgesamt plant die Regierung jähr- lich rund 2.000 neue Wohnungen. Kommunales Bauland soll öffentlichen Bauträgern kostenfrei zur Verfügung stehen. Die Gelder für das Jahr 2025 fließen vorrangig über den Wohnungsbaufonds der Republik Slowenien, der mit lokalen Entwicklungsfonds und gemeinnützigen Woh- nungsbauorganisationen zusammenarbeitet. Einen Teil der Mittel erhält die staatliche SID-Bank, um zinsgünstige Bau- kredite zu finanzieren. Aktuell ist der Wohnungsbaufonds in 17 Vorhaben engagiert, die landesweit 1.934 Wohn- einheiten umfassen. Die Bauinvestitionen könnten einen Schub in der slowenischen Wirtschaft auslösen. Neben der Bauwirt- schaft und den beteiligten Unternehmen profitieren die Regionen von stark subventionierten Krediten für kofinanzierte Bauprojekte. Experten erwarten Gesamt-

investitionen im Umfang von bis zu 190 Millionen Euro pro Jahr. Fraglich bleibt aber, ob die Bauwirtschaft überhaupt die nötigen Kapazitäten zur Umsetzung aufbringen kann. Slowenien leidet unter einem anhaltenden Arbeitskräfte- mangel. Auch die behördlichen Genehmigungsverfahren gestalten sich im Land oft zäh. GTAI/IHK

Gute Aussichten am Bau: Das milliardenschwere Investitions- programm soll nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch die regionale Wirtschaft stärken.

GROSSBRITANNIEN Regierung will Kernkraft ausbauen

eine zentrale Säule ihrer „Plan for Change“-Agenda. Ener- gieminister Ed Miliband ergänzte, dies zeichne den Beginn eines „goldenen Zeitalters sauberer Energie“. Parallel dazu wird die Entwicklung europäischer Small Modular Reactors (SMRs) mit Rolls Royce als Hauptpart- ner vorangetrieben. Geplant ist der Bau eines 3,2 GW- Kraftwerks (2 Reaktoren), das über 60 Jahre betrieben werden soll. Die Inbetriebnahme soll in den späten 2030er Jahren erfolgen. Finanziert wird das Projekt aus einer Mi- schung aus öffentlicher und privater Mitteln (RAB-Modell). Zudem investiert die Regierung in die Forschung im Bereich der Fusionsenergie mit einem Budget von 2,5 Milliarden Pfund über fünf Jahre hinweg. Dazu ge- hört auch die Weiterentwicklung des STEP-Programms (Spherical Tokamak for Energy Production), einer Fu- sionsanlage in Nottinghamshire, die 2040 ihren Betrieb aufnehmen soll. GOV.UK

Im Rahmen des aktuellen Spending Review kündigte die britische Regierung an, 14,2 Milliarden Pfund in das geplante Kernkraftwerk Sizewell C zu investieren. Ziel ist es, damit eine der größten Baustellen Großbritanniens seit Jahrzehnten zu schaffen – mit insgesamt 10.000 neuen Jobs. Am 10. Juni 2025 wurden bereits staatliche Aufträge im Wert von 330 Millionen Pfund vergeben. 70 Prozent der öffentlichen Aufträge (insgesamt rund 3.500 Zulieferer) sollen britische Firmen sein, konkret aus den Bereichen Bau, Schweißen und Gastgewerbe. Sizewell C soll saubere Energie für rund 6 Millionen Haushalte liefern und Großbritanniens Energieversorgung stärken, Stromkosten stabilisieren und damit zur Klima- neutralität beitragen. Finanzministerin Rachel Reeves bezeichnete das Projekt als das „größte Nuklearbauprogramm einer Generation“ –

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IHK Global Business 07/2025

ihk.de/rhein-neckar

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